Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

Bild:
<< vorherige Seite

des Ersten theilß
den mehr nachdenckens/ den uff des haußvatters nutzen
und wie es weiter ergehen möge/ acht haben.

Ferner vnd zum andern/ soll ein Fürst sich umb star-
cke und behertzte männer/ und so der arbeit wohl angewoh-
net umbthun/ und tst hierin wahr zu nehmen/ das alter und
geschickligkeit der leiber. Vnd seindt leute von zimlichen
jungen jahren die beste/ auch ein gerader einem dölpischen
ungeschickten menschen weit vorzuziehen. Darumb soll
ein haubt und bewerbßmann keine unachtsame/ unmänni-
sche übelgestalte leute bewerben: sondern allein junge gera-
de/ starcke und manliche persohnen außwöhlen vnd anneh-
men/ darauß man gute kriegßleute ziglen könne. Dan wo
die nathur und stercke mangeln/ ist weder großmütigkeit
und hertzhafftigkeit zu hoffen.

Letzlich und zum dritten/ uff daß aber solche zu der er-
fahrung gelangen mügen/ sollen dieselben under und umb
ihr zwaintzigste jahr in massen vorzeiten die Römische ju-
gendt angewisen und mit fleiß in allen Ritterlichen übun-
gen vnderrrichtet und angeführt werden.

Von dem Dilectu, außwöhlung
der Kriegßvolcks.

MJe nuhn kurtz hiebevor angehöret/ soll ein kriegß-
mann starck/ behertzt/ redlich und erfahren sein/
dan im Krieg ist nicht so vil an grosser mänge/ als thugent-
haffter standtfeste gelegen. Man kan aber solche soldaten
durch nichts anders alß Dilectum und guete Disciplin zu

wege

des Erſten theilß
den mehr nachdenckens/ den uff des haußvatters nutzen
und wie es weiter ergehen moͤge/ acht haben.

Ferner vnd zum andern/ ſoll ein Fuͤrſt ſich umb ſtar-
cke und behertzte maͤnner/ und ſo der arbeit wohl angewoh-
net umbthun/ und tſt hierin wahr zu nehmen/ das alter und
geſchickligkeit der leiber. Vnd ſeindt leute von zimlichen
jungen jahren die beſte/ auch ein gerader einem doͤlpiſchen
ungeſchickten menſchen weit vorzuziehen. Darumb ſoll
ein haubt und bewerbßmann keine unachtſame/ unmaͤnni-
ſche uͤbelgeſtalte leute bewerben: ſondern allein junge gera-
de/ ſtarcke und manliche perſohnen außwoͤhlen vnd anneh-
men/ darauß man gute kriegßleute ziglen koͤnne. Dan wo
die nathur und ſtercke mangeln/ iſt weder großmuͤtigkeit
und hertzhafftigkeit zu hoffen.

Letzlich und zum dritten/ uff daß aber ſolche zu der er-
fahrung gelangen muͤgen/ ſollen dieſelben under und umb
ihr zwaintzigſte jahr in maſſen vorzeiten die Roͤmiſche ju-
gendt angewiſen und mit fleiß in allen Ritterlichen uͤbun-
gen vnderrrichtet und angefuͤhrt werden.

Von dem Dilectu, außwoͤhlung
der Kriegßvolcks.

MJe nuhn kurtz hiebevor angehoͤret/ ſoll ein kriegß-
mann ſtarck/ behertzt/ redlich und erfahren ſein/
dan im Krieg iſt nicht ſo vil an groſſer maͤnge/ als thugent-
haffter ſtandtfeſte gelegen. Man kan aber ſolche ſoldaten
durch nichts anders alß Dilectum und guete Diſciplin zu

