Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.noch lebte/ vor Gericht stellen/ klagte ihn an/ und verdammete ihn vieler Laster. Drauf ließ er ihn degradiren/ die 3. Finger an der rechten Hand abhauen/ damit er consecriret hatte/ solche in die Tyber / den übrigne Leib aber sehr zerstümpelt und enthanptet/ unbegraben hinwerffen. Platina, in vita Sergii. XIX. Sonst ist bekant/ was es vor einen schlechten Ausgang mit Hertzog Rudolphen in Schwaben gehabt/ der sich wider Käyser Henricum IV. durch Verhetzung Pabst Gregorii VII. verleuten lassen/ daß er demselben nach Cron und Zepter gestanden / da in der Schlacht ihm die rechte Hand/ drinn er den Degen geführet / abgehauen/ u. er also ver wundet nach Mörseburg geführet worden/ allwo die Sächsische Bischöffe/ so sich aus der Schlacht mit der Flucht salviret/ zu ihn kommen/ denen er den Strumpf seines Armes gewiesen/ und gesaget: Sehet ihr Herren/ diß ist die Hand/ damit ich meinem Herrn und Käyser Heinrichen treu und hold zu seyn geschworen habe/ aber auf eure und des Pabstes Verführung solche gebrochen/ und dem Käyser nach Leib und Guth gestanden. Nun habet ihr mich nicht fein geführet/ daß ich jetzo mein Leib und Leben/ samt den Reich verliere? Ich zwar empfange meinen Lohn/ ihr aber sehet zu/ wie ihr solches verantworten möget. Ist also drauf mit grossen Trauren und Schmertzen den 16. Octobr. Anno 1080. gestorben/ auch zu Mörseburg zur Erden bestattet worden. Author vitae Henrici IV. Helmold, lib. 1. c. 29. XX. Anno 1594. hat der Graff von Hardeck zwey Säcke voll Ducaten von den Sinan Bassa genommen/ und ihm die berühmte Vestung Raab übergeben und eingeräumet / mit grossen Schaden der Christenheit. Drum ward ihm zu Wien/ den 5. Junii 1595. erst die rechte Hand abgehauen/ als einem Mein-Eydigen/ und darauf auch der Kopf abgeschlagen/ ex Chron. Levin Hulsii, Michael Sachs/ p. 4. Alphabetb. Hist. pag. 241. XXI. Als Anno der Schwedische General Banner in das Cartheuser Closter bey dem Städtlein Githsch in kahm/ ließ er in selbigen Closter des Wallensteiners Grab öffnen/ dessen Haupt und rechten Arm heraus nehmen/ und solches beydes in Schweden führen/ mit diesen Vorwa[unleserliches Material]d/ daß dieser aller Kriegs-Uaruhe/ des Königs in Schweden auf den Teutschen Boden Herauskunft/ und daher dessen Todes rechte Ursache gewesen/ und also wohl werth/ daß sein Hanpt in Schweden Männiglich gezeiget werde. noch lebte/ vor Gericht stellen/ klagte ihn an/ und verdammete ihn vieler Laster. Drauf ließ er ihn degradiren/ die 3. Finger an der rechten Hand abhauen/ damit er consecriret hatte/ solche in die Tyber / den übrigne Leib aber sehr zerstümpelt und enthanptet/ unbegraben hinwerffen. Platina, in vita Sergii. XIX. Sonst ist bekant/ was es vor einen schlechten Ausgang mit Hertzog Rudolphen in Schwaben gehabt/ der sich wider Käyser Henricum IV. durch Verhetzung Pabst Gregorii VII. verleuten lassen/ daß er demselben nach Cron und Zepter gestanden / da in der Schlacht ihm die rechte Hand/ drinn er den Degen geführet / abgehauen/ u. er also ver wundet nach Mörseburg geführet worden/ allwo die Sächsische Bischöffe/ so sich aus der Schlacht mit der Flucht salviret/ zu ihn kommen/ denen er den Strumpf