Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.des Ersten theils. gehalten/ daß sie dero capitientium und so sie gefangen be-kommen/ knechte und gleichsam leibeygne worden/ doch wann sie sich rantzioniret/ hat man in acht gezogen/ daß der Legatus oder Commissarius und nicht capiens pretium redemptionis oder rantzion aestimiret und verordnet/ und daß hierneben auch der gefangene nicht ungütig oder un- barmhertzig gehalten würde. Wann auch ein fürnehmer man gefangen/ hat man capienti auß dem publico aerario ein gute verehrung gethan. Aber jetzo schatzet und schindet/ quelet vnd martert ein jeder seinen gefangenen nach seinem wohlgefallen/ biß er ihm offt gar zum bettler macht/ ja wan einer ein weib gefangen bekompt/ so kan sie ungeschändet nicht darvon kommen/ und wirdt solches noch von etlichen vor ein soldaten stuck gehalten/ uff welchem doch bey den Röhmern leib vnd leben gestanden. Gemeine Leges ad judicium Criminale gehörig SJnd verordnet nach grösse deß verbrechens entwe- I Belan-
des Erſten theils. gehalten/ daß ſie dero capitientium und ſo ſie gefangen be-kommen/ knechte und gleichſam leibeygne worden/ doch wann ſie ſich rantzioniret/ hat man in acht gezogen/ daß der Legatus oder Commiſſarius und nicht capiens pretium redemptionis oder rantzion æſtimiret und verordnet/ und daß hierneben auch der gefangene nicht unguͤtig oder un- barmhertzig gehalten wuͤrde. Wann auch ein fuͤrnehmer man gefangen/ hat man capienti auß dem publico ærario ein gute verehrung gethan. Aber jetzo ſchatzet und ſchindet/ quelet vnd martert ein jeder ſeinen gefangenen nach ſeinem wohlgefallen/ biß er ihm offt gar zum bettler macht/ ja wan einer ein weib gefangen bekompt/ ſo kan ſie ungeſchaͤndet nicht darvon kommen/ und wirdt ſolches noch von etlichen vor ein ſoldaten ſtuck gehalten/ uff welchem doch bey den Roͤhmern leib vnd leben geſtanden. Gemeine Leges ad judicium Criminale gehoͤrig SJnd verordnet nach groͤſſe deß verbrechens entwe- I Belan-
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des Erſten theils.
gehalten/ daß ſie dero capitientium und ſo ſie gefangen be-
kommen/ knechte und gleichſam leibeygne worden/ doch
wann ſie ſich rantzioniret/ hat man in acht gezogen/ daß der
Legatus oder Commiſſarius und nicht capiens pretium
redemptionis oder rantzion æſtimiret und verordnet/ und
daß hierneben auch der gefangene nicht unguͤtig oder un-
barmhertzig gehalten wuͤrde. Wann auch ein fuͤrnehmer
man gefangen/ hat man capienti auß dem publico ærario
ein gute verehrung gethan. Aber jetzo ſchatzet und ſchindet/
quelet vnd martert ein jeder ſeinen gefangenen nach ſeinem
wohlgefallen/ biß er ihm offt gar zum bettler macht/ ja wan
einer ein weib gefangen bekompt/ ſo kan ſie ungeſchaͤndet
nicht darvon kommen/ und wirdt ſolches noch von etlichen
vor ein ſoldaten ſtuck gehalten/ uff welchem doch bey den
Roͤhmern leib vnd leben geſtanden.
Gemeine Leges ad judicium Criminale gehoͤrig
SJnd verordnet nach groͤſſe deß verbrechens entwe-
der uͤber die delicta leviora, ſo nicht capital ſindt/
alß ein gahr nichtwuͤrdiger Diebſtal/ oder des etwas/ dar-
auff kein beſonder verbot/ welche von dẽ Tribunis geſtraffet
wardẽ/ oder auch ſolche delicta welche mit geldtſtraffen/ ge-
faͤngknuß/ Conſtitutione ad ptincipia mit dem gaag oder
pranger/ der ruhten/ temporalibus exiliis daß man delin-
quentem ein zeitlang des landes verweiſet/ gezuͤchtiget.
Graviora, welche capital ſindt und durch ordentlichen ge-
richtsproceß vindiciret werden/ alß todtſchlaͤg/ ehebruch/
diebſtahl/ meineyd und dergleichen.
I Belan-
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Zitationshilfe: | Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/127>, abgerufen am 26.07.2024. |