Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.des Ersten theilß. Wan aber der abgestorbene ein statliches verliesse Wan auch ein Soldat in todes nöhten seinen letzten willen P ij
des Erſten theilß. Wan aber der abgeſtorbene ein ſtatliches verlieſſe Wan auch ein Soldat in todes noͤhten ſeinen letzten willen P ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0125" n="115"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">des Erſten theilß.</hi> </fw><lb/> <p>Wan aber der abgeſtorbene ein ſtatliches verlieſſe<lb/> und weib und kinder daheim hette/ ſo ſollen die jenige/ ſo die<lb/> verlahſſenſchafft zu ihren haͤnden genommen/ von dem<lb/> Schultheiſſen und andern Befehlichhabern des Regi-<lb/> ments genugſame buͤrgſchafft laiſten/ ſolches gut den rech-<lb/> ten Erben zu uͤberantworten. Belangendt die außſtehen-<lb/> de Beſoldung ſo iſt verordnet/ daß der Hauptman ſolche<lb/> ſeinen/ des abgeſtorbenen/ erben/ weib und kindern/ aͤltern<lb/> oder geſchwiſtern ohne einige widerrede zuſtelle. Da aber<lb/> deren keins im lager/ ſondern etwa ein Blutsverwanter o-<lb/> der landtßman vorhanden/ der gebuͤhrliche buͤrgſchafft lei-<lb/> ſten koͤnne/ daß alß dan in des Obriſten erkaͤntnuß ſtehen<lb/> ſolle ihme ſolches zu liefern/ oder den Hauptman vor dem<lb/> Schultheiſſen verſprechen zu lahſſen/ daß er jederzeit wen<lb/> ſie von den rechten erben genugſamen gewalt und ſchein<lb/> bringen/ ſolche erbſchaft ihrentwegen zu entpfangen/ dieſel-<lb/> be ohn widerredt erlegen woͤlle. Vnnd muhß ſolches der<lb/> Schultheiß ins Gerichtsbuch ſchreiben/ auch den jenigen/<lb/> ſo ſich des verſtorbenen angenommen/ ſchrifftliche uhrkunt<lb/> darvon mittheilen/ daß naͤmblich der Hauptman jederzeit<lb/> und an allen orthen das jenig/ ſo ſie vom Herren auff und<lb/> von wegen des verſtorbenen knechts entpfangen/ deſſelben<lb/> verlahſſenen erben zu bezahlen ſchuldig ſey. Etwa hat man<lb/> auch/ wann ſeine nahe verwanten weder im laͤger oder ſon-<lb/> ſtet verhanden/ und der verſtorbene einen ſchwangeren<lb/> beyſchlahff oder kinder von demſelbẽ im Lager hette den kin-<lb/> dern oder ſchwangerẽ beyſchlaff die erbſchafft folgen laſſen.</p><lb/> <p>Wan auch ein Soldat in todes noͤhten ſeinen letzten<lb/> <fw place="bottom" type="sig">P ij</fw><fw place="bottom" type="catch">willen</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [115/0125]
des Erſten theilß.
Wan aber der abgeſtorbene ein ſtatliches verlieſſe
und weib und kinder daheim hette/ ſo ſollen die jenige/ ſo die
verlahſſenſchafft zu ihren haͤnden genommen/ von dem
Schultheiſſen und andern Befehlichhabern des Regi-
ments genugſame buͤrgſchafft laiſten/ ſolches gut den rech-
ten Erben zu uͤberantworten. Belangendt die außſtehen-
de Beſoldung ſo iſt verordnet/ daß der Hauptman ſolche
ſeinen/ des abgeſtorbenen/ erben/ weib und kindern/ aͤltern
oder geſchwiſtern ohne einige widerrede zuſtelle. Da aber
deren keins im lager/ ſondern etwa ein Blutsverwanter o-
der landtßman vorhanden/ der gebuͤhrliche buͤrgſchafft lei-
ſten koͤnne/ daß alß dan in des Obriſten erkaͤntnuß ſtehen
ſolle ihme ſolches zu liefern/ oder den Hauptman vor dem
Schultheiſſen verſprechen zu lahſſen/ daß er jederzeit wen
ſie von den rechten erben genugſamen gewalt und ſchein
bringen/ ſolche erbſchaft ihrentwegen zu entpfangen/ dieſel-
be ohn widerredt erlegen woͤlle. Vnnd muhß ſolches der
Schultheiß ins Gerichtsbuch ſchreiben/ auch den jenigen/
ſo ſich des verſtorbenen angenommen/ ſchrifftliche uhrkunt
darvon mittheilen/ daß naͤmblich der Hauptman jederzeit
und an allen orthen das jenig/ ſo ſie vom Herren auff und
von wegen des verſtorbenen knechts entpfangen/ deſſelben
verlahſſenen erben zu bezahlen ſchuldig ſey. Etwa hat man
auch/ wann ſeine nahe verwanten weder im laͤger oder ſon-
ſtet verhanden/ und der verſtorbene einen ſchwangeren
beyſchlahff oder kinder von demſelbẽ im Lager hette den kin-
dern oder ſchwangerẽ beyſchlaff die erbſchafft folgen laſſen.
Wan auch ein Soldat in todes noͤhten ſeinen letzten
willen
P ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |