mit einem alten Messer und einem glühenden Stocheisen. Das Gemüse wird wie gewöhnlich gestovt und die Büchsen gleich gereinigt, getrocknet und an einem trockenen Ort bis zum nächsten Gebrauch aufbewahrt.
2. Vom Einmachen in Krügen.
Das Einmachen in Blechbüchsen ist mir sehr empfohlen und ist dasselbe allerdings weniger schwierig, als es durch die nö- thige, genaue Anweisung erscheint; indeß ist solches doch im- merhin eine etwas umständliche Sache. Einfacher ist jeden- falls das Einmachen in Krügen, auch hat es sich erwiesen, daß Bohnen, auf diese Weise eingemacht, am besten und zwar ganz vorzüglich sich erhalten.
Man schneide junge Bohnen, fülle sie so dicht als möglich in Krüge, die gut gereinigt und völlig trocken sein müssen, thue in jeden Krug einen Theelöffel Salz oben auf die Boh- nen, verkorke sie gut und setze solche in einen Kessel mit kal- tem Wasser auf ein starkes Feuer, doch muß so viel Heu zwi- schen die Krüge gelegt werden, daß sie sich nicht berühren. Der Kessel darf nicht über eine Stunde auf dem Feuer blei- ben, alsdann läßt man die Krüge in demselben erkalten, ver- siegelt sie gut und bewahrt sie im Keller an einem dunkeln Ort. Selbige dürfen bis zum Gebrauch nicht von der Stelle gesetzt werden, alsdann wird der Hals vom Krug geschlagen und die Bohnen, wie frische, mit Bouillon, oder Wasser und Butter gestovt.
Anmerk. Ein Krug liefert bei einer nicht zu großen Gesellschaft eine hinreichende Portion. Noch ist das Schwefeln der Krüge zum Erhalten des Gemüses sehr zu empfehlen, es kann dies beim Einmachen der Früchte No. 2 nachgesehen werden.
3. Junge Erbsen in Salz einzumachen.
Es werden 3 Theile junge Englische Erbsen und 1 Theil Salz gemessen, in ein kleines, sauberes, ausgebrühtes und wie- der getrocknetes Säckchen von Leinwand gethan, zugebunden, in einen Steintopf gesetzt und auf das Säckchen eine mit Was- ser gefüllte Weinflasche gestellt.
Beim Gebrauch werden die Erbsen mit weichem Wasser aus- gewässert und solche wie frische, mit etwas Zucker, gekocht.
Verſchiedenes Verfahren junge Gemüſe
mit einem alten Meſſer und einem glühenden Stocheiſen. Das Gemüſe wird wie gewöhnlich geſtovt und die Büchſen gleich gereinigt, getrocknet und an einem trockenen Ort bis zum nächſten Gebrauch aufbewahrt.
2. Vom Einmachen in Krügen.
Das Einmachen in Blechbüchſen iſt mir ſehr empfohlen und iſt daſſelbe allerdings weniger ſchwierig, als es durch die nö- thige, genaue Anweiſung erſcheint; indeß iſt ſolches doch im- merhin eine etwas umſtändliche Sache. Einfacher iſt jeden- falls das Einmachen in Krügen, auch hat es ſich erwieſen, daß Bohnen, auf dieſe Weiſe eingemacht, am beſten und zwar ganz vorzüglich ſich erhalten.
Man ſchneide junge Bohnen, fülle ſie ſo dicht als möglich in Krüge, die gut gereinigt und völlig trocken ſein müſſen, thue in jeden Krug einen Theelöffel Salz oben auf die Boh- nen, verkorke ſie gut und ſetze ſolche in einen Keſſel mit kal- tem Waſſer auf ein ſtarkes Feuer, doch muß ſo viel Heu zwi- ſchen die Krüge gelegt werden, daß ſie ſich nicht berühren. Der Keſſel darf nicht über eine Stunde auf dem Feuer blei- ben, alsdann läßt man die Krüge in demſelben erkalten, ver- ſiegelt ſie gut und bewahrt ſie im Keller an einem dunkeln Ort. Selbige dürfen bis zum Gebrauch nicht von der Stelle geſetzt werden, alsdann wird der Hals vom Krug geſchlagen und die Bohnen, wie friſche, mit Bouillon, oder Waſſer und Butter geſtovt.
