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Dilthey, Wilhelm: Einleitung in die Geisteswissenschaften. Versuch einer Grundlegung für das Studium der Gesellschaft und der Geschichte. Bd. 1. Leipzig, 1883.

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An den Grafen Paul Yorck von Wartenburg.

In einer unserer ersten Unterhaltungen entwickelte ich
Ihnen den Plan dieses Buches, welches ich damals noch als
Kritik der historischen Vernunft zu bezeichnen wagte. In den
schönen Jahren seitdem habe ich des einzigen Glückes genossen,
auf der Grundlage der Verwandtschaft der Ueberzeugungen in oft
täglichem Gespräch gemeinsam zu philosophiren. Wie könnte
ich aussondern wollen, was der Gedankenzusammenhang, welchen
ich vorlege, Ihnen verdankt? Nehmen Sie, da wir nun räum-
lich getrennt worden sind, dies Werk als ein Zeichen unwandel-
barer Gesinnung. Der schönste Lohn der langen Arbeit, in
welcher es entstand, wird mir der Beifall des Freundes sein.



An den Grafen Paul Yorck von Wartenburg.

In einer unſerer erſten Unterhaltungen entwickelte ich
Ihnen den Plan dieſes Buches, welches ich damals noch als
Kritik der hiſtoriſchen Vernunft zu bezeichnen wagte. In den
ſchönen Jahren ſeitdem habe ich des einzigen Glückes genoſſen,
auf der Grundlage der Verwandtſchaft der Ueberzeugungen in oft
täglichem Geſpräch gemeinſam zu philoſophiren. Wie könnte
ich ausſondern wollen, was der Gedankenzuſammenhang, welchen
ich vorlege, Ihnen verdankt? Nehmen Sie, da wir nun räum-
lich getrennt worden ſind, dies Werk als ein Zeichen unwandel-
barer Geſinnung. Der ſchönſte Lohn der langen Arbeit, in
welcher es entſtand, wird mir der Beifall des Freundes ſein.



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Zitationshilfe: Dilthey, Wilhelm: Einleitung in die Geisteswissenschaften. Versuch einer Grundlegung für das Studium der Gesellschaft und der Geschichte. Bd. 1. Leipzig, 1883, S. [V]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilthey_geisteswissenschaften_1883/8>, abgerufen am 25.04.2024.