seines Armes gewiesen/ und gesaget: Sehet ihr Herren/ diß ist die Hand/ damit ich meinem Herrn und Käyser Heinrichen treu und hold zu seyn geschworen habe/ aber auf eure und des Pabstes Verführung solche gebrochen/ und dem Käyser nach Leib und Guth gestanden. Nun habet ihr mich nicht fein geführet/ daß ich jetzo mein Leib und Leben/ samt den Reich verliere? Ich zwar empfange meinen Lohn/ ihr aber sehet zu/ wie ihr solches verantworten möget. Ist also drauf mit grossen Trauren und Schmertzen den 16. Octobr. Anno 1080. gestorben/ auch zu Mörseburg zur Erden bestattet worden. Author vitae Henrici IV. Helmold, lib. 1. c. 29. XX. Anno 1594. hat der Graff von Hardeck zwey Säcke voll Ducaten von den Sinan Bassa genommen/ und ihm die berühmte Vestung Raab übergeben und eingeräumet / mit grossen Schaden der Christenheit. Drum ward ihm zu Wien/ den 5. Junii 1595. erst die rechte Hand abgehauen/ als einem Mein-Eydigen/ und darauf auch der Kopf abgeschlagen/ ex Chron. Levin Hulsii, Michael Sachs/ p. 4. Alphabetb. Hist. pag. 241. XXI. Als Anno der Schwedische General Banner in das Cartheuser Closter bey dem Städtlein Githsch in kahm/ ließ er in selbigen Closter des Wallensteiners Grab öffnen/ dessen Haupt und rechten Arm heraus nehmen/ und solches beydes in Schweden führen/ mit diesen Vorwa[unleserliches Material]d/ daß dieser aller Kriegs-Uaruhe/ des Königs in Schweden auf den Teutschen Boden Herauskunft/ und daher dessen Todes rechte Ursache gewesen/ und also wohl werth/ daß sein Hanpt in Schweden Männiglich gezeiget werde. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f1000" n="994"/> noch lebte/ vor Gericht stellen/ klagte ihn an/ und verdammete ihn vieler Laster. Drauf ließ er ihn degradiren/ die 3. Finger an der rechten Hand abhauen/ damit er consecriret hatte/ solche in die Tyber / den übrigne Leib aber sehr zerstümpelt und enthanptet/ unbegraben hinwerffen.</p> <p>Platina, in vita Sergii.</p> <p>XIX. Sonst ist bekant/ was es vor einen schlechten Ausgang mit Hertzog Rudolphen in Schwaben gehabt/ der sich wider Käyser Henricum IV. durch Verhetzung Pabst Gregorii VII. verleuten lassen/ daß er demselben nach Cron und Zepter gestanden / da in der Schlacht ihm die rechte Hand/ drinn er den Degen geführet / abgehauen/ u. er also ver wundet nach Mörseburg geführet worden/ allwo die Sächsische Bischöffe/ so sich aus der Schlacht mit der Flucht salviret/ zu ihn kommen/ denen er den Strumpf seines Armes gewiesen/ und gesaget: Sehet ihr Herren/ diß ist die Hand/ damit ich meinem Herrn und Käyser Heinrichen treu und hold zu seyn geschworen habe/ aber auf eure und des Pabstes Verführung solche gebrochen/ und dem Käyser nach Leib und Guth gestanden. Nun habet ihr mich nicht fein geführet/ daß ich jetzo mein Leib und Leben/ samt den Reich verliere? Ich zwar empfange meinen Lohn/ ihr aber sehet zu/ wie ihr solches verantworten möget. Ist also drauf mit grossen Trauren und Schmertzen den 16. Octobr. Anno 1080. gestorben/ auch zu Mörseburg zur Erden bestattet worden.</p> <p>Author vitae Henrici IV. Helmold, lib. 1. c. 29.