Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.Landplagen und Straffen. sere Boßheit/ und die Sünde unserer Väter/ daß wirzugleich dich schwerlich erzürnet haben. Aber O du getreuer Gott/ fället auch iemand/ der nicht gerne wieder aufstünde/ oder verirret sich iemand/ der nicht wieder zu recht käme? Derohalben bitten/ flehen/ weinen und schreyen wir hertzlich zu dir/ du wollest uns in diesem unserm grossen Elende/ Trübsal und Hertzleid nicht also gar verderben lassen. Ach Herr gedencke doch der tröstlichen Zusage/ die du uns ver- heissen hast/ nemlich so dein Volck dein Gesetz über- treten würden/ daß du sie wol mit Ruthen daheim su- chen/ aber deine Barmhertzigkeit nicht gar von ihnen abwenden wollest/ Wie du denn das Volck Israel mit vielen und mancherley Plagen gestraffet hast/ da sie dich aber angeruffen haben/ hast du dich ihrer erbar- met/ und ihnen aus Nöthen geholffen. O Herr/ du schlägest und heilest wiederüm/ du allein tödtest/ und machest wieder lebendig/ und ob du wol üm unser Sünden willen häfftig erzürnet bist/ also daß du dei- ne Geschöpffe wieder uns gewapnet/ und uns aller- ley Wiederwertigkeit/ und diese gegenwertige Straf zuschickest/ so ist aber deine Barmhertzigkeit uner- forschlich. Derohalben bitten wir dich mit weinen- den Hertzen/ und schreyen zu dir gen Himmel hinauf/ du wollest uns erleuchten/ daß wir mit rechtem Her- tzen/ Fff
Landplagen und Straffen. ſere Boßheit/ und die Sünde unſerer Väter/ daß wirzugleich dich ſchwerlich erzürnet haben. Aber O du getreuer Gott/ fället auch iemand/ der nicht gerne wieder aufſtünde/ oder verirret ſich iemand/ der nicht wieder zu recht käme? Derohalben bitten/ flehen/ weinen und ſchreyen wir hertzlich zu dir/ du wolleſt uns in dieſem unſerm groſſen Elende/ Trübſal und Hertzleid nicht alſo gar verderben laſſen. Ach Herr gedencke doch der tröſtlichen Zuſage/ die du uns ver- heiſſen haſt/ nemlich ſo dein Volck dein Geſetz über- treten würden/ daß du ſie wol mit Ruthen daheim ſu- chen/ aber deine Barmhertzigkeit nicht gar von ihnen abwenden wolleſt/ Wie du denn das Volck Iſrael mit vielen und mancherley Plagen geſtraffet haſt/ da ſie dich aber angeruffen haben/ haſt du dich ihrer erbar- met/ und ihnen aus Nöthen geholffen. O Herr/ du ſchlägeſt und heileſt wiederüm/ du allein tödteſt/ und macheſt wieder lebendig/ und ob du wol üm unſer Sünden willen häfftig erzürnet biſt/ alſo daß du dei- ne Geſchöpffe wieder uns gewapnet/ und uns aller- ley Wiederwertigkeit/ und dieſe gegenwertige Straf zuſchickeſt/ ſo iſt aber deine Barmhertzigkeit uner- forſchlich. Derohalben bitten wir dich mit weinen- den Hertzen/ und ſchreyen zu dir gen Himmel hinauf/ du wolleſt uns erleuchten/ daß wir mit rechtem Her- tzen/ Fff
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Landplagen und Straffen.
ſere Boßheit/ und die Sünde unſerer Väter/ daß wir
zugleich dich ſchwerlich erzürnet haben. Aber O du
getreuer Gott/ fället auch iemand/ der nicht gerne
wieder aufſtünde/ oder verirret ſich iemand/ der nicht
wieder zu recht käme? Derohalben bitten/ flehen/
weinen und ſchreyen wir hertzlich zu dir/ du wolleſt
uns in dieſem unſerm groſſen Elende/ Trübſal und
Hertzleid nicht alſo gar verderben laſſen. Ach Herr
gedencke doch der tröſtlichen Zuſage/ die du uns ver-
heiſſen haſt/ nemlich ſo dein Volck dein Geſetz über-
treten würden/ daß du ſie wol mit Ruthen daheim ſu-
chen/ aber deine Barmhertzigkeit nicht gar von ihnen
abwenden wolleſt/ Wie du denn das Volck Iſrael mit
vielen und mancherley Plagen geſtraffet haſt/ da ſie
dich aber angeruffen haben/ haſt du dich ihrer erbar-
met/ und ihnen aus Nöthen geholffen. O Herr/ du
ſchlägeſt und heileſt wiederüm/ du allein tödteſt/ und
macheſt wieder lebendig/ und ob du wol üm unſer
Sünden willen häfftig erzürnet biſt/ alſo daß du dei-
ne Geſchöpffe wieder uns gewapnet/ und uns aller-
ley Wiederwertigkeit/ und dieſe gegenwertige Straf
zuſchickeſt/ ſo iſt aber deine Barmhertzigkeit uner-
forſchlich. Derohalben bitten wir dich mit weinen-
den Hertzen/ und ſchreyen zu dir gen Himmel hinauf/
du wolleſt uns erleuchten/ daß wir mit rechtem Her-
tzen/
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