Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915.womit er sich fort rudert, aufm Lande aber damit forthutschet. Hinten ist er gestalt mit einem Schwanz, wie ein Seehund. Sobald sie uns sahen, dreheten und hutschten sie nach dem Meer. Allein unsere Leute waren ihn'n gleich auf dem Hals, schlugen sie, ohne sich vor ihrem Gebrüll und Geblöke zu fürchten, mit großen Knütteln und Hebbäumen in Hals und Genick (welches sie nicht vertragen können), ja schossen endlich selbige durch den Kopf, daß nicht einer davon kam. Sie wurden da gleich abgezogen, das Fett und Zähne ausgehauen und ins Schiff gebracht. Denn ging es auf die Rehenjaged. Und wurden unser zweiundzwanzig Mann mit Flinten, Kugeln und Pulver dazu kommandieret. Die andern mußten auf dem Schiff bleiben mit der Ordre: daß, wo wir uns ja sollten im Lande verirren, sie mit einem Stückschuß ein Zeichen uns geben sollten. Wir nahmen einen Kompaß mit und Proviant, Branntwein ec. und gingen weit ins Land ein, bis wir gleichsam in einer Aue, wo das Schlath, wovon oben gemeldet, wie Gras, da, wo von den von'n Felsen herabfallenden Schneewassern ein Strom gemacht, gewachsen. Da stunden wohl zweihundert solche Thiere, welche in Größe eines Esels und grau mit langen, zottlichten Haaren und Ohren, wie Eselsohren; tiefe Augen, darüber lange Haar gewachsen; gespaltene Füsse, wie ein Hirsch und Rennthier (wovon hernach), ohne Schwanz, nur ein'n Sturz hatten und auch keine Hörner, wie die Rennthiere. Diese stunden da beisammen und weideten sich. Der Kommandeur hieß uns alle ausziehen und das Rauche rauskehren, auch die Mützen. So mußten wir mit den geladenen Flinten auf solche loskriechen, von allen womit er sich fort rudert, aufm Lande aber damit forthutschet. Hinten ist er gestalt mit einem Schwanz, wie ein Seehund. Sobald sie uns sahen, dreheten und hutschten sie nach dem Meer. Allein unsere Leute waren ihn’n gleich auf dem Hals, schlugen sie, ohne sich vor ihrem Gebrüll und Geblöke zu fürchten, mit großen Knütteln und Hebbäumen in Hals und Genick (welches sie nicht vertragen können), ja schossen endlich selbige durch den Kopf, daß nicht einer davon kam. Sie wurden da gleich abgezogen, das Fett und Zähne ausgehauen und ins Schiff gebracht. Denn ging es auf die Rehenjaged. Und wurden unser zweiundzwanzig Mann mit Flinten, Kugeln und Pulver dazu kommandieret. Die andern mußten auf dem Schiff bleiben mit der Ordre: daß, wo wir uns ja sollten im Lande verirren, sie mit einem Stückschuß ein Zeichen uns geben sollten. Wir nahmen einen Kompaß mit und Proviant, Branntwein ec. und gingen weit ins Land ein, bis wir gleichsam in einer Aue, wo das Schlath, wovon oben gemeldet, wie Gras, da, wo von den von’n Felsen herabfallenden Schneewassern ein Strom gemacht, gewachsen. Da stunden wohl zweihundert solche Thiere, welche in Größe eines Esels und grau mit langen, zottlichten Haaren und Ohren, wie Eselsohren; tiefe Augen, darüber lange Haar gewachsen; gespaltene Füsse, wie ein Hirsch und Rennthier (wovon hernach), ohne Schwanz, nur ein’n Sturz hatten und auch keine Hörner, wie die Rennthiere. Diese stunden da beisammen und weideten sich. Der Kommandeur hieß uns alle ausziehen und das Rauche rauskehren, auch die Mützen. So mußten wir mit den geladenen Flinten auf solche loskriechen, von allen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <p><pb facs="#f0143"/> womit er sich fort rudert, aufm Lande aber damit forthutschet. Hinten ist er gestalt mit einem Schwanz, wie ein Seehund.