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Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

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des Ersten theilß.
Wagenburgk

HAben auch die alten sehr gebraucht/ doch mehrertheilß
solche in die runde angeordnet/ wie dessen Ammia-
nus
gedencket. So haben unsere vorfahren in gleichem
mancherley arthen derselben gehabt/ alß runde/ halb runde/
und viereckete welche zwar meines erachtens die beste/ wan
sie nuhrt also angeordnet/ daß man sie/ gleich einem ver-
schantzten Läger bestreichen kan. Sindt besonders in vie-
len dingen nutz und kan man sich ohn dieselbe übel vor des
feindes überfahl/ besonders im fortziehen/ sichern: sindt
guet/ da man nicht lange hausen will oder felsen halber
nicht in die erde kommen kan. Darnach ist auch die wagen-
burgk ausserhalb verwahrung deß Lägers zugebrauchen
zu sterckung des volcks gegen dem feinde/ wann man ihm
ein hin der halt oder huht machen will: item im abzug vorm
feinde/ wie in gleichem ein paß inzunthmen/ vorzuhalten/ o-
der einen dem feinde zu verlegen: Auff fütterung oder an-
dern anschlägen schützen darauff zuführen und neben den reu-
tern in der eilfortzubringen. Etwa stellet man das geschütz
an den orth/ so am blossesten scheinet und gefährlichsten ist
und daher man sich des feindes am meinsten zubefürchten/
doch sollen auch die wagenburgmeister nicht mehr wagen
fordern/ alß sie bedörffen und gleichheit vnder den Regi-
menten der Reuter und Knecht halten. Von der wagen-
burg besiehe den abriß (19).

Von verschantzen eines Legers.

WJll sich nuhn der Feldtherr weiter einer verschan-

tzung
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des Erſten theilß.
Wagenburgk

HAbẽ auch die altẽ ſehr gebraucht/ doch mehrertheilß
ſolche in die runde angeordnet/ wie deſſen Ammia-
nus
gedencket. So haben unſere vorfahren in gleichem
mancherley arthen derſelben gehabt/ alß runde/ halb runde/
und viereckete welche zwar meines erachtens die beſte/ wan
ſie nuhrt alſo angeordnet/ daß man ſie/ gleich einem ver-
ſchantzten Laͤger beſtreichen kan. Sindt beſonders in vie-
len dingen nutz und kan man ſich ohn dieſelbe uͤbel vor des
feindes uͤberfahl/ beſonders im fortziehen/ ſichern: ſindt
guet/ da man nicht lange hauſen will oder felſen halber
nicht in die erde kommen kan. Darnach iſt auch die wagen-
burgk auſſerhalb verwahrung deß Laͤgers zugebrauchen
zu ſterckung des volcks gegen dem feinde/ wann man ihm
ein hin der halt oder huht machen will: item im abzug vorm
feinde/ wie in gleichem ein paß inzunthmen/ vorzuhalten/ o-
der einen dem feinde zu verlegen: Auff fuͤtterung oder an-
dern anſchlaͤgen ſchuͤtzẽ darauff zufuͤhren uñ neben den reu-
tern in der eilfortzubringen. Etwa ſtellet man das geſchuͤtz
an den orth/ ſo am bloſſeſten ſcheinet und gefaͤhrlichſten iſt
und daher man ſich des feindes am meinſten zubefuͤrchten/
doch ſollen auch die wagenburgmeiſter nicht mehr wagen
fordern/ alß ſie bedoͤrffen und gleichheit vnder den Regi-
menten der Reuter und Knecht halten. Von der wagen-
burg beſiehe den abriß (19).

Von verſchantzen eines Legers.

WJll ſich nuhn der Feldtherr weiter einer verſchan-

tzung
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[199[]/0209] des Erſten theilß. Wagenburgk HAbẽ auch die altẽ ſehr gebraucht/ doch mehrertheilß ſolche in die runde angeordnet/ wie deſſen Ammia- nus gedencket. So haben unſere vorfahren in gleichem mancherley arthen derſelben gehabt/ alß runde/ halb runde/ und viereckete welche zwar meines erachtens die beſte/ wan ſie nuhrt alſo angeordnet/ daß man ſie/ gleich einem ver- ſchantzten Laͤger beſtreichen kan. Sindt beſonders in vie- len dingen nutz und kan man ſich ohn dieſelbe uͤbel vor des feindes uͤberfahl/ beſonders im fortziehen/ ſichern: ſindt guet/ da man nicht lange hauſen will oder felſen halber nicht in die erde kommen kan. Darnach iſt auch die wagen- burgk auſſerhalb verwahrung deß Laͤgers zugebrauchen zu ſterckung des volcks gegen dem feinde/ wann man ihm ein hin der halt oder huht machen will: item im abzug vorm feinde/ wie in gleichem ein paß inzunthmen/ vorzuhalten/ o- der einen dem feinde zu verlegen: Auff fuͤtterung oder an- dern anſchlaͤgen ſchuͤtzẽ darauff zufuͤhren uñ neben den reu- tern in der eilfortzubringen. Etwa ſtellet man das geſchuͤtz an den orth/ ſo am bloſſeſten ſcheinet und gefaͤhrlichſten iſt und daher man ſich des feindes am meinſten zubefuͤrchten/ doch ſollen auch die wagenburgmeiſter nicht mehr wagen fordern/ alß ſie bedoͤrffen und gleichheit vnder den Regi- menten der Reuter und Knecht halten. Von der wagen- burg beſiehe den abriß (19). Von verſchantzen eines Legers. WJll ſich nuhn der Feldtherr weiter einer verſchan- tzung B b

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Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 199[]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/209>, abgerufen am 06.05.2024.