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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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ben. Man findet etliche bey ihnen/ welche ihren Töchtern/ wann sie gebohren werden/ die membra genitalia zunehen/ lassen ihnen nur ein klein Löchlein / dadurch sie ihr Wasser abschlagen. Wenn sie denn erwachsen/ und verheyrathe werden/ mag der Bräutigam es wiederum aufschneiden/ so groß und klein/ als er vermeinet/ daß es ihm eben recht sey. Dieselbige Wunden wissen sie mit einer besondern Salbe wiederum zuzuheilen. Citat. Lindenschot/ part. 2. der Orient. Indien/ cap. 17. pag. 48. allwo er noch folgende Worte hinzu thut: Man möchte vielleicht meynen/ daß solches alles Fabelwerck wäre/ aber es ist nichts destoweniger die bloße Warheit: Denn man weiß nicht allein durch die tägliche Erfahrung/ und höret es von denen Portugallesern/ welche dahin aus Indien kommen/ sondern es bezeugen auch solches die Pegusen selbsten/ deren viel in Indien wohnen/ und zum Theil Christen sind/ welche es alles vor eine Warheit erzehlen/ wie es denn auch ihre Nachtbarn öffentlich bekräfftigen: Ja er führet darbey an/ daß er selber dieser Weiber eine zu Goa gesehen habe / welche der Chirurgus an des Ertzbischoffs Hoff aufgeschnitten hatte.

III. Theobaldus, der Umbrorum Heer-Führer wieder die Griechen/ welche Beneventum inne hatte/ ließ allen denenjenigen/ so er vom Feind gefangen bekahm/ die Virilia abschneiden/ und wieder hinlauffen/ biß endlich ein Weib von Benevent vor ihn trat/ deren Mann auch gefangen worden/ und es bald an dem wahr/ daß es gleichfals sein Kleinod verliehren solte/ und mit vielen ächtzen und seufftzen fußfällig ihn also anredete: O Theobalde, waß haben wir dir zu Leide gethan/ daß du uns den Krieg ankündig est? Wir sind keine streitbahre Weiber / wie die Amazonen/ sondern treiben unsere Hand-Arbeit mit Nehen und Spinnen / und wissen mit den Waffen nicht umzugehen. Warum schneidestu unsern Männern das beste Kleinod weg/ und beraubest uns Weiber dadurch aller Wollust? Unsere Männer haben ja Augen/ Nasen und Hände/ die du immerhin abschneiden/ nicht aber dasjenige/ welches die Natur uns Weibern zu unsern Gebrauch gewidmer/ mit unter das Krieges-Recht ziehen sehr belustiget/ ihr den Mann unverletzt wieder gegeben/ und mit solcher schändlichen Verstümmelung inne gehalten.

Camerar. cent. 1. horar. subcisiv. c. 99. pag. 465. Henel. in otio Uratislav. c 35. pag. 296. & 297.

ben. Man findet etliche bey ihnen/ welche ihren Töchtern/ wann sie gebohren werden/ die membra genitalia zunehen/ lassen ihnen nur ein klein Löchlein / dadurch sie ihr Wasser abschlagen. Wenn sie denn erwachsen/ und verheyrathe werden/ mag der Bräutigam es wiederum aufschneiden/ so groß und klein/ als er vermeinet/ daß es ihm eben recht sey. Dieselbige Wunden wissen sie mit einer besondern Salbe wiederum zuzuheilen. Citat. Lindenschot/ part. 2. der Orient. Indien/ cap. 17. pag. 48. allwo er noch folgende Worte hinzu thut: Man möchte vielleicht meynen/ daß solches alles Fabelwerck wäre/ aber es ist nichts destoweniger die bloße Warheit: Deñ man weiß nicht allein durch die tägliche Erfahrung/ und höret es von denen Portugallesern/ welche dahin aus Indien kommen/ sondern es bezeugen auch solches die Pegusen selbsten/ deren viel in Indien wohnen/ und zum Theil Christen sind/ welche es alles vor eine Warheit erzehlen/ wie es denn auch ihre Nachtbarn öffentlich bekräfftigen: Ja er führet darbey an/ daß er selber dieser Weiber eine zu Goa gesehen habe / welche der Chirurgus an des Ertzbischoffs Hoff aufgeschnitten hatte.

