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Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

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des Ersten theilß.
versuchten man zu bedienen/ den das regiment vnnd aller
uffsichtigt ist ihm von der hohen Obrigkeit befohlen. Er
muhß ein fleissigen Leutenandt haben/ auch mit trabanten
versehen sein. Jn summa ein jeder Profohß in seinem Regi-
mendt Knechte hat gleichen gewalt ausserhalb und inner-
halb dem Läger/ wie die Reutter Profohsen under dem ihren.

Hurenweibell oder Troßführer.

HVrenweibelß befelich/ gerhöret einem alten ver-
suchten Kriegßman zu/ welcher zwar eineß Haupt-
mans befelich verwalten könte/ aber durch vnfall vmb
seine geradigkeit und gesundtheit in schlachten kommen/ vnd
gebühret ihm auch hierumb eineß hauptmanß besoldung
und ein besonder Leutenandt/ uff daß er den Troß desto
mehr in ordnung halten und ein verlornen hauffen geschi-
cklich führen könne. Soll billich ein Troßführer genennet
werden/ dan hueren sollen vor allen dingen cassiret sein/ wil
man anders glück haben.

Rumormeister.

EJn Rumormeister soll ein starcker man von persohn/
hertzhafft/ und eineß tyrannischen außsehenß und ge-
berden sein: an besonderer seiner witz und verstand ist nicht
viell gelegen/ dieweil er allein/ wan sich schlagereien/ diebe-
rey oder sonst vnwillen im läger zu tregt/ bey der handt sein
muhß/ alß den steüren helffen/ auch sonst/ wan man schan-
tzen auffrichten und machen will/ huren und buben zur ar-
beit dreiben und zwingen.

Stockmeister/ Steckenknecht vndt Nachrichter.

DJese gehöhren vnder den Profosen: dessen Steken-

knechts

des Erſten theilß.
verſuchten man zu bedienen/ den das regiment vnnd aller
uffſichtigt iſt ihm von der hohen Obrigkeit befohlen. Er
muhß ein fleiſſigen Leutenandt haben/ auch mit trabanten
verſehen ſein. Jn ſumma ein jeder Profohß in ſeinem Regi-
mendt Knechte hat gleichen gewalt auſſerhalb und inner-
halb dem Laͤger/ wie die Reutter Profohſen under dem ihrẽ.

Hurenweibell oder Troßfuͤhrer.

HVrenweibelß befelich/ gerhoͤret einem alten ver-
ſuchten Kriegßman zu/ welcher zwar eineß Haupt-
mans befelich verwalten koͤnte/ aber durch vnfall vmb
ſeine geradigkeit und geſundtheit in ſchlachten kommen/ vnd
gebuͤhret ihm auch hierumb eineß hauptmanß beſoldung
und ein beſonder Leutenandt/ uff daß er den Troß deſto
mehr in ordnung halten und ein verlornen hauffen geſchi-
cklich fuͤhren koͤnne. Soll billich ein Troßfuͤhrer genennet
werden/ dan hueren ſollen vor allen dingen caſsiret ſein/ wil
man anders gluͤck haben.

Rumormeiſter.

EJn Rumormeiſter ſoll ein ſtarcker man von perſohn/
hertzhafft/ und eineß tyranniſchen außſehenß und ge-
berden ſein: an beſonderer ſeiner witz und verſtand iſt nicht
viell gelegen/ dieweil er allein/ wan ſich ſchlagereien/ diebe-
rey oder ſonſt vnwillen im laͤger zu tregt/ bey der handt ſein
muhß/ alß den ſteuͤren helffen/ auch ſonſt/ wan man ſchan-
tzen auffrichten und machen will/ huren und buben zur ar-
beit dreiben und zwingen.

Stockmeiſter/ Steckenknecht vndt Nachrichter.

DJeſe gehoͤhren vnder den Profoſen: deſſen Steken-

knechts
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[47/0055] des Erſten theilß. verſuchten man zu bedienen/ den das regiment vnnd aller uffſichtigt iſt ihm von der hohen Obrigkeit befohlen. Er muhß ein fleiſſigen Leutenandt haben/ auch mit trabanten verſehen ſein. Jn ſumma ein jeder Profohß in ſeinem Regi- mendt Knechte hat gleichen gewalt auſſerhalb und inner- halb dem Laͤger/ wie die Reutter Profohſen under dem ihrẽ. Hurenweibell oder Troßfuͤhrer. HVrenweibelß befelich/ gerhoͤret einem alten ver- ſuchten Kriegßman zu/ welcher zwar eineß Haupt- mans befelich verwalten koͤnte/ aber durch vnfall vmb ſeine geradigkeit und geſundtheit in ſchlachten kommen/ vnd gebuͤhret ihm auch hierumb eineß hauptmanß beſoldung und ein beſonder Leutenandt/ uff daß er den Troß deſto mehr in ordnung halten und ein verlornen hauffen geſchi- cklich fuͤhren koͤnne. Soll billich ein Troßfuͤhrer genennet werden/ dan hueren ſollen vor allen dingen caſsiret ſein/ wil man anders gluͤck haben. Rumormeiſter. EJn Rumormeiſter ſoll ein ſtarcker man von perſohn/ hertzhafft/ und eineß tyranniſchen außſehenß und ge- berden ſein: an beſonderer ſeiner witz und verſtand iſt nicht viell gelegen/ dieweil er allein/ wan ſich ſchlagereien/ diebe- rey oder ſonſt vnwillen im laͤger zu tregt/ bey der handt ſein muhß/ alß den ſteuͤren helffen/ auch ſonſt/ wan man ſchan- tzen auffrichten und machen will/ huren und buben zur ar- beit dreiben und zwingen. Stockmeiſter/ Steckenknecht vndt Nachrichter. DJeſe gehoͤhren vnder den Profoſen: deſſen Steken- knechts

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Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/55>, abgerufen am 08.05.2024.