Butter darunter und brät sie auf beiden Seiten nur eben gelb, damit sie recht weich bleibe.
120. Schweinswurst in Bier gekocht.
Ein Stück Butter läßt man in der Pfanne schmelzen, legt die Wurst hinein, macht sie auf beiden Seiten gelb und gibt Bier, welches nicht bitter sein darf, nach und nach hinzu.
121. Panhas zu braten.
Butter oