Man läßt einen Theelöffel voll feines Mehl mit einem Stück frischer Butter anziehn, gibt dazu kräftige Hühner-Bouillon, Muskatblüthe, etwas Zitronensaft und Salz und rührt sie mit 3 Eidottern ab. Wenn man den Geschmack liebt, kann man auch einen Theelöffel voll fein gehackter Petersilie darunter mischen; auch sind statt der Petersilie Capern vorzüglich gut darin. Die Sauce muß dicklich sein.
32. Spargel-Sauce.
Zu einer kleinen Portion Spargel 3 Eidotter, eine gute Messerspitze Mehl, 2 Löffel süßer Sahne, Spargelbrühe, einen guten Stich frischer Butter, Muskatnuß, Salz, Essig und Zucker; von beiden letztern indeß nur sehr wenig. Dies muß man unter beständigem, starken Rühren eben zum Kochen kom- men lassen.
Gleich der vorigen Sauce muß auch diese dicklich sein.
33. Sauce zu Blumenkohl.
Man läßt frische Butter mit einem halben Eßlöffel voll Mehl etwas anziehn, gibt junge Sahne, in Ermangelung derselben frische Milch oder Bouillon, je nachdem man die Sauce liebt, Muskatnuß und Salz hinzu und rührt sie mit 2--3 Eidot- tern ab.
34. Sauce zu Kalbskopf.
Butter und Mehl läßt man mit 2 Zwiebeln gelb werden, gibt, wenn man sie hat, braune Jus dazu, rührt dies mit Fleischbrühe glatt und läßt diese Sauce mit 2 Möhren, Pe- tersilienwurzeln, 1 Lorberblatt, etwas Cayennepfeffer und Zi- tronenschalen 1/2 Stunde kochen. Dann reibt man sie durch ein Sieb, fügt ein Glas Madeira oder 1/8 Maß weißen Franz- wein, einige Zitronenscheiben, ein Stück Butter, Essig, etwas Zucker und Salz hinzu und läßt sie kochen. Ein halber Eß- löffel englischer Soia macht die Sauce noch wohlschmeckender, das Wurzelwerk bleibt dann weg.
35. Sauce a la diable zu wildem Schweinskopf passend.
Vier hart gekochte, zerrührte Eidotter, 6 Eßlöffel rothen
18
Saucen.
31. Sauce zu gekochten Hühnern.
Man läßt einen Theelöffel voll feines Mehl mit einem Stück friſcher Butter anziehn, gibt dazu kräftige Hühner-Bouillon, Muskatblüthe, etwas Zitronenſaft und Salz und rührt ſie mit 3 Eidottern ab. Wenn man den Geſchmack liebt, kann man auch einen Theelöffel voll fein gehackter Peterſilie darunter miſchen; auch ſind ſtatt der Peterſilie Capern vorzüglich gut darin. Die Sauce muß dicklich ſein.
32. Spargel-Sauce.
Zu einer kleinen Portion Spargel 3 Eidotter, eine gute Meſſerſpitze Mehl, 2 Löffel ſüßer Sahne, Spargelbrühe, einen guten Stich friſcher Butter, Muskatnuß, Salz, Eſſig und Zucker; von beiden letztern indeß nur ſehr wenig. Dies muß man unter beſtändigem, ſtarken Rühren eben zum Kochen kom- men laſſen.
Gleich der vorigen Sauce muß auch dieſe dicklich ſein.
33. Sauce zu Blumenkohl.
Man läßt friſche Butter mit einem halben Eßlöffel voll Mehl etwas anziehn, gibt junge Sahne, in Ermangelung derſelben friſche Milch oder Bouillon, je nachdem man die Sauce liebt, Muskatnuß und Salz hinzu und rührt ſie mit 2—3 Eidot- tern ab.
34. Sauce zu Kalbskopf.
Butter und Mehl läßt man mit 2 Zwiebeln gelb werden, gibt, wenn man ſie hat, braune Jus dazu, rührt dies mit Fleiſchbrühe glatt und läßt dieſe Sauce mit 2 Möhren, Pe- terſilienwurzeln, 1 Lorberblatt, etwas Cayennepfeffer und Zi- tronenſchalen ½ Stunde kochen. Dann reibt man ſie durch ein Sieb, fügt ein Glas Madeira oder ⅛ Maß weißen Franz- wein, einige Zitronenſcheiben, ein Stück Butter, Eſſig, etwas Zucker und Salz hinzu und läßt ſie kochen. Ein halber Eß- löffel engliſcher Soia macht die Sauce noch wohlſchmeckender, das Wurzelwerk bleibt dann weg.
