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Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

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Erste buch

Vor sein persohn muhß er ein verstendiger man sein/
dero Bürgerlicher und Peinlicher sachen wohll erfahren.
Dan wan er von klagenden partheien angeruffen/ vnnd
gericht und Malefitz halten will/ lesset er durch den gerichts
weibel die gerichtsleut fordern/ besitzt das gericht/ und
bricht entlich der stab. Sein und seiner girichtleut eidt ist/
daß sie das recht Gott zu lob/ der Obrigkeit zu rühmlichen
ehren und dem Keiserlichen Rechten zur sterckung führen/
und den armen wie den reichen/ den grossen wie den kleinen
ohn einiges ansehen der persohn richten und uhrteilen wollen.

Gerichtsschreiber

SJtzet neben dem Schultheissen im Gericht/ beschrei-
bet und verlieset die gefasten urtell/ auch so man Kunt-
schafft verhören soll/ und wie eß sonst auch in Stätten
gebreüchlich.

Gerichtsweibell.

WAn einer vor gericht etwaß zuschaffen/ muhß sich
erstlich vorm Schultheissen anmelden/ derselbig lest
alß dan dem beklagten durch dem Feltweibell vorgebieten.

Gerichtsleutt.

DJe Gerichtsleut werden auß allen Fähnlein zu-
sammen gelesen/ müssen sein verstendige ehrliche
gesellen Zwölff an der zall/ das gericht besitzen und entlich
nach gerichtlichem Proces und dem Articulsbrieff ur-
theilen.

Profohß.

PRofohsen ampt under den Knechten gehöret einem

versuch-
Erſte buch

Vor ſein perſohn muhß er ein verſtendiger man ſein/
dero Buͤrgerlicher und Peinlicher ſachen wohll erfahren.
Dan wan er von klagenden partheien angeruffen/ vnnd
gericht und Malefitz halten will/ leſſet er durch den gerichts
weibel die gerichtsleut fordern/ beſitzt das gericht/ und
bricht entlich der ſtab. Sein und ſeiner girichtleut eidt iſt/
daß ſie das recht Gott zu lob/ der Obrigkeit zu ruͤhmlichen
ehren und dem Keiſerlichen Rechten zur ſterckung fuͤhren/
und den armen wie den reichen/ den groſſen wie den kleinen
ohn einiges anſehẽ der perſohn richten und uhrteilẽ wollen.

Gerichtsſchreiber

SJtzet neben dem Schultheiſſen im Gericht/ beſchrei-
bet und verlieſet die gefaſten urtell/ auch ſo man Kunt-
ſchafft verhoͤren ſoll/ und wie eß ſonſt auch in Staͤtten
gebreuͤchlich.

Gerichtsweibell.

WAn einer vor gericht etwaß zuſchaffen/ muhß ſich
erſtlich vorm Schultheiſſen anmelden/ derſelbig leſt
alß dan dem beklagten durch dem Feltweibell vorgebieten.

Gerichtsleutt.

DJe Gerichtsleut werden auß allen Faͤhnlein zu-
ſammen geleſen/ muͤſſen ſein verſtendige ehrliche
geſellen Zwoͤlff an der zall/ das gericht beſitzen und entlich
nach gerichtlichem Proces und dem Articulsbrieff ur-
theilen.

Profohß.

PRofohſen ampt under den Knechten gehoͤret einem

verſuch-
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[46/0054] Erſte buch Vor ſein perſohn muhß er ein verſtendiger man ſein/ dero Buͤrgerlicher und Peinlicher ſachen wohll erfahren. Dan wan er von klagenden partheien angeruffen/ vnnd gericht und Malefitz halten will/ leſſet er durch den gerichts weibel die gerichtsleut fordern/ beſitzt das gericht/ und bricht entlich der ſtab. Sein und ſeiner girichtleut eidt iſt/ daß ſie das recht Gott zu lob/ der Obrigkeit zu ruͤhmlichen ehren und dem Keiſerlichen Rechten zur ſterckung fuͤhren/ und den armen wie den reichen/ den groſſen wie den kleinen ohn einiges anſehẽ der perſohn richten und uhrteilẽ wollen. Gerichtsſchreiber SJtzet neben dem Schultheiſſen im Gericht/ beſchrei- bet und verlieſet die gefaſten urtell/ auch ſo man Kunt- ſchafft verhoͤren ſoll/ und wie eß ſonſt auch in Staͤtten gebreuͤchlich. Gerichtsweibell. WAn einer vor gericht etwaß zuſchaffen/ muhß ſich erſtlich vorm Schultheiſſen anmelden/ derſelbig leſt alß dan dem beklagten durch dem Feltweibell vorgebieten. Gerichtsleutt. DJe Gerichtsleut werden auß allen Faͤhnlein zu- ſammen geleſen/ muͤſſen ſein verſtendige ehrliche geſellen Zwoͤlff an der zall/ das gericht beſitzen und entlich nach gerichtlichem Proces und dem Articulsbrieff ur- theilen. Profohß. PRofohſen ampt under den Knechten gehoͤret einem verſuch-

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Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/54>, abgerufen am 24.11.2024.