Die Zwetschen werden vorher gewaschen, und wenn sie ganz zerkocht sind, durch einen Durchschlag gerührt, daß Steine und Haut zurückbleiben. Dann setzt man dies mit Wallnüssen in ihrer grünen Schale und gestoßenen Nelken, zu 1/4 Scheffel Zwetschen etwa 1 Dutzend Wallnüsse und 1 Loth Nelken ge- rechnet, zu Feuer und kocht es, bis es ganz steif ist, wozu eine Zeit von 8--9 Stunden gehört. Doch muß es stark und beständig gerührt werden, weil es sehr leicht anbrennt, beson- ders, wenn es anfängt dick zu werden, weshalb man wohl thut, zuletzt das Feuer nur schwach zu unterhalten. Nachdem es vom Feuer genommen, muß es noch eine Weile gerührt werden, dann füllt man es in ganz trockene, steinerne Töpfe, stellt solche in den Backofen, daß das Mus eine dünne Kruste bekomme und gießt geschmolzenes Fett darüber hin. Auf diese Weise erhält es sich vorzüglich. Will man das Mus für den täglichen Tisch bereiten, so kann man vorher die Zwetschen aussteinen und die Haut mit zerkochen.
37. Kirschen in Zucker.
Man nimmt dazu Herzkirschen, befreit sie von Stielen und Steinen und verfährt damit wie bei Zwetschen in Zucker. Man kann auch saure Glaskirschen nehmen; auf 2 Pfund derselben 1 Pfund Zucker, denselben läutern, die Kirschen darin gahr kochen und den Saft nachgekocht kalt darüber geben.
Die Steine lassen sich am besten mit einem Pfeifenstiel her- ausstoßen.
38. Auf andere Art.
Dicke, schwarze Herzkirschen werden ausgesteint, einen Tag und eine Nacht in Essig gesetzt und zum Ablaufen auf einen Einleger geschüttet. Dann werden sie lagenweise mit Zucker, Zimmet und Nelken in ein Glas gelegt und an die Sonne ge- stellt. Wenn der Zucker ganz zergangen ist, gießt man den Saft in ein Geschirr, läßt ihn kochen und die Kirschen darin eben durchkochen, füllt sie wieder in das Glas und gießt den Saft, wenn er ein wenig dicklich geworden ist, kalt über die Kirschen.
verſchiedener Früchte und Gewächſe.
36. Pflaumen-Mus.
Die Zwetſchen werden vorher gewaſchen, und wenn ſie ganz zerkocht ſind, durch einen Durchſchlag gerührt, daß Steine und Haut zurückbleiben. Dann ſetzt man dies mit Wallnüſſen in ihrer grünen Schale und geſtoßenen Nelken, zu ¼ Scheffel Zwetſchen etwa 1 Dutzend Wallnüſſe und 1 Loth Nelken ge- rechnet, zu Feuer und kocht es, bis es ganz ſteif iſt, wozu eine Zeit von 8—9 Stunden gehört. Doch muß es ſtark und beſtändig gerührt werden, weil es ſehr leicht anbrennt, beſon- ders, wenn es anfängt dick zu werden, weshalb man wohl thut, zuletzt das Feuer nur ſchwach zu unterhalten. Nachdem es vom Feuer genommen, muß es noch eine Weile gerührt werden, dann füllt man es in ganz trockene, ſteinerne Töpfe, ſtellt ſolche in den Backofen, daß das Mus eine dünne Kruſte bekomme und gießt geſchmolzenes Fett darüber hin. Auf dieſe Weiſe erhält es ſich vorzüglich. Will man das Mus für den täglichen Tiſch bereiten, ſo kann man vorher die Zwetſchen ausſteinen und die Haut mit zerkochen.
37. Kirſchen in Zucker.
Man nimmt dazu Herzkirſchen, befreit ſie von Stielen und Steinen und verfährt damit wie bei Zwetſchen in Zucker. Man kann auch ſaure Glaskirſchen nehmen; auf 2 Pfund derſelben 1 Pfund Zucker, denſelben läutern, die Kirſchen darin gahr kochen und den Saft nachgekocht kalt darüber geben.
Die Steine laſſen ſich am beſten mit einem Pfeifenſtiel her- ausſtoßen.
38. Auf andere Art.
Dicke, ſchwarze Herzkirſchen werden ausgeſteint, einen Tag und eine Nacht in Eſſig geſetzt und zum Ablaufen auf einen Einleger geſchüttet. Dann werden ſie lagenweiſe mit Zucker, Zimmet und Nelken in ein Glas gelegt und an die Sonne ge- ſtellt. Wenn der Zucker ganz zergangen iſt, gießt man den Saft in ein Geſchirr, läßt ihn kochen und die Kirſchen darin eben durchkochen, füllt ſie wieder in das Glas und gießt den Saft, wenn er ein wenig dicklich geworden iſt, kalt über die Kirſchen.
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verſchiedener Früchte und Gewächſe.
36. Pflaumen-Mus.
Die Zwetſchen werden vorher gewaſchen, und wenn ſie ganz
zerkocht ſind, durch einen Durchſchlag gerührt, daß Steine und
Haut zurückbleiben. Dann ſetzt man dies mit Wallnüſſen in
ihrer grünen Schale und geſtoßenen Nelken, zu ¼ Scheffel
Zwetſchen etwa 1 Dutzend Wallnüſſe und 1 Loth Nelken ge-
rechnet, zu Feuer und kocht es, bis es ganz ſteif iſt, wozu
eine Zeit von 8—9 Stunden gehört. Doch muß es ſtark und
beſtändig gerührt werden, weil es ſehr leicht anbrennt, beſon-
ders, wenn es anfängt dick zu werden, weshalb man wohl
thut, zuletzt das Feuer nur ſchwach zu unterhalten. Nachdem
es vom Feuer genommen, muß es noch eine Weile gerührt
werden, dann füllt man es in ganz trockene, ſteinerne Töpfe,
ſtellt ſolche in den Backofen, daß das Mus eine dünne Kruſte
bekomme und gießt geſchmolzenes Fett darüber hin. Auf dieſe
Weiſe erhält es ſich vorzüglich. Will man das Mus für den
täglichen Tiſch bereiten, ſo kann man vorher die Zwetſchen
ausſteinen und die Haut mit zerkochen.
37. Kirſchen in Zucker.
Man nimmt dazu Herzkirſchen, befreit ſie von Stielen und
Steinen und verfährt damit wie bei Zwetſchen in Zucker. Man
kann auch ſaure Glaskirſchen nehmen; auf 2 Pfund derſelben
1 Pfund Zucker, denſelben läutern, die Kirſchen darin gahr
kochen und den Saft nachgekocht kalt darüber geben.
Die Steine laſſen ſich am beſten mit einem Pfeifenſtiel her-
ausſtoßen.
38. Auf andere Art.
Dicke, ſchwarze Herzkirſchen werden ausgeſteint, einen Tag
und eine Nacht in Eſſig geſetzt und zum Ablaufen auf einen
Einleger geſchüttet. Dann werden ſie lagenweiſe mit Zucker,
Zimmet und Nelken in ein Glas gelegt und an die Sonne ge-
ſtellt. Wenn der Zucker ganz zergangen iſt, gießt man den
Saft in ein Geſchirr, läßt ihn kochen und die Kirſchen darin
eben durchkochen, füllt ſie wieder in das Glas und gießt den
Saft, wenn er ein wenig dicklich geworden iſt, kalt über die
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/397>, abgerufen am 23.11.2024.
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