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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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wort drauf stehet in R. lustigen Rhetoric oder kurtzweilen Redner part. I. pag. 183. & seqq. usqve 188. II. Des berühmten Sckanderbegs-Kampf mit einen grausamen Tartar ist bekant/ der den gantzen Hof des Türckischen Käysers Amuratis gepochet/ und weil der mordliche Kampf Mutter nackt geschehen solte/ und daher nirgends ein Türck zu solcher Kampf-Art verhanden/ hat der Sckanderbeg endlich die Haus-Ehr gerettet/ den greulichen nackten Feind/ wie er dessen Hieb mit der Lincken ausgeschlagen / mit erfolgten Gegenstreich darnieder geleget/ auch nackent und blutig des Tartarn-Haupt dem Türckischen Käyser praesentiret.

Schottel. d. tr. c. 28. pag. 541.

Hanß Döllingers Kampf mit einen Saracenen Craco genannt/ welcher ein Zauberer und zehen Werckschuhe lang/ worinn doch der Döllinger endlich obsieget / beschreibet

Gotofred. in den Monarch. p. 481.

Von einen sonderlichen Kampf zwischen einem Manne und Weibe zu Bern anno 1288. den 5. Januarii, worinne das Weib den Sieg erhalten

vid. Stumpf in der Schweitzerischen Chronic. lib. 8. c. 6.

Laudatur qvoqve plurimum factum Joannis Sonnenbergii, Comitis, in duellum provocantem Anton Mariam Italum adeo vulnerantis, ut clamaverit Italus in signum deditionis, O SANCTA CATHARINA!

Camerar. hor. Succis. cent. 2. c. 22.

Der Herr Autor Monatlicher Unterredungen hat ad Annum 1690. mense Novembr. pag. 1060. zwey Exempel wunderbarlicher Kämpfe/ so Käyser Maximiliani 11. Hof- und Krieges-Rath Andreas Eberhard Rauber gehalten/ angeführet/ welche wohl werth sind daß sie auch anhero gesetzet werden/ nemlich es war ermelter Rauber länger als 3. Ellen/ und mit einen wunderlangen Bart begabet/ der ihm biß über die Füsse hinab hing/ und jedermans Augen nach sich zog/ daher er auf der Gassen den Bart auf beyden Seiten gleichsam als 2. Fähnlein fliegen ließ. Uber diß hatte er eine wunderbahre Leibes-Stärcke/ welcher wit 2. Exempeln/ einem Traurigen/ und einem Lustigen bewähret wird. Jenes betrifft den Kampf mit einen getaufften Juden/ der einen Riesen fast ähnlich schien. Ertz-Hertzog Carl wolte einsten probiren/ welcher unter diesen beyden der Stärckeste wäre/ und welcher dem andern eine Maulschelle aushalten würde. Da sie nun üm den Vorstreich spielten/ gewann der Jude/ und gab dem Rauber einen so harten Schlag/ daß dieser darüber zu Boden fiel/ wol acht

wort drauf stehet in R. lustigen Rhetoric oder kurtzweilen Redner part. I. pag. 183. & seqq. usqve 188. II. Des berühmten Sckanderbegs-Kampf mit einen grausamen Tartar ist bekant/ der den gantzen Hof des Türckischen Käysers Amuratis gepochet/ und weil der mordliche Kampf Mutter nackt geschehen solte/ und daher nirgends ein Türck zu solcher Kampf-Art verhanden/ hat der Sckanderbeg endlich die Haus-Ehr gerettet/ den greulichen nackten Feind/ wie er dessen Hieb mit der Lincken ausgeschlagen / mit erfolgten Gegenstreich darnieder geleget/ auch nackent und blutig des Tartarn-Haupt dem Türckischen Käyser praesentiret.

Schottel. d. tr. c. 28. pag. 541.

Hanß Döllingers Kampf mit einen Saracenen Craco genannt/ welcher ein Zauberer und zehen Werckschuhe lang/ worinn doch der Döllinger endlich obsieget / beschreibet

Gotofred. in den Monarch. p. 481.

Von einen sonderlichen Kampf zwischen einem Manne und Weibe zu Bern anno 1288. den 5. Januarii, worinne das Weib den Sieg erhalten

vid. Stumpf in der Schweitzerischen Chronic. lib. 8. c. 6.

Laudatur qvoqve plurimum factum Joannis Sonnenbergii, Comitis, in duellum provocantem Anton Mariam Italum adeò vulnerantis, ut clamaverit Italus in signum deditionis, O SANCTA CATHARINA!

Camerar. hor. Succis. cent. 2. c. 22.

Der Herr Autor Monatlicher Unterredungen hat ad Annum 1690. mense Novembr. pag. 1060. zwey Exempel wunderbarlicher Kämpfe/ so Käyser Maximiliani 11. Hof- und Krieges-Rath Andreas Eberhard Rauber gehalten/ angeführet/ welche wohl werth sind daß sie auch anhero gesetzet werden/ nemlich es war ermelter Rauber länger als 3. Ellen/ und mit einen wunderlangen Bart begabet/ der ihm biß über die Füsse hinab hing/ und jedermans Augen nach sich zog/ daher er auf der Gassen den Bart auf beyden Seiten gleichsam als 2. Fähnlein fliegen ließ. Uber diß hatte er eine wunderbahre Leibes-Stärcke/ welcher wit 2. Exempeln/ einem Traurigen/ und einem Lustigen bewähret wird. Jenes betrifft den Kampf mit einen getaufften Juden/ der einen Riesen fast ähnlich schien. Ertz-Hertzog Carl wolte einsten probiren/ welcher unter diesen beyden der Stärckeste wäre/ und welcher dem andern eine Maulschelle aushalten würde. Da sie nun üm den Vorstreich spielten/ gewann der Jude/ und gab dem Rauber einen so harten Schlag/ daß dieser darüber zu Boden fiel/ wol acht