</p> <p>XX. Anno 1594. hat der Graff von Hardeck zwey Säcke voll Ducaten von den Sinan Bassa genommen/ und ihm die berühmte Vestung Raab übergeben und eingeräumet / mit grossen Schaden der Christenheit. Drum ward ihm zu Wien/ den 5. Junii 1595. erst die rechte Hand abgehauen/ als einem Mein-Eydigen/ und darauf auch der Kopf abgeschlagen/ ex Chron. Levin Hulsii, Michael Sachs/ p. 4. Alphabetb. Hist. pag. 241.</p> <p>XXI. Als Anno der Schwedische General Banner in das Cartheuser Closter bey dem Städtlein Githsch in kahm/ ließ er in selbigen Closter des Wallensteiners Grab öffnen/ dessen Haupt und rechten Arm heraus nehmen/ und solches beydes in Schweden führen/ mit diesen Vorwa<gap reason="illegible"/>d/ daß dieser aller Kriegs-Uaruhe/ des Königs in Schweden auf den Teutschen Boden Herauskunft/ und daher dessen Todes rechte Ursache gewesen/ und also wohl werth/ daß sein Hanpt in Schweden Männiglich gezeiget werde.</p> </div> </body> </text> </TEI> [994/1000]
noch lebte/ vor Gericht stellen/ klagte ihn an/ und verdammete ihn vieler Laster. Drauf ließ er ihn degradiren/ die 3. Finger an der rechten Hand abhauen/ damit er consecriret hatte/ solche in die Tyber / den übrigne Leib aber sehr zerstümpelt und enthanptet/ unbegraben hinwerffen.
Platina, in vita Sergii.
XIX. Sonst ist bekant/ was es vor einen schlechten Ausgang mit Hertzog Rudolphen in Schwaben gehabt/ der sich wider Käyser Henricum IV. durch Verhetzung Pabst Gregorii VII. verleuten lassen/ daß er demselben nach Cron und Zepter gestanden / da in der Schlacht ihm die rechte Hand/ drinn er den Degen geführet / abgehauen/ u. er also ver wundet nach Mörseburg geführet worden/ allwo die Sächsische Bischöffe/ so sich aus der Schlacht mit der Flucht salviret/ zu ihn kommen/ denen er den Strumpf seines Armes gewiesen/ und gesaget: Sehet ihr Herren/ diß ist die Hand/ damit ich meinem Herrn und Käyser Heinrichen treu und hold zu seyn geschworen habe/ aber auf eure und des Pabstes Verführung solche gebrochen/ und dem Käyser nach Leib und Guth gestanden. Nun habet ihr mich nicht fein geführet/ daß ich jetzo mein Leib und Leben/ samt den Reich verliere? Ich zwar empfange meinen Lohn/ ihr aber sehet zu/ wie ihr solches verantworten möget. Ist also drauf mit grossen Trauren und Schmertzen den 16. Octobr. Anno 1080. gestorben/ auch zu Mörseburg zur Erden bestattet worden.
Author vitae Henrici IV. Helmold, lib. 1. c. 29.
XX. Anno 1594. hat der Graff von Hardeck zwey Säcke voll Ducaten von den Sinan Bassa genommen/ und ihm die berühmte Vestung Raab übergeben und eingeräumet / mit grossen Schaden der Christenheit. Drum ward ihm zu Wien/ den 5. Junii 1595. erst die rechte Hand abgehauen/ als einem Mein-Eydigen/ und darauf auch der Kopf abgeschlagen/ ex Chron. Levin Hulsii, Michael Sachs/ p. 4. Alphabetb. Hist. pag. 241.
XXI. Als Anno der Schwedische General Banner in das Cartheuser Closter bey dem Städtlein Githsch in kahm/ ließ er in selbigen Closter des Wallensteiners Grab öffnen/ dessen Haupt und rechten Arm heraus nehmen/ und solches beydes in Schweden führen/ mit diesen Vorwa_ d/ daß dieser aller Kriegs-Uaruhe/ des Königs in Schweden auf den Teutschen Boden Herauskunft/ und daher dessen Todes rechte Ursache gewesen/ und also wohl werth/ daß sein Hanpt in Schweden Männiglich gezeiget werde.
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