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Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

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Vermahnung an die Krancken.
andern/ so wir gedultig seyn/ denn wir haben einen solchen Gott/ der
uns nicht wird zu viel aufladen/ 1 Corinth. am 10. Cap. Er wetzet
das Schwerd seines Zorns mit dem Gnadenöl seiner Barmhertzig-
keit. Kommen viel Tage/ so könt auch viel Stärcke in der Kranck-
heit. Und zwar/ ihr sehets Augenscheinlich und greifflich euer Per-
son halben/ daß es euer lieber Vater im Himmel väterlich mit euch
meinet/ es wäre Euch sonst unmöglich solche schwere Kranckheiten
in die länge auszustehen Und Er betrübet nicht von Hertzen/ seine
Barmhertzigkeit ist alle Morgen neu. So wird Er auch ermelte
Kranckheit zu einem glückseligen Ende führen/ es sev gleich zu diesem
oder zukünfftigem Leben. Zu diesem kan Ers wol/ aber was ists/ so
müst ihr von neuem leiden/ ieder Tag hat seine Plage. Zum künf-
tigen aber ists viel besser/ denn da macht Er euch alles Jammers ein
ende/ und die letzte Stund dieses Lebens ist die erste im ewige Leben/ und
heist/ wie Apoc 14. Cap. stehet: Selig seynd die Todten/ die in
dem Herrn sterben/ von nun an. Zu diesem ewigen Vaterland habt
ihr schon die rechte Wegzehrung/ den rechten Glauben/ versiegelt mit
den Sacramenten. Jhr habt auch den Wegweiser und Gleitsman
Jesum Christum/ der auch euer Bruder nach dem Fleisch worden ist/
welcher euch in seinem Wort sehr tröstlich zuschreyet/ Johan. 8.
Warlich/ warlich ich sage euch/ wer mein Wort hält/ und gläubt dem
der mich gesand hat/ der hat das ewige Leben/ Johan 11. Jch werde
ihn aufferwecken am Jüngsten Tage. An dem Bruder haltet fest/
Er wird euch gewislich auch halten/ und nicht verlassen/ ja mit euch in
der Noth seyn/ Psalm 91.

Vermahnung an einen ungedultigen Krancken.

LJeber Bruder/ da lieget ihr in Gottes Gewalt/ der hat euch
Leib und Seel gegeben/ und in dieser Welt eine zeitlang ver-
setzet/ dancket ihm für diese zwo Gutthaten hertzlich/ dann
wir haben deren keines verdienet/ sondern da ihr noch nichts waret/

hat
Mmmmm

Vermahnung an die Krancken.
andern/ ſo wir gedultig ſeyn/ denn wir haben einen ſolchen Gott/ der
uns nicht wird zu viel aufladen/ 1 Corinth. am 10. Cap. Er wetzet
das Schwerd ſeines Zorns mit dem Gnadenöl ſeiner Barmhertzig-
keit. Kommen viel Tage/ ſo kö̃t auch viel Stärcke in der Kranck-
heit. Und zwar/ ihr ſehets Augenſcheinlich und greifflich euer Per-
ſon halben/ daß es euer lieber Vater im Himmel väterlich mit euch
meinet/ es wäre Euch ſonſt unmöglich ſolche ſchwere Kranckheiten
in die länge auszuſtehen Und Er betrübet nicht von Hertzen/ ſeine
Barmhertzigkeit iſt alle Morgen neu. So wird Er auch ermelte
Kranckheit zu einem glückſeligen Ende führen/ es ſev gleich zu dieſem
oder zukünfftigem Leben. Zu dieſem kan Ers wol/ aber was iſts/ ſo
müſt ihr von neuem leiden/ ieder Tag hat ſeine Plage. Zum künf-
tigen aber iſts viel beſſer/ denn da macht Er euch alles Jammers ein
ende/ und die letzte Stund dieſes Lebens iſt die erſte im ewige Leben/ und
heiſt/ wie Apoc 14. Cap. ſtehet: Selig ſeynd die Todten/ die in
dem Herrn ſterben/ von nun an. Zu dieſem ewigen Vaterland habt
ihr ſchon die rechte Wegzehrung/ den rechten Glauben/ verſiegelt mit
den Sacramenten. Jhr habt auch den Wegweiſer und Gleitsman
Jeſum Chriſtum/ der auch euer Bruder nach dem Fleiſch worden iſt/
welcher euch in ſeinem Wort ſehr tröſtlich zuſchreyet/ Johan. 8.
Warlich/ warlich ich ſage euch/ wer mein Wort hält/ und gläubt dem
der mich geſand hat/ der hat das ewige Leben/ Johan 11. Jch werde
ihn aufferwecken am Jüngſten Tage. An dem Bruder haltet feſt/
Er wird euch gewislich auch halten/ und nicht verlaſſen/ ja mit euch in
der Noth ſeyn/ Pſalm 91.