wege
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0023" n="15"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des Er&#x017F;ten theilß</hi></fw><lb/>
den mehr nachdenckens/ den uff des haußvatters nutzen<lb/>
und wie es weiter ergehen mo&#x0364;ge/ acht haben.</p><lb/>
          <p>Ferner vnd zum andern/ &#x017F;oll ein Fu&#x0364;r&#x017F;t &#x017F;ich umb &#x017F;tar-<lb/>
cke und behertzte ma&#x0364;nner/ und &#x017F;o der arbeit wohl angewoh-<lb/>
net umbthun/ und t&#x017F;t hierin wahr zu nehmen/ das alter und<lb/>
ge&#x017F;chickligkeit der leiber. Vnd &#x017F;eindt leute von zimlichen<lb/>
jungen jahren die be&#x017F;te/ auch ein gerader einem do&#x0364;lpi&#x017F;chen<lb/>
unge&#x017F;chickten men&#x017F;chen weit vorzuziehen. Darumb &#x017F;oll<lb/>
ein haubt und bewerbßmann keine unacht&#x017F;ame/ unma&#x0364;nni-<lb/>
&#x017F;che u&#x0364;belge&#x017F;talte leute bewerben: &#x017F;ondern allein junge gera-<lb/>
de/ &#x017F;tarcke und manliche per&#x017F;ohnen außwo&#x0364;hlen vnd anneh-<lb/>
men/ darauß man gute kriegßleute ziglen ko&#x0364;nne. Dan wo<lb/>
die nathur und &#x017F;tercke mangeln/ i&#x017F;t weder großmu&#x0364;tigkeit<lb/>
und hertzhafftigkeit zu hoffen.</p><lb/>
          <p>Letzlich und zum dritten/ uff daß aber &#x017F;olche zu der er-<lb/>
fahrung gelangen mu&#x0364;gen/ &#x017F;ollen die&#x017F;elben under und umb<lb/>
ihr zwaintzig&#x017F;te jahr in ma&#x017F;&#x017F;en vorzeiten die Ro&#x0364;mi&#x017F;che ju-<lb/>
gendt angewi&#x017F;en und mit fleiß in allen Ritterlichen u&#x0364;bun-<lb/>
gen vnderrrichtet und angefu&#x0364;hrt werden.</p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Von dem</hi> <hi rendition="#aq">Dilectu,</hi> <hi rendition="#b">außwo&#x0364;hlung<lb/>
der Kriegßvolcks.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">M</hi>Je nuhn kurtz hiebevor angeho&#x0364;ret/ &#x017F;oll ein kriegß-<lb/>
mann &#x017F;tarck/ behertzt/ redlich und erfahren &#x017F;ein/<lb/>
dan im Krieg i&#x017F;t nicht &#x017F;o vil an gro&#x017F;&#x017F;er ma&#x0364;nge/ als thugent-<lb/>
haffter &#x017F;tandtfe&#x017F;te gelegen. Man kan aber &#x017F;olche &#x017F;oldaten<lb/>
durch nichts anders alß <hi rendition="#aq">Dilectum</hi> und guete <hi rendition="#aq">Di&#x017F;ciplin</hi> zu<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wege</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[15/0023] des Erſten theilß den mehr nachdenckens/ den uff des haußvatters nutzen und wie es weiter ergehen moͤge/ acht haben. Ferner vnd zum andern/ ſoll ein Fuͤrſt ſich umb ſtar- cke und behertzte maͤnner/ und ſo der arbeit wohl angewoh- net umbthun/ und tſt hierin wahr zu nehmen/ das alter und geſchickligkeit der leiber. Vnd ſeindt leute von zimlichen jungen jahren die beſte/ auch ein gerader einem doͤlpiſchen ungeſchickten menſchen weit vorzuziehen. Darumb ſoll ein haubt und bewerbßmann keine unachtſame/ unmaͤnni- ſche uͤbelgeſtalte leute bewerben: ſondern allein junge gera- de/ ſtarcke und manliche perſohnen außwoͤhlen vnd anneh- men/ darauß man gute kriegßleute ziglen koͤnne. Dan wo die nathur und ſtercke mangeln/ iſt weder großmuͤtigkeit und hertzhafftigkeit zu hoffen. Letzlich und zum dritten/ uff daß aber ſolche zu der er- fahrung gelangen muͤgen/ ſollen dieſelben under und umb ihr zwaintzigſte jahr in maſſen vorzeiten die Roͤmiſche ju- gendt angewiſen und mit fleiß in allen Ritterlichen uͤbun- gen vnderrrichtet und angefuͤhrt werden. Von dem Dilectu, außwoͤhlung der Kriegßvolcks. MJe nuhn kurtz hiebevor angehoͤret/ ſoll ein kriegß- mann ſtarck/ behertzt/ redlich und erfahren ſein/ dan im Krieg iſt nicht ſo vil an groſſer maͤnge/ als thugent- haffter ſtandtfeſte gelegen. Man kan aber ſolche ſoldaten durch nichts anders alß Dilectum und guete Diſciplin zu wege

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/23
Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/23>, abgerufen am 22.11.2024.