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Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

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am letzten Ende zusprechen.
Wenn meine Zunge nichts mehr spricht/
Und mir für Angst mein Hertz zubricht.
Wenn mein Verstand sich nicht versinnt/
Und mir all menschlich Hülff zerrinnt/
So komm O Herr Christ mir behend
Zu hülff an meinem letzten End.
Und führ mich aus dem Jammerthal/
Verkürtz mir auch des Todes Qval/
Die bösen Geister von mir treib/
Mit deinem Geist stets bey mir bleib/
Bis sich die Seel vom Leib abwend/
So nim sie Herr in deine Händ/
Dem Leib gib in der Erd sein Ruh/
Bis sich der Jüngst Tag naht herzu.
Ein frölich Urstend mir mir verleih/
Am Jüngsten Gericht mein Fürsprechr sey/
Und meiner Sünd nicht mehr gedenck/
Aus Gnaden mir das Leben schenck.
Wie du hast zugesaget mir
Jn deinem Wort das trau ich dir/
Fürwar/ für war/ euch sage ich/
Wer mein Wort hält und gläubt an mich.
Der wird nicht kommen ins Gericht/
Und den Todt ewig schmecken nicht/
Und ob er gleich hie zeitlich stirbt
Mit nichten er drüm gar verdirbt.

Son-

am letzten Ende zuſprechen.
Wenn meine Zunge nichts mehr ſpricht/
Und mir für Angſt mein Hertz zubricht.
Wenn mein Verſtand ſich nicht verſinnt/
Und mir all menſchlich Hülff zerrinnt/
So komm O Herr Chriſt mir behend
Zu hülff an meinem letzten End.
Und führ mich aus dem Jammerthal/
Verkürtz mir auch des Todes Qval/
Die böſen Geiſter von mir treib/
Mit deinem Geiſt ſtets bey mir bleib/
Bis ſich die Seel vom Leib abwend/
So nim ſie Herr in deine Händ/
Dem Leib gib in der Erd ſein Ruh/
Bis ſich der Jüngſt Tag naht herzu.
Ein frölich Urſtend mir mir verleih/
Am Jüngſten Gericht mein Fürſprechr ſey/
Und meiner Sünd nicht mehr gedenck/
Aus Gnaden mir das Leben ſchenck.
Wie du haſt zugeſaget mir
Jn deinem Wort das trau ich dir/
Fürwar/ für war/ euch ſage ich/
Wer mein Wort hält und gläubt an mich.
Der wird nicht kommen ins Gericht/
Und den Todt ewig ſchmecken nicht/
Und ob er gleich hie zeitlich ſtirbt
Mit nichten er drüm gar verdirbt.

Son-
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[67[68]/0411] am letzten Ende zuſprechen. Wenn meine Zunge nichts mehr ſpricht/ Und mir für Angſt mein Hertz zubricht. Wenn mein Verſtand ſich nicht verſinnt/ Und mir all menſchlich Hülff zerrinnt/ So komm O Herr Chriſt mir behend Zu hülff an meinem letzten End. Und führ mich aus dem Jammerthal/ Verkürtz mir auch des Todes Qval/ Die böſen Geiſter von mir treib/ Mit deinem Geiſt ſtets bey mir bleib/ Bis ſich die Seel vom Leib abwend/ So nim ſie Herr in deine Händ/ Dem Leib gib in der Erd ſein Ruh/ Bis ſich der Jüngſt Tag naht herzu. Ein frölich Urſtend mir mir verleih/ Am Jüngſten Gericht mein Fürſprechr ſey/ Und meiner Sünd nicht mehr gedenck/ Aus Gnaden mir das Leben ſchenck. Wie du haſt zugeſaget mir Jn deinem Wort das trau ich dir/ Fürwar/ für war/ euch ſage ich/ Wer mein Wort hält und gläubt an mich. Der wird nicht kommen ins Gericht/ Und den Todt ewig ſchmecken nicht/ Und ob er gleich hie zeitlich ſtirbt Mit nichten er drüm gar verdirbt. Son-

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Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 67[68]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/411>, abgerufen am 15.08.2024.