</p> <p>Sobald sie uns sahen, dreheten und hutschten sie nach dem Meer. Allein unsere Leute waren ihn’n gleich auf dem Hals, schlugen sie, ohne sich vor ihrem Gebrüll und Geblöke zu fürchten, mit großen Knütteln und Hebbäumen in Hals und Genick (welches sie nicht vertragen können), ja schossen endlich selbige durch den Kopf, daß nicht einer davon kam. Sie wurden da gleich abgezogen, das Fett und Zähne ausgehauen und ins Schiff gebracht.</p> <p><hi rendition="#in">D</hi>enn ging es auf die Rehenjaged. Und wurden unser zweiundzwanzig Mann mit Flinten, Kugeln und Pulver dazu kommandieret. Die andern mußten auf dem Schiff bleiben mit der Ordre: daß, wo wir uns ja sollten im Lande verirren, sie mit einem Stückschuß ein Zeichen uns geben sollten.</p> <p>Wir nahmen einen Kompaß mit und Proviant, Branntwein ec. und gingen weit ins Land ein, bis wir gleichsam in einer Aue, wo das Schlath, wovon oben gemeldet, wie Gras, da, wo von den von’n Felsen herabfallenden Schneewassern ein Strom gemacht, gewachsen. Da stunden wohl zweihundert solche Thiere, welche in Größe eines Esels und grau mit langen, zottlichten Haaren und Ohren, wie Eselsohren; tiefe Augen, darüber lange Haar gewachsen; gespaltene Füsse, wie ein Hirsch und Rennthier (wovon hernach), ohne Schwanz, nur ein’n Sturz hatten und auch keine Hörner, wie die Rennthiere.</p> <p>Diese stunden da beisammen und weideten sich. Der Kommandeur hieß uns alle ausziehen und das Rauche rauskehren, auch die Mützen. So mußten wir mit den geladenen Flinten auf solche loskriechen, von allen </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0143]
womit er sich fort rudert, aufm Lande aber damit forthutschet. Hinten ist er gestalt mit einem Schwanz, wie ein Seehund.
Sobald sie uns sahen, dreheten und hutschten sie nach dem Meer. Allein unsere Leute waren ihn’n gleich auf dem Hals, schlugen sie, ohne sich vor ihrem Gebrüll und Geblöke zu fürchten, mit großen Knütteln und Hebbäumen in Hals und Genick (welches sie nicht vertragen können), ja schossen endlich selbige durch den Kopf, daß nicht einer davon kam. Sie wurden da gleich abgezogen, das Fett und Zähne ausgehauen und ins Schiff gebracht.
Denn ging es auf die Rehenjaged. Und wurden unser zweiundzwanzig Mann mit Flinten, Kugeln und Pulver dazu kommandieret. Die andern mußten auf dem Schiff bleiben mit der Ordre: daß, wo wir uns ja sollten im Lande verirren, sie mit einem Stückschuß ein Zeichen uns geben sollten.
Wir nahmen einen Kompaß mit und Proviant, Branntwein ec. und gingen weit ins Land ein, bis wir gleichsam in einer Aue, wo das Schlath, wovon oben gemeldet, wie Gras, da, wo von den von’n Felsen herabfallenden Schneewassern ein Strom gemacht, gewachsen. Da stunden wohl zweihundert solche Thiere, welche in Größe eines Esels und grau mit langen, zottlichten Haaren und Ohren, wie Eselsohren; tiefe Augen, darüber lange Haar gewachsen; gespaltene Füsse, wie ein Hirsch und Rennthier (wovon hernach), ohne Schwanz, nur ein’n Sturz hatten und auch keine Hörner, wie die Rennthiere.
Diese stunden da beisammen und weideten sich. Der Kommandeur hieß uns alle ausziehen und das Rauche rauskehren, auch die Mützen. So mußten wir mit den geladenen Flinten auf solche loskriechen, von allen
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Zitationshilfe: | Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/143>, abgerufen am 16.02.2025. |