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Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

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2. Theil Buß-und Beicht Büchlein.
grosser Sünde/ oder sonst in anliegenden Nöthen. Es
trägt sich mit einem Menschen viel Dinges zu/ das er gern

wolte heimlich halten/ und doch gleichwol Rath suchen/ das
kan füglicher nirgend geschehen/ denn in der Beicht/ da man
reinen Mund halten muß. Solcher Händel seynd nun viel/
mancher liegt in einem Laster/ als im Ehebruch/ und kan nicht
daraus kommen. Dem andern hat der Teuffel schon das
Netz gestellet/ und wolt ihn auch gern zu Fall bringen. Der
dritte hat etwan sonst ein heimlich Bekümmernüs/ von wegen
einer ungerathenen Ehe/ oder derogleichen. Manchen drückt
auch seine heimliche Armuth/ oder langwieriger Haß. Wer
nun Raths bedarff/ der finde sich zur Beicht/ und schütte sein
Anliegen aus/ und laß ihm eben seyn/ als rede er mit seinen eige-
nen Hertzen. So ist GOttes Wort da/ und der heilige Geist/
der wird auch etwas thun/ denn es ist sein Ammt/ die Blöden trö-
sten/ und die Gefallen aufrichten/ und die Schwachen stercken.

CAP. V.
Mancherley Beichtweise.
Kinderbeicht.

Würdiger lieber Herr/ ich bitte/ ihr wollet meine Beicht hören/
und mir die Vergebung sprechen umb Gottes willen.
Sage an:

JCh bin ein armer Sünder/ nicht allein in Sün-
den empfangen und gebohren/ sondern hab
auch GOtt und meinen Nechsten nicht gelie-
bet von gantzem Hertzen/ Seel und Gemüth/ das ist
mir von Hertzen leid/ Tröste mich aber meines Herrn

JEsu
2. Theil Buß-und Beicht Büchlein.
groſſer Sünde/ oder ſonſt in anliegenden Nöthen. Es
trägt ſich mit einem Menſchen viel Dinges zu/ das er gern

wolte heimlich halten/ und doch gleichwol Rath ſuchen/ das
kan füglicher nirgend geſchehen/ denn in der Beicht/ da man
reinen Mund halten muß. Solcher Händel ſeynd nun viel/
mancher liegt in einem Laſter/ als im Ehebruch/ und kan nicht
daraus kommen. Dem andern hat der Teuffel ſchon das
Netz geſtellet/ und wolt ihn auch gern zu Fall bringen. Der
dritte hat etwan ſonſt ein heimlich Bekümmernüs/ von wegen
einer ungerathenen Ehe/ oder derogleichen. Manchen drückt
auch ſeine heimliche Armuth/ oder langwieriger Haß. Wer
nun Raths bedarff/ der finde ſich zur Beicht/ und ſchütte ſein
Anliegen aus/ und laß ihm eben ſeyn/ als rede er mit ſeinen eige-
nen Hertzen. So iſt GOttes Wort da/ und der heilige Geiſt/
der wird auch etwas thun/ denn es iſt ſein Am̃t/ die Blöden trö-
ſten/ und die Gefallen aufrichten/ und die Schwachen ſtercken.

CAP. V.
Mancherley Beichtweiſe.
Kinderbeicht.

Würdiger lieber Herr/ ich bitte/ ihr wollet meine Beicht hören/
und mir die Vergebung ſprechen umb Gottes willen.
Sage an:

JCh bin ein armer Sünder/ nicht allein in Sün-
den empfangen und gebohren/ ſondern hab
auch GOtt und meinen Nechſten nicht gelie-
bet von gantzem Hertzen/ Seel und Gemüth/ das iſt
mir von Hertzen leid/ Tröſte mich aber meines Herrn

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[72/0146] 2. Theil Buß-und Beicht Büchlein. groſſer Sünde/ oder ſonſt in anliegenden Nöthen. Es trägt ſich mit einem Menſchen viel Dinges zu/ das er gern wolte heimlich halten/ und doch gleichwol Rath ſuchen/ das kan füglicher nirgend geſchehen/ denn in der Beicht/ da man reinen Mund halten muß. Solcher Händel ſeynd nun viel/ mancher liegt in einem Laſter/ als im Ehebruch/ und kan nicht daraus kommen. Dem andern hat der Teuffel ſchon das Netz geſtellet/ und wolt ihn auch gern zu Fall bringen. Der dritte hat etwan ſonſt ein heimlich Bekümmernüs/ von wegen einer ungerathenen Ehe/ oder derogleichen. Manchen drückt auch ſeine heimliche Armuth/ oder langwieriger Haß. Wer nun Raths bedarff/ der finde ſich zur Beicht/ und ſchütte ſein Anliegen aus/ und laß ihm eben ſeyn/ als rede er mit ſeinen eige- nen Hertzen. So iſt GOttes Wort da/ und der heilige Geiſt/ der wird auch etwas thun/ denn es iſt ſein Am̃t/ die Blöden trö- ſten/ und die Gefallen aufrichten/ und die Schwachen ſtercken. CAP. V. Mancherley Beichtweiſe. Kinderbeicht. Würdiger lieber Herr/ ich bitte/ ihr wollet meine Beicht hören/ und mir die Vergebung ſprechen umb Gottes willen. Sage an: JCh bin ein armer Sünder/ nicht allein in Sün- den empfangen und gebohren/ ſondern hab auch GOtt und meinen Nechſten nicht gelie- bet von gantzem Hertzen/ Seel und Gemüth/ das iſt mir von Hertzen leid/ Tröſte mich aber meines Herrn JEſu

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Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/146>, abgerufen am 24.11.2024.