Vermahnung an einen ungedultigen Krancken.

LJeber Bruder/ da lieget ihr in Gottes Gewalt/ der hat euch
Leib und Seel gegeben/ und in dieſer Welt eine zeitlang ver-
ſetzet/ dancket ihm für dieſe zwo Gutthaten hertzlich/ dann
wir haben deren keines verdienet/ ſondern da ihr noch nichts waret/

hat
Mmmmm
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[85[86]/0429] Vermahnung an die Krancken. andern/ ſo wir gedultig ſeyn/ denn wir haben einen ſolchen Gott/ der uns nicht wird zu viel aufladen/ 1 Corinth. am 10. Cap. Er wetzet das Schwerd ſeines Zorns mit dem Gnadenöl ſeiner Barmhertzig- keit. Kommen viel Tage/ ſo kö̃t auch viel Stärcke in der Kranck- heit. Und zwar/ ihr ſehets Augenſcheinlich und greifflich euer Per- ſon halben/ daß es euer lieber Vater im Himmel väterlich mit euch meinet/ es wäre Euch ſonſt unmöglich ſolche ſchwere Kranckheiten in die länge auszuſtehen Und Er betrübet nicht von Hertzen/ ſeine Barmhertzigkeit iſt alle Morgen neu. So wird Er auch ermelte Kranckheit zu einem glückſeligen Ende führen/ es ſev gleich zu dieſem oder zukünfftigem Leben. Zu dieſem kan Ers wol/ aber was iſts/ ſo müſt ihr von neuem leiden/ ieder Tag hat ſeine Plage. Zum künf- tigen aber iſts viel beſſer/ denn da macht Er euch alles Jammers ein ende/ und die letzte Stund dieſes Lebens iſt die erſte im ewige Leben/ und heiſt/ wie Apoc 14. Cap. ſtehet: Selig ſeynd die Todten/ die in dem Herrn ſterben/ von nun an. Zu dieſem ewigen Vaterland habt ihr ſchon die rechte Wegzehrung/ den rechten Glauben/ verſiegelt mit den Sacramenten. Jhr habt auch den Wegweiſer und Gleitsman Jeſum Chriſtum/ der auch euer Bruder nach dem Fleiſch worden iſt/ welcher euch in ſeinem Wort ſehr tröſtlich zuſchreyet/ Johan. 8. Warlich/ warlich ich ſage euch/ wer mein Wort hält/ und gläubt dem der mich geſand hat/ der hat das ewige Leben/ Johan 11. Jch werde ihn aufferwecken am Jüngſten Tage. An dem Bruder haltet feſt/ Er wird euch gewislich auch halten/ und nicht verlaſſen/ ja mit euch in der Noth ſeyn/ Pſalm 91. Vermahnung an einen ungedultigen Krancken. LJeber Bruder/ da lieget ihr in Gottes Gewalt/ der hat euch Leib und Seel gegeben/ und in dieſer Welt eine zeitlang ver- ſetzet/ dancket ihm für dieſe zwo Gutthaten hertzlich/ dann wir haben deren keines verdienet/ ſondern da ihr noch nichts waret/ hat Mmmmm

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Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 85[86]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/429>, abgerufen am 24.11.2024.