Anmerk. Ein Krug liefert bei einer nicht zu großen Geſellſchaft eine hinreichende Portion. Noch iſt das Schwefeln der Krüge zum Erhalten des Gemüſes ſehr zu empfehlen, es kann dies beim Einmachen der Früchte No. 2 nachgeſehen werden.
3. Junge Erbſen in Salz einzumachen.
Es werden 3 Theile junge Engliſche Erbſen und 1 Theil Salz gemeſſen, in ein kleines, ſauberes, ausgebrühtes und wie- der getrocknetes Säckchen von Leinwand gethan, zugebunden, in einen Steintopf geſetzt und auf das Säckchen eine mit Waſ- ſer gefüllte Weinflaſche geſtellt.
Beim Gebrauch werden die Erbſen mit weichem Waſſer aus- gewäſſert und ſolche wie friſche, mit etwas Zucker, gekocht.
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Verſchiedenes Verfahren junge Gemüſe
mit einem alten Meſſer und einem glühenden Stocheiſen. Das
Gemüſe wird wie gewöhnlich geſtovt und die Büchſen gleich
gereinigt, getrocknet und an einem trockenen Ort bis zum
nächſten Gebrauch aufbewahrt.
2. Vom Einmachen in Krügen.
Das Einmachen in Blechbüchſen iſt mir ſehr empfohlen und
iſt daſſelbe allerdings weniger ſchwierig, als es durch die nö-
thige, genaue Anweiſung erſcheint; indeß iſt ſolches doch im-
merhin eine etwas umſtändliche Sache. Einfacher iſt jeden-
falls das Einmachen in Krügen, auch hat es ſich erwieſen,
daß Bohnen, auf dieſe Weiſe eingemacht, am beſten und zwar
ganz vorzüglich ſich erhalten.
Man ſchneide junge Bohnen, fülle ſie ſo dicht als möglich
in Krüge, die gut gereinigt und völlig trocken ſein müſſen,
thue in jeden Krug einen Theelöffel Salz oben auf die Boh-
nen, verkorke ſie gut und ſetze ſolche in einen Keſſel mit kal-
tem Waſſer auf ein ſtarkes Feuer, doch muß ſo viel Heu zwi-
ſchen die Krüge gelegt werden, daß ſie ſich nicht berühren.
Der Keſſel darf nicht über eine Stunde auf dem Feuer blei-
ben, alsdann läßt man die Krüge in demſelben erkalten, ver-
ſiegelt ſie gut und bewahrt ſie im Keller an einem dunkeln
Ort. Selbige dürfen bis zum Gebrauch nicht von der Stelle
geſetzt werden, alsdann wird der Hals vom Krug geſchlagen
und die Bohnen, wie friſche, mit Bouillon, oder Waſſer und
Butter geſtovt.
Anmerk. Ein Krug liefert bei einer nicht zu großen Geſellſchaft
eine hinreichende Portion.
Noch iſt das Schwefeln der Krüge zum Erhalten des
Gemüſes ſehr zu empfehlen, es kann dies beim Einmachen
der Früchte No. 2 nachgeſehen werden.
3. Junge Erbſen in Salz einzumachen.
Es werden 3 Theile junge Engliſche Erbſen und 1 Theil
Salz gemeſſen, in ein kleines, ſauberes, ausgebrühtes und wie-
der getrocknetes Säckchen von Leinwand gethan, zugebunden,
in einen Steintopf geſetzt und auf das Säckchen eine mit Waſ-
ſer gefüllte Weinflaſche geſtellt.
Beim Gebrauch werden die Erbſen mit weichem Waſſer aus-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/424>, abgerufen am 16.02.2025.
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