zugleich vom Papier in das heiße Fett fallen und darin gelb- braun werden, während man das Geschirr oft schüttelt. Man legt sie dann einige Augenblicke auf Löschpapier oder auf Weißbrodschnitten, die das Fett eben so gut aufnehmen und solches dann nicht verloren geht, da diese zu andern Zwecken wieder gebraucht werden können. Sie werden heiß mit Zucker und Zimmet bestreut und ganz frisch gegessen.
194. Spritz-Gebackenes.
Zwölf Loth Wasser läßt man mit 3 Loth Butter kochen, streut 12 Loth Mehl hinein und rührt es, bis es trocken wird und nicht mehr an dem Topfe klebt. Dann nimmt man es vom Feuer, rührt unter die heiße Masse ein Ei, abgeriebene Zitronenschale, einen Eßlöffel Zucker, und wenn sie abgekühlt ist, noch 4 Eier. Dies drückt man durch eine Spritze in heiße Schmelzbutter und läßt es darin gelb werden.
195. Schneeballen.
Ein viertel Maß Milch, 4 Loth Butter (gleich einem Ei dick) und 1/2 Pfund Mehl rühre man, wie im Vorhergehen- den, trocken ab, wenn es abgekühlt ist, rühre man 8--9 Eier hinein und schlage den Teig mit einem Löffel, bis er zart ist. Alsdann macht man mit 2 Eßlöffel Ballen davon und backt sie wie Berliner Pfannkuchen in Schmelzbutter gelb. Sie wer- den heiß mit Zucker und Zimmet bestreut.
Anmerk. Wenn man die Eier vorher in warmes Wasser legt, so gehen die Schneeballen besser auf.
196. Butterkränze.
Man macht 4 Loth Butter, 1/8 Maß Milch (gleich einer Obertasse voll) lauwarm, rührt dies mit 1 Loth Hefen, 1 Ei, 4 Eidotter, 2 Löffel Rosenwasser, 4 Loth gestoßener Mandeln, worunter einige bittere sind, etwas Nelken und Cardemum, auch eine Messerspitze Salz zu 1 Pfund warm gestandenem Mehl, schlägt den Teig stark und legt ihn auf ein mit Mehl bestäub- tes Backbrett. Nun werden davon kleine Stücke länglich ge- rollt, zu Kränzen geformt, in welche man rund herum kleine Einschnitte macht und die man zum Aufgehen hinlegt, bis alle fertig sind. Dann fängt man mit den erstgemachten wie Ber-
Backwerk.
zugleich vom Papier in das heiße Fett fallen und darin gelb- braun werden, während man das Geſchirr oft ſchüttelt. Man legt ſie dann einige Augenblicke auf Löſchpapier oder auf Weißbrodſchnitten, die das Fett eben ſo gut aufnehmen und ſolches dann nicht verloren geht, da dieſe zu andern Zwecken wieder gebraucht werden können. Sie werden heiß mit Zucker und Zimmet beſtreut und ganz friſch gegeſſen.
194. Spritz-Gebackenes.
Zwölf Loth Waſſer läßt man mit 3 Loth Butter kochen, ſtreut 12 Loth Mehl hinein und rührt es, bis es trocken wird und nicht mehr an dem Topfe klebt. Dann nimmt man es vom Feuer, rührt unter die heiße Maſſe ein Ei, abgeriebene Zitronenſchale, einen Eßlöffel Zucker, und wenn ſie abgekühlt iſt, noch 4 Eier. Dies drückt man durch eine Spritze in heiße Schmelzbutter und läßt es darin gelb werden.
195. Schneeballen.
Ein viertel Maß Milch, 4 Loth Butter (gleich einem Ei dick) und ½ Pfund Mehl rühre man, wie im Vorhergehen- den, trocken ab, wenn es abgekühlt iſt, rühre man 8—9 Eier hinein und ſchlage den Teig mit einem Löffel, bis er zart iſt. Alsdann macht man mit 2 Eßlöffel Ballen davon und backt ſie wie Berliner Pfannkuchen in Schmelzbutter gelb. Sie wer- den heiß mit Zucker und Zimmet beſtreut.
