reif. Man nimmt zu 1 Pfund ausgesuchter Berberitzen mit den Stielen 1 Pfund Zucker, läutert ihn, gibt die Früchte hinein und nimmt das Geschirr vom Feuer; sie dürfen nicht von den Stielen fallen. Dann nimmt man die kleinen Träub- chen heraus, kocht den Saft syrupähnlich ein und füllt ihn abgekühlt mit den Früchten in Gläser.
Mit diesem Eingemachten kann man Puddings und Kuchen sehr hübsch verzieren.
23. Berberitzensaft statt Zitronensaft zu benutzen.
Die Beeren werden ohne Stiele zerdrückt, ausgepreßt, der Saft bis zum andern Tage hingestellt, vom Bodensatz langsam abgeschüttet, in saubere und trockene Bouteillen gefüllt, diese 14 Tage offen an die Sonne oder einen warmen Ort zum Ausgähren hingestellt. Später werden sie verkorkt und zum Gebrauch aufbewahrt.
Dieser Saft kann zu Punsch und andern Getränken, auch an Fleischspeisen statt Zitronensaft gebraucht werden.
24. Grüne Bohnen mit Zucker einzumachen.
Man nehme kleine Salatbohnen, die noch keine Kerne ha- ben, mache die Fäden davon, lasse sie in einem kupfernen Kessel in kochendem Wasser einige Mal überkochen und lege sie zum Abtrocknen auf ein Tuch. Auf 1 Pfund Bohnen koche man 1/4 Maß Essig mit 3/4 Pfund Zucker, schäume ihn, gebe 4 bis 6 Stück Nelken, ganzen Zimmet und die Bohnen hinein und koche sie langsam weich. Dann lasse man beides ein wenig abkühlen, fülle es in die Gläser, koche nach einigen Tagen den Essig noch etwas ein und gieße ihn kalt über die Bohnen. Diese müssen ihre grüne Farbe behalten und mit dem Essig bedeckt sein.
25. Deutscher Ingwer.
Grüne Kürbisse werden geschält, in Ingwer ähnliche Stücke geschnitten, in Wasser halb gahr gekocht. Dann läßt man sie ablaufen, legt sie in eine porzellanene Schüssel, bestreut sie stark mit sehr fein gestoßenem, weißem Pfeffer, Cayenne und pulverisirtem Ingwer und läßt sie über Nacht stehen. Am an- dern Tage kocht man zu 2 Pfund derselben 3/4 Pfund Zucker,
Vom Einmachen und Trocknen
reif. Man nimmt zu 1 Pfund ausgeſuchter Berberitzen mit den Stielen 1 Pfund Zucker, läutert ihn, gibt die Früchte hinein und nimmt das Geſchirr vom Feuer; ſie dürfen nicht von den Stielen fallen. Dann nimmt man die kleinen Träub- chen heraus, kocht den Saft ſyrupähnlich ein und füllt ihn abgekühlt mit den Früchten in Gläſer.
Mit dieſem Eingemachten kann man Puddings und Kuchen ſehr hübſch verzieren.
23. Berberitzenſaft ſtatt Zitronenſaft zu benutzen.
Die Beeren werden ohne Stiele zerdrückt, ausgepreßt, der Saft bis zum andern Tage hingeſtellt, vom Bodenſatz langſam abgeſchüttet, in ſaubere und trockene Bouteillen gefüllt, dieſe 14 Tage offen an die Sonne oder einen warmen Ort zum Ausgähren hingeſtellt. Später werden ſie verkorkt und zum Gebrauch aufbewahrt.
Dieſer Saft kann zu Punſch und andern Getränken, auch an Fleiſchſpeiſen ſtatt Zitronenſaft gebraucht werden.
24. Grüne Bohnen mit Zucker einzumachen.
Man nehme kleine Salatbohnen, die noch keine Kerne ha- ben, mache die Fäden davon, laſſe ſie in einem kupfernen Keſſel in kochendem Waſſer einige Mal überkochen und lege ſie zum Abtrocknen auf ein Tuch. Auf 1 Pfund Bohnen koche man ¼ Maß Eſſig mit ¾ Pfund Zucker, ſchäume ihn, gebe 4 bis 6 Stück Nelken, ganzen Zimmet und die Bohnen hinein und koche ſie langſam weich. Dann laſſe man beides ein wenig abkühlen, fülle es in die Gläſer, koche nach einigen Tagen den Eſſig noch etwas ein und gieße ihn kalt über die Bohnen. Dieſe müſſen ihre grüne Farbe behalten und mit dem Eſſig bedeckt ſein.
25. Deutſcher Ingwer.
Grüne Kürbiſſe werden geſchält, in Ingwer ähnliche Stücke geſchnitten, in Waſſer halb gahr gekocht. Dann läßt man ſie ablaufen, legt ſie in eine porzellanene Schüſſel, beſtreut ſie ſtark mit ſehr fein geſtoßenem, weißem Pfeffer, Cayenne und pulveriſirtem Ingwer und läßt ſie über Nacht ſtehen. Am an- dern Tage kocht man zu 2 Pfund derſelben ¾ Pfund Zucker,
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Vom Einmachen und Trocknen
reif. Man nimmt zu 1 Pfund ausgeſuchter Berberitzen mit
den Stielen 1 Pfund Zucker, läutert ihn, gibt die Früchte
hinein und nimmt das Geſchirr vom Feuer; ſie dürfen nicht
von den Stielen fallen. Dann nimmt man die kleinen Träub-
chen heraus, kocht den Saft ſyrupähnlich ein und füllt ihn
abgekühlt mit den Früchten in Gläſer.
Mit dieſem Eingemachten kann man Puddings und Kuchen
ſehr hübſch verzieren.
23. Berberitzenſaft ſtatt Zitronenſaft zu benutzen.
Die Beeren werden ohne Stiele zerdrückt, ausgepreßt, der
Saft bis zum andern Tage hingeſtellt, vom Bodenſatz langſam
abgeſchüttet, in ſaubere und trockene Bouteillen gefüllt, dieſe
14 Tage offen an die Sonne oder einen warmen Ort zum
Ausgähren hingeſtellt. Später werden ſie verkorkt und zum
Gebrauch aufbewahrt.
Dieſer Saft kann zu Punſch und andern Getränken, auch
an Fleiſchſpeiſen ſtatt Zitronenſaft gebraucht werden.
24. Grüne Bohnen mit Zucker einzumachen.
Man nehme kleine Salatbohnen, die noch keine Kerne ha-
ben, mache die Fäden davon, laſſe ſie in einem kupfernen Keſſel
in kochendem Waſſer einige Mal überkochen und lege ſie zum
Abtrocknen auf ein Tuch. Auf 1 Pfund Bohnen koche man
¼ Maß Eſſig mit ¾ Pfund Zucker, ſchäume ihn, gebe 4 bis
6 Stück Nelken, ganzen Zimmet und die Bohnen hinein und
koche ſie langſam weich. Dann laſſe man beides ein wenig
abkühlen, fülle es in die Gläſer, koche nach einigen Tagen den
Eſſig noch etwas ein und gieße ihn kalt über die Bohnen.
Dieſe müſſen ihre grüne Farbe behalten und mit dem Eſſig
bedeckt ſein.
25. Deutſcher Ingwer.
Grüne Kürbiſſe werden geſchält, in Ingwer ähnliche Stücke
geſchnitten, in Waſſer halb gahr gekocht. Dann läßt man
ſie ablaufen, legt ſie in eine porzellanene Schüſſel, beſtreut ſie
ſtark mit ſehr fein geſtoßenem, weißem Pfeffer, Cayenne und
pulveriſirtem Ingwer und läßt ſie über Nacht ſtehen. Am an-
dern Tage kocht man zu 2 Pfund derſelben ¾ Pfund Zucker,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/392>, abgerufen am 28.07.2024.
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