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Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915.

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ein Walfisch. Unser Kapitän wollte anfangs die Mühe nicht dran wenden, weil er nicht großen Nutz gäbe. Jedoch ließ er sich bereden. Und setzten die Schaluppen aus; gaben dem Fisch eine Harpun und wollten ihn länzen. Allein der Fisch wehrete sich grausam, sperrte etliche Mal seinen großen Rachen auf, als wollte er sie alle verschlingen. Nach langem Geschrei und Arbeit ward er doch getötet.

Dieser Fisch gab wenig Nutzen, außer das wenige Speck. Allein es war etwas Besonders, daß er auf seiner dicken, schwarzen Haut viele hundert, ja tausend elfenbeinerne, gedrehete Schneckhäuser so fest sitzen hatte, daß sie tief mußten ausgeschnitten werden. Sie waren größer, als ein groß Schneckenhaus. Ich habe selbige wohl sechs bis acht Wochen behalten, wann ich sie in die Sonne brachte, so kroch ein Wurm heraus, gleich einer Schnecke,zog sich auch wieder ein. Und glaube ich: dies sei eine Art von Seeläusen, welche sich in des Fisches Haut setzen und nach und nach so feste einwachsen.

Wir gingen also unsern Kurs nach den Spitzbergen zu. Unterwegens schwamm ein großer Bär in der See, wohl hundert Meiln von Land und Eis. Diesen Braten wollten wir nicht aus den Händen lassen. Setzten deshalb die Schaluppen ins Meer und ruderten auf den Bär los, welcher gern ausgezogen, aber viel zu langsam gegen unsere Geschwindigkeit fortkonnte. Er wollte sich anfangs wehren; tappte mit den Pfoten nach den Schaluppen, selbige umb zu reißen; aber sie klopften ihm auf die Finger; endlich warfen sie ihm die Schlinge umb den Hals und da mußte er vor allen drei Schaluppen hertrecken, er wollte oder wollte nicht, nach dem Schiff zu; da kriegte er so viel Schläge mit den Fußhölzern, auf welchen Weg er trecken mußte! Das Volk aber sang dazu ein Liedlein.

ein Walfisch. Unser Kapitän wollte anfangs die Mühe nicht dran wenden, weil er nicht großen Nutz gäbe. Jedoch ließ er sich bereden. Und setzten die Schaluppen aus; gaben dem Fisch eine Harpun und wollten ihn länzen. Allein der Fisch wehrete sich grausam, sperrte etliche Mal seinen großen Rachen auf, als wollte er sie alle verschlingen. Nach langem Geschrei und Arbeit ward er doch getötet.

Dieser Fisch gab wenig Nutzen, außer das wenige Speck. Allein es war etwas Besonders, daß er auf seiner dicken, schwarzen Haut viele hundert, ja tausend elfenbeinerne, gedrehete Schneckhäuser so fest sitzen hatte, daß sie tief mußten ausgeschnitten werden. Sie waren größer, als ein groß Schneckenhaus. Ich habe selbige wohl sechs bis acht Wochen behalten, wann ich sie in die Sonne brachte, so kroch ein Wurm heraus, gleich einer Schnecke,zog sich auch wieder ein. Und glaube ich: dies sei eine Art von Seeläusen, welche sich in des Fisches Haut setzen und nach und nach so feste einwachsen.

Wir gingen also unsern Kurs nach den Spitzbergen zu. Unterwegens schwamm ein großer Bär in der See, wohl hundert Meiln von Land und Eis. Diesen Braten wollten wir nicht aus den Händen lassen. Setzten deshalb die Schaluppen ins Meer und ruderten auf den Bär los, welcher gern ausgezogen, aber viel zu langsam gegen unsere Geschwindigkeit fortkonnte. Er wollte sich anfangs wehren; tappte mit den Pfoten nach den Schaluppen, selbige umb zu reißen; aber sie klopften ihm auf die Finger; endlich warfen sie ihm die Schlinge umb den Hals und da mußte er vor allen drei Schaluppen hertrecken, er wollte oder wollte nicht, nach dem Schiff zu; da kriegte er so viel Schläge mit den Fußhölzern, auf welchen Weg er trecken mußte! Das Volk aber sang dazu ein Liedlein.

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[0139] ein Walfisch. Unser Kapitän wollte anfangs die Mühe nicht dran wenden, weil er nicht großen Nutz gäbe. Jedoch ließ er sich bereden. Und setzten die Schaluppen aus; gaben dem Fisch eine Harpun und wollten ihn länzen. Allein der Fisch wehrete sich grausam, sperrte etliche Mal seinen großen Rachen auf, als wollte er sie alle verschlingen. Nach langem Geschrei und Arbeit ward er doch getötet. Dieser Fisch gab wenig Nutzen, außer das wenige Speck. Allein es war etwas Besonders, daß er auf seiner dicken, schwarzen Haut viele hundert, ja tausend elfenbeinerne, gedrehete Schneckhäuser so fest sitzen hatte, daß sie tief mußten ausgeschnitten werden. Sie waren größer, als ein groß Schneckenhaus. Ich habe selbige wohl sechs bis acht Wochen behalten, wann ich sie in die Sonne brachte, so kroch ein Wurm heraus, gleich einer Schnecke,zog sich auch wieder ein. Und glaube ich: dies sei eine Art von Seeläusen, welche sich in des Fisches Haut setzen und nach und nach so feste einwachsen. Wir gingen also unsern Kurs nach den Spitzbergen zu. Unterwegens schwamm ein großer Bär in der See, wohl hundert Meiln von Land und Eis. Diesen Braten wollten wir nicht aus den Händen lassen. Setzten deshalb die Schaluppen ins Meer und ruderten auf den Bär los, welcher gern ausgezogen, aber viel zu langsam gegen unsere Geschwindigkeit fortkonnte. Er wollte sich anfangs wehren; tappte mit den Pfoten nach den Schaluppen, selbige umb zu reißen; aber sie klopften ihm auf die Finger; endlich warfen sie ihm die Schlinge umb den Hals und da mußte er vor allen drei Schaluppen hertrecken, er wollte oder wollte nicht, nach dem Schiff zu; da kriegte er so viel Schläge mit den Fußhölzern, auf welchen Weg er trecken mußte! Das Volk aber sang dazu ein Liedlein.

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Zitationshilfe: Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/139>, abgerufen am 22.11.2024.