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Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

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Das 5. Theil/ Vermahnungen
fahre hin aus dieser Welt im Namen GOttes des Vaters/ der dich
erschaffen hat/ fahre hin in dem Namen Jesu Christi seines lieben
Sohns/ der dich durch seinen bittern Todt erlöset hat/ fahre hin in
dem Namen des heiligen Geistes/ der dich zum ewigen Leben verneu-
ret hat/ mit seinen Gnaden gezieret/ Fahre hin unverzagt/ denn Gott
ist mit dir/ und seine heilige Engel werden dich beleiten in das ewige
Reich: Heut wird dein Stadt im Frieden seyn/ und deine Woh-
nung auff dem heiligen Berg Zion/ da wirstu deinen Erlöser mit
Freuden anschauen Der Herr stärcke dich ritterlich zu fechten
wieder alle Anfechtungen/ und im Glauben zuverharren. Der
Herr sep mit dir/ und beschirme dich vor allem Ubel/ und beleite
dich in das ewige Leben/ Amen.

Vermahnung und Trost an die hinderlassene Freun-
de und klagende Personen.

LJeben Freunde/ es läst uns GOtt ob dem Anblick dieses un-
sers geliebten N.N. so wir vor Augen haben ein Exempel se-
hen/ und stellet uns den klaren Augenschein für/ was unser
Thun allhie auff Erden/ und wie bald es üm einen Menschen ge-
schehen sey. Darüm mögen wir wol nach Art des alten gemeinen
Sprichworts sagen/ Die Furcht des Todes sey herber/ denn der
Todt selber. Zum andern/ sehen wir auch an ihm ein Exempel gött-
licher Gnade/ Güte und Barmhertzigkeit/ in deme er die seinen so
väterlich abfodert/ darüm sollen wir ihm auch Lob/ Ehr/ Preiß und
Danck sagen/ und mit dem frommen Job sprechen: Der Herr
hats gegeben/ der Herr hats genommen/ der Name des Herrn
sey gelobet Und abermal Haben wir guts empfangen von Gott/ und
solten das Böse nicht auch annehmen. Und mit dem Völcklein im E-
vangelio/ Er hat alles wol gemacht. Jedoch weil uns Traurigkeit an-
geboren ist/ mögen wir wohl klagen/ aber doch üm ihn nicht zuviel
trauren/ denn Trauren ist wol an ihm selber nicht unrecht/ wo es mit

Maß

Das 5. Theil/ Vermahnungen
fahre hin aus dieſer Welt im Namen GOttes des Vaters/ der dich
erſchaffen hat/ fahre hin in dem Namen Jeſu Chriſti ſeines lieben
Sohns/ der dich durch ſeinen bittern Todt erlöſet hat/ fahre hin in
dem Namen des heiligen Geiſtes/ der dich zum ewigen Leben verneu-
ret hat/ mit ſeinen Gnaden gezieret/ Fahre hin unverzagt/ denn Gott
iſt mit dir/ und ſeine heilige Engel werden dich beleiten in das ewige
Reich: Heut wird dein Stadt im Frieden ſeyn/ und deine Woh-
nung auff dem heiligen Berg Zion/ da wirſtu deinen Erlöſer mit
Freuden anſchauen Der Herr ſtärcke dich ritterlich zu fechten
wieder alle Anfechtungen/ und im Glauben zuverharren. Der
Herr ſep mit dir/ und beſchirme dich vor allem Ubel/ und beleite
dich in das ewige Leben/ Amen.

Vermahnung und Troſt an die hinderlaſſene Freun-
de und klagende Perſonen.

LJeben Freunde/ es läſt uns GOtt ob dem Anblick dieſes un-
ſers geliebten N.N. ſo wir vor Augen haben ein Exempel ſe-
hen/ und ſtellet uns den klaren Augenſchein für/ was unſer
Thun allhie auff Erden/ und wie bald es üm einen Menſchen ge-
ſchehen ſey. Darüm mögen wir wol nach Art des alten gemeinen
Sprichworts ſagen/ Die Furcht des Todes ſey herber/ denn der
Todt ſelber. Zum andern/ ſehen wir auch an ihm ein Exempel gött-
licher Gnade/ Güte und Barmhertzigkeit/ in deme er die ſeinen ſo
väterlich abfodert/ darüm ſollen wir ihm auch Lob/ Ehr/ Preiß und
Danck ſagen/ und mit dem frommen Job ſprechen: Der Herr
hats gegeben/ der Herr hats genommen/ der Name des Herrn
ſey gelobet Und abermal Haben wir guts empfangen von Gott/ und
ſolten das Böſe nicht auch annehmen. Und mit dem Völcklein im E-
vangelio/ Er hat alles wol gemacht. Jedoch weil uns Traurigkeit an-
geboren iſt/ mögen wir wohl klagen/ aber doch üm ihn nicht zuviel
trauren/ denn Trauren iſt wol an ihm ſelber nicht unrecht/ wo es mit

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[98[99]/0442] Das 5. Theil/ Vermahnungen fahre hin aus dieſer Welt im Namen GOttes des Vaters/ der dich erſchaffen hat/ fahre hin in dem Namen Jeſu Chriſti ſeines lieben Sohns/ der dich durch ſeinen bittern Todt erlöſet hat/ fahre hin in dem Namen des heiligen Geiſtes/ der dich zum ewigen Leben verneu- ret hat/ mit ſeinen Gnaden gezieret/ Fahre hin unverzagt/ denn Gott iſt mit dir/ und ſeine heilige Engel werden dich beleiten in das ewige Reich: Heut wird dein Stadt im Frieden ſeyn/ und deine Woh- nung auff dem heiligen Berg Zion/ da wirſtu deinen Erlöſer mit Freuden anſchauen Der Herr ſtärcke dich ritterlich zu fechten wieder alle Anfechtungen/ und im Glauben zuverharren. Der Herr ſep mit dir/ und beſchirme dich vor allem Ubel/ und beleite dich in das ewige Leben/ Amen. Vermahnung und Troſt an die hinderlaſſene Freun- de und klagende Perſonen. LJeben Freunde/ es läſt uns GOtt ob dem Anblick dieſes un- ſers geliebten N.N. ſo wir vor Augen haben ein Exempel ſe- hen/ und ſtellet uns den klaren Augenſchein für/ was unſer Thun allhie auff Erden/ und wie bald es üm einen Menſchen ge- ſchehen ſey. Darüm mögen wir wol nach Art des alten gemeinen Sprichworts ſagen/ Die Furcht des Todes ſey herber/ denn der Todt ſelber. Zum andern/ ſehen wir auch an ihm ein Exempel gött- licher Gnade/ Güte und Barmhertzigkeit/ in deme er die ſeinen ſo väterlich abfodert/ darüm ſollen wir ihm auch Lob/ Ehr/ Preiß und Danck ſagen/ und mit dem frommen Job ſprechen: Der Herr hats gegeben/ der Herr hats genommen/ der Name des Herrn ſey gelobet Und abermal Haben wir guts empfangen von Gott/ und ſolten das Böſe nicht auch annehmen. Und mit dem Völcklein im E- vangelio/ Er hat alles wol gemacht. Jedoch weil uns Traurigkeit an- geboren iſt/ mögen wir wohl klagen/ aber doch üm ihn nicht zuviel trauren/ denn Trauren iſt wol an ihm ſelber nicht unrecht/ wo es mit Maß

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Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 98[99]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/442>, abgerufen am 27.11.2024.