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Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

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Worts/ bey welchem nemblich dieselbe sich
spüren lasse/ also p 369.

In allen Ständen wird die Welt
mehr gesuchet vnd geliebet denn Gott.
Mancher gelehrter Doctor Studie-
ret Tag vnd Nacht/ das er in der Welt
zu grossen Ehren kommen möge: A-
ber vmb der Ewigen Ehre vnd Herr-
ligkeit willen nimbt er offt nicht der
weile ein Vater vnser zubeten. Man-
cher befleissiget sich im Kriege Adel
vnd Ritterschafft/ zuerlangen: Aber
mit einer einigen Vntugend seines
Fleisches wil er nicht Kriegen/ dadurch
man den ewigen Himlischen Adel er-
langet: Mancher ist ein vberwinder
vieler Länder vnd Völcker/ vnd weiß
sich selbst nicht zuüberwinden. Wie
viel sind jhr/ die das zeitliche suchen/
vnd darüber sich selbsten vnd jhre Seele
vnd Seeligkeit verlieren. Vnnd alle
die das thun/ haben nicht gekostet das
verborgene Manna des Göttlichen
worts. Denn die vberwinden nicht/
sondern lassen sich von der Welt vber-
winden. Denn wer das Manna
schmecken wil/ der muß vmb Gottes

Liebe
B iij

Worts/ bey welchem nemblich dieſelbe ſich
ſpuͤren laſſe/ alſo p 369.

In allen Staͤnden wird die Welt
mehr geſuchet vnd geliebet denn Gott.
Mancher gelehrter Doctor Studie-
ret Tag vnd Nacht/ das er in der Welt
zu groſſen Ehren kommen moͤge: A-
ber vmb der Ewigen Ehre vnd Herr-
ligkeit willen nimbt er offt nicht der
weile ein Vater vnſer zubeten. Man-
cher befleiſſiget ſich im Kriege Adel
vnd Ritterſchafft/ zuerlangen: Aber
mit einer einigen Vntugend ſeines
Fleiſches wil er nicht Kriegen/ dadurch
man den ewigen Himliſchen Adel er-
langet: Mancher iſt ein vberwinder
vieler Laͤnder vnd Voͤlcker/ vnd weiß
ſich ſelbſt nicht zuuͤberwinden. Wie
viel ſind jhr/ die das zeitliche ſuchen/
vnd daruͤber ſich ſelbſten vñ jhre Seele
vnd Seeligkeit verlieren. Vnnd alle
die das thun/ haben nicht gekoſtet das
verborgene Manna des Goͤttlichen
worts. Denn die vberwinden nicht/
ſondern laſſen ſich von der Welt vber-
winden. Denn wer das Manna
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Liebe
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[[25]/0025] Worts/ bey welchem nemblich dieſelbe ſich ſpuͤren laſſe/ alſo p 369. In allen Staͤnden wird die Welt mehr geſuchet vnd geliebet denn Gott. Mancher gelehrter Doctor Studie- ret Tag vnd Nacht/ das er in der Welt zu groſſen Ehren kommen moͤge: A- ber vmb der Ewigen Ehre vnd Herr- ligkeit willen nimbt er offt nicht der weile ein Vater vnſer zubeten. Man- cher befleiſſiget ſich im Kriege Adel vnd Ritterſchafft/ zuerlangen: Aber mit einer einigen Vntugend ſeines Fleiſches wil er nicht Kriegen/ dadurch man den ewigen Himliſchen Adel er- langet: Mancher iſt ein vberwinder vieler Laͤnder vnd Voͤlcker/ vnd weiß ſich ſelbſt nicht zuuͤberwinden. Wie viel ſind jhr/ die das zeitliche ſuchen/ vnd daruͤber ſich ſelbſten vñ jhre Seele vnd Seeligkeit verlieren. Vnnd alle die das thun/ haben nicht gekoſtet das verborgene Manna des Goͤttlichen worts. Denn die vberwinden nicht/ ſondern laſſen ſich von der Welt vber- winden. Denn wer das Manna ſchmecken wil/ der muß vmb Gottes Liebe B iij

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Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [25]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/25>, abgerufen am 23.04.2024.