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        <p>Schottel. d. tr. c. 28. pag. 541.</p>
        <p>Hanß Döllingers Kampf mit einen Saracenen Craco genannt/ welcher ein Zauberer                      und zehen Werckschuhe lang/ worinn doch der Döllinger endlich obsieget /                      beschreibet</p>
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        <p>Laudatur qvoqve plurimum factum Joannis Sonnenbergii, Comitis, in duellum                      provocantem Anton Mariam Italum adeò vulnerantis, ut clamaverit Italus in signum                      deditionis, O SANCTA CATHARINA!</p>
        <p>Camerar. hor. Succis. cent. 2. c. 22.</p>
        <p>Der Herr Autor Monatlicher Unterredungen hat ad Annum 1690. mense Novembr. pag.                      1060. zwey Exempel wunderbarlicher Kämpfe/ so Käyser Maximiliani 11. Hof- und                      Krieges-Rath Andreas Eberhard Rauber gehalten/ angeführet/ welche wohl werth                      sind daß sie auch anhero gesetzet werden/ nemlich es war ermelter Rauber länger                      als 3. Ellen/ und mit einen wunderlangen Bart begabet/ der ihm biß über die                      Füsse hinab hing/ und jedermans Augen nach sich zog/ daher er auf der Gassen                      den Bart auf beyden Seiten gleichsam als 2. Fähnlein fliegen ließ. Uber diß                      hatte er eine wunderbahre Leibes-Stärcke/ welcher wit 2. Exempeln/ einem                      Traurigen/ und einem Lustigen bewähret wird. Jenes betrifft den Kampf mit einen                      getaufften Juden/ der einen Riesen fast ähnlich schien. Ertz-Hertzog Carl wolte                      einsten probiren/ welcher unter diesen beyden der Stärckeste wäre/ und welcher                      dem andern eine Maulschelle aushalten würde. Da sie nun üm den Vorstreich                      spielten/ gewann der Jude/ und gab dem Rauber einen so harten Schlag/ daß                      dieser darüber zu Boden fiel/ wol acht
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[110/0126] wort drauf stehet in R. lustigen Rhetoric oder kurtzweilen Redner part. I. pag. 183. & seqq. usqve 188. II. Des berühmten Sckanderbegs-Kampf mit einen grausamen Tartar ist bekant/ der den gantzen Hof des Türckischen Käysers Amuratis gepochet/ und weil der mordliche Kampf Mutter nackt geschehen solte/ und daher nirgends ein Türck zu solcher Kampf-Art verhanden/ hat der Sckanderbeg endlich die Haus-Ehr gerettet/ den greulichen nackten Feind/ wie er dessen Hieb mit der Lincken ausgeschlagen / mit erfolgten Gegenstreich darnieder geleget/ auch nackent und blutig des Tartarn-Haupt dem Türckischen Käyser praesentiret. Schottel. d. tr. c. 28. pag. 541. Hanß Döllingers Kampf mit einen Saracenen Craco genannt/ welcher ein Zauberer und zehen Werckschuhe lang/ worinn doch der Döllinger endlich obsieget / beschreibet Gotofred. in den Monarch. p. 481. Von einen sonderlichen Kampf zwischen einem Manne und Weibe zu Bern anno 1288. den 5. Januarii, worinne das Weib den Sieg erhalten vid. Stumpf in der Schweitzerischen Chronic. lib. 8. c. 6. Laudatur qvoqve plurimum factum Joannis Sonnenbergii, Comitis, in duellum provocantem Anton Mariam Italum adeò vulnerantis, ut clamaverit Italus in signum deditionis, O SANCTA CATHARINA! Camerar. hor. Succis. cent. 2. c. 22. Der Herr Autor Monatlicher Unterredungen hat ad Annum 1690. mense Novembr. pag. 1060. zwey Exempel wunderbarlicher Kämpfe/ so Käyser Maximiliani 11. Hof- und Krieges-Rath Andreas Eberhard Rauber gehalten/ angeführet/ welche wohl werth sind daß sie auch anhero gesetzet werden/ nemlich es war ermelter Rauber länger als 3. Ellen/ und mit einen wunderlangen Bart begabet/ der ihm biß über die Füsse hinab hing/ und jedermans Augen nach sich zog/ daher er auf der Gassen den Bart auf beyden Seiten gleichsam als 2. Fähnlein fliegen ließ. Uber diß hatte er eine wunderbahre Leibes-Stärcke/ welcher wit 2. Exempeln/ einem Traurigen/ und einem Lustigen bewähret wird. Jenes betrifft den Kampf mit einen getaufften Juden/ der einen Riesen fast ähnlich schien. Ertz-Hertzog Carl wolte einsten probiren/ welcher unter diesen beyden der Stärckeste wäre/ und welcher dem andern eine Maulschelle aushalten würde. Da sie nun üm den Vorstreich spielten/ gewann der Jude/ und gab dem Rauber einen so harten Schlag/ daß dieser darüber zu Boden fiel/ wol acht

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/126>, abgerufen am 27.11.2024.