III. Theobaldus, der Umbrorum Heer-Führer wieder die Griechen/ welche Beneventum inne hatte/ ließ allen denenjenigen/ so er vom Feind gefangen bekahm/ die Virilia abschneiden/ und wieder hinlauffen/ biß endlich ein Weib von Benevent vor ihn trat/ deren Mann auch gefangen worden/ und es bald an dem wahr/ daß es gleichfals sein Kleinod verliehren solte/ und mit vielen ächtzen und seufftzen fußfällig ihn also anredete: O Theobalde, waß haben wir dir zu Leide gethan/ daß du uns den Krieg ankündig est? Wir sind keine streitbahre Weiber / wie die Amazonen/ sondern treiben unsere Hand-Arbeit mit Nehen und Spinnen / und wissen mit den Waffen nicht umzugehen. Warum schneidestu unsern Männern das beste Kleinod weg/ und beraubest uns Weiber dadurch aller Wollust? Unsere Männer haben ja Augen/ Nasen und Hände/ die du immerhin abschneiden/ nicht aber dasjenige/ welches die Natur uns Weibern zu unsern Gebrauch gewidmer/ mit unter das Krieges-Recht ziehen sehr belustiget/ ihr den Mañ unverletzt wieder gegeben/ und mit solcher schändlichen Verstümmelung inne gehalten.

Camerar. cent. 1. horar. subcisiv. c. 99. pag. 465. Henel. in otio Uratislav. c 35. pag. 296. & 297.

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[1021/1027] ben. Man findet etliche bey ihnen/ welche ihren Töchtern/ wann sie gebohren werden/ die membra genitalia zunehen/ lassen ihnen nur ein klein Löchlein / dadurch sie ihr Wasser abschlagen. Wenn sie denn erwachsen/ und verheyrathe werden/ mag der Bräutigam es wiederum aufschneiden/ so groß und klein/ als er vermeinet/ daß es ihm eben recht sey. Dieselbige Wunden wissen sie mit einer besondern Salbe wiederum zuzuheilen. Citat. Lindenschot/ part. 2. der Orient. Indien/ cap. 17. pag. 48. allwo er noch folgende Worte hinzu thut: Man möchte vielleicht meynen/ daß solches alles Fabelwerck wäre/ aber es ist nichts destoweniger die bloße Warheit: Deñ man weiß nicht allein durch die tägliche Erfahrung/ und höret es von denen Portugallesern/ welche dahin aus Indien kommen/ sondern es bezeugen auch solches die Pegusen selbsten/ deren viel in Indien wohnen/ und zum Theil Christen sind/ welche es alles vor eine Warheit erzehlen/ wie es denn auch ihre Nachtbarn öffentlich bekräfftigen: Ja er führet darbey an/ daß er selber dieser Weiber eine zu Goa gesehen habe / welche der Chirurgus an des Ertzbischoffs Hoff aufgeschnitten hatte. III. Theobaldus, der Umbrorum Heer-Führer wieder die Griechen/ welche Beneventum inne hatte/ ließ allen denenjenigen/ so er vom Feind gefangen bekahm/ die Virilia abschneiden/ und wieder hinlauffen/ biß endlich ein Weib von Benevent vor ihn trat/ deren Mann auch gefangen worden/ und es bald an dem wahr/ daß es gleichfals sein Kleinod verliehren solte/ und mit vielen ächtzen und seufftzen fußfällig ihn also anredete: O Theobalde, waß haben wir dir zu Leide gethan/ daß du uns den Krieg ankündig est? Wir sind keine streitbahre Weiber / wie die Amazonen/ sondern treiben unsere Hand-Arbeit mit Nehen und Spinnen / und wissen mit den Waffen nicht umzugehen. Warum schneidestu unsern Männern das beste Kleinod weg/ und beraubest uns Weiber dadurch aller Wollust? Unsere Männer haben ja Augen/ Nasen und Hände/ die du immerhin abschneiden/ nicht aber dasjenige/ welches die Natur uns Weibern zu unsern Gebrauch gewidmer/ mit unter das Krieges-Recht ziehen sehr belustiget/ ihr den Mañ unverletzt wieder gegeben/ und mit solcher schändlichen Verstümmelung inne gehalten. Camerar. cent. 1. horar. subcisiv. c. 99. pag. 465. Henel. in otio Uratislav. c 35. pag. 296. & 297.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1021. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1027>, abgerufen am 25.11.2024.