35. Sauce à la diable zu wildem Schweinskopf paſſend.
Vier hart gekochte, zerrührte Eidotter, 6 Eßlöffel rothen
18
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0311"n="273"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Saucen</hi>.</fw><lb/><divn="3"><head>31. Sauce zu gekochten Hühnern.</head><lb/><p>Man läßt einen Theelöffel voll feines Mehl mit einem Stück<lb/>
friſcher Butter anziehn, gibt dazu kräftige Hühner-Bouillon,<lb/>
Muskatblüthe, etwas Zitronenſaft und Salz und rührt ſie mit<lb/>
3 Eidottern ab. Wenn man den Geſchmack liebt, kann man<lb/>
auch einen Theelöffel voll fein gehackter Peterſilie darunter<lb/>
miſchen; auch ſind ſtatt der Peterſilie Capern vorzüglich gut<lb/>
darin. Die Sauce muß dicklich ſein.</p></div><lb/><divn="3"><head>32. Spargel-Sauce.</head><lb/><p>Zu einer kleinen Portion Spargel 3 Eidotter, eine gute<lb/>
Meſſerſpitze Mehl, 2 Löffel ſüßer Sahne, Spargelbrühe, einen<lb/>
guten Stich friſcher Butter, Muskatnuß, Salz, Eſſig und<lb/>
Zucker; von beiden letztern indeß nur ſehr wenig. Dies muß<lb/>
man unter beſtändigem, ſtarken Rühren eben zum Kochen kom-<lb/>
men laſſen.</p><lb/><p>Gleich der vorigen Sauce muß auch dieſe dicklich ſein.</p></div><lb/><divn="3"><head>33. Sauce zu Blumenkohl.</head><lb/><p>Man läßt friſche Butter mit einem halben Eßlöffel voll Mehl<lb/>
etwas anziehn, gibt junge Sahne, in Ermangelung derſelben<lb/>
friſche Milch oder Bouillon, je nachdem man die Sauce liebt,<lb/>
Muskatnuß und Salz hinzu und rührt ſie mit 2—3 Eidot-<lb/>
tern ab.</p></div><lb/><divn="3"><head>34. Sauce zu Kalbskopf.</head><lb/><p>Butter und Mehl läßt man mit 2 Zwiebeln gelb werden,<lb/>
gibt, wenn man ſie hat, braune Jus dazu, rührt dies mit<lb/>
Fleiſchbrühe glatt und läßt dieſe Sauce mit 2 Möhren, Pe-<lb/>
terſilienwurzeln, 1 Lorberblatt, etwas Cayennepfeffer und Zi-<lb/>
tronenſchalen ½ Stunde kochen. Dann reibt man ſie durch ein<lb/>
Sieb, fügt ein Glas Madeira oder ⅛ Maß weißen Franz-<lb/>
wein, einige Zitronenſcheiben, ein Stück Butter, Eſſig, etwas<lb/>
Zucker und Salz hinzu und läßt ſie kochen. Ein halber Eß-<lb/>
löffel engliſcher Soia macht die Sauce noch wohlſchmeckender,<lb/>
das Wurzelwerk bleibt dann weg.</p></div><lb/><divn="3"><head>35. Sauce <hirendition="#aq">à la diable</hi> zu wildem Schweinskopf paſſend.</head><lb/><p>Vier hart gekochte, zerrührte Eidotter, 6 Eßlöffel rothen<lb/><fwplace="bottom"type="sig">18</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[273/0311]
Saucen.
31. Sauce zu gekochten Hühnern.
Man läßt einen Theelöffel voll feines Mehl mit einem Stück
friſcher Butter anziehn, gibt dazu kräftige Hühner-Bouillon,
Muskatblüthe, etwas Zitronenſaft und Salz und rührt ſie mit
3 Eidottern ab. Wenn man den Geſchmack liebt, kann man
auch einen Theelöffel voll fein gehackter Peterſilie darunter
miſchen; auch ſind ſtatt der Peterſilie Capern vorzüglich gut
darin. Die Sauce muß dicklich ſein.
32. Spargel-Sauce.
Zu einer kleinen Portion Spargel 3 Eidotter, eine gute
Meſſerſpitze Mehl, 2 Löffel ſüßer Sahne, Spargelbrühe, einen
guten Stich friſcher Butter, Muskatnuß, Salz, Eſſig und
Zucker; von beiden letztern indeß nur ſehr wenig. Dies muß
man unter beſtändigem, ſtarken Rühren eben zum Kochen kom-
men laſſen.
Gleich der vorigen Sauce muß auch dieſe dicklich ſein.
33. Sauce zu Blumenkohl.
Man läßt friſche Butter mit einem halben Eßlöffel voll Mehl
etwas anziehn, gibt junge Sahne, in Ermangelung derſelben
friſche Milch oder Bouillon, je nachdem man die Sauce liebt,
Muskatnuß und Salz hinzu und rührt ſie mit 2—3 Eidot-
tern ab.
34. Sauce zu Kalbskopf.
Butter und Mehl läßt man mit 2 Zwiebeln gelb werden,
gibt, wenn man ſie hat, braune Jus dazu, rührt dies mit
Fleiſchbrühe glatt und läßt dieſe Sauce mit 2 Möhren, Pe-
terſilienwurzeln, 1 Lorberblatt, etwas Cayennepfeffer und Zi-
tronenſchalen ½ Stunde kochen. Dann reibt man ſie durch ein
Sieb, fügt ein Glas Madeira oder ⅛ Maß weißen Franz-
wein, einige Zitronenſcheiben, ein Stück Butter, Eſſig, etwas
Zucker und Salz hinzu und läßt ſie kochen. Ein halber Eß-
löffel engliſcher Soia macht die Sauce noch wohlſchmeckender,
das Wurzelwerk bleibt dann weg.
35. Sauce à la diable zu wildem Schweinskopf paſſend.
Vier hart gekochte, zerrührte Eidotter, 6 Eßlöffel rothen
18
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/311>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.