Anmerk. Wenn man die Eier vorher in warmes Waſſer legt, ſo gehen die Schneeballen beſſer auf.
196. Butterkränze.
Man macht 4 Loth Butter, ⅛ Maß Milch (gleich einer Obertaſſe voll) lauwarm, rührt dies mit 1 Loth Hefen, 1 Ei, 4 Eidotter, 2 Löffel Roſenwaſſer, 4 Loth geſtoßener Mandeln, worunter einige bittere ſind, etwas Nelken und Cardemum, auch eine Meſſerſpitze Salz zu 1 Pfund warm geſtandenem Mehl, ſchlägt den Teig ſtark und legt ihn auf ein mit Mehl beſtäub- tes Backbrett. Nun werden davon kleine Stücke länglich ge- rollt, zu Kränzen geformt, in welche man rund herum kleine Einſchnitte macht und die man zum Aufgehen hinlegt, bis alle fertig ſind. Dann fängt man mit den erſtgemachten wie Ber-
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Backwerk.
zugleich vom Papier in das heiße Fett fallen und darin gelb-
braun werden, während man das Geſchirr oft ſchüttelt. Man
legt ſie dann einige Augenblicke auf Löſchpapier oder auf
Weißbrodſchnitten, die das Fett eben ſo gut aufnehmen und
ſolches dann nicht verloren geht, da dieſe zu andern Zwecken
wieder gebraucht werden können. Sie werden heiß mit Zucker
und Zimmet beſtreut und ganz friſch gegeſſen.
194. Spritz-Gebackenes.
Zwölf Loth Waſſer läßt man mit 3 Loth Butter kochen,
ſtreut 12 Loth Mehl hinein und rührt es, bis es trocken wird
und nicht mehr an dem Topfe klebt. Dann nimmt man es
vom Feuer, rührt unter die heiße Maſſe ein Ei, abgeriebene
Zitronenſchale, einen Eßlöffel Zucker, und wenn ſie abgekühlt
iſt, noch 4 Eier. Dies drückt man durch eine Spritze in heiße
Schmelzbutter und läßt es darin gelb werden.
195. Schneeballen.
Ein viertel Maß Milch, 4 Loth Butter (gleich einem Ei
dick) und ½ Pfund Mehl rühre man, wie im Vorhergehen-
den, trocken ab, wenn es abgekühlt iſt, rühre man 8—9 Eier
hinein und ſchlage den Teig mit einem Löffel, bis er zart iſt.
Alsdann macht man mit 2 Eßlöffel Ballen davon und backt
ſie wie Berliner Pfannkuchen in Schmelzbutter gelb. Sie wer-
den heiß mit Zucker und Zimmet beſtreut.
Anmerk. Wenn man die Eier vorher in warmes Waſſer legt, ſo
gehen die Schneeballen beſſer auf.
196. Butterkränze.
Man macht 4 Loth Butter, ⅛ Maß Milch (gleich einer
Obertaſſe voll) lauwarm, rührt dies mit 1 Loth Hefen, 1 Ei,
4 Eidotter, 2 Löffel Roſenwaſſer, 4 Loth geſtoßener Mandeln,
worunter einige bittere ſind, etwas Nelken und Cardemum,
auch eine Meſſerſpitze Salz zu 1 Pfund warm geſtandenem Mehl,
ſchlägt den Teig ſtark und legt ihn auf ein mit Mehl beſtäub-
tes Backbrett. Nun werden davon kleine Stücke länglich ge-
rollt, zu Kränzen geformt, in welche man rund herum kleine
Einſchnitte macht und die man zum Aufgehen hinlegt, bis alle
fertig ſind. Dann fängt man mit den erſtgemachten wie Ber-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/379>, abgerufen am 16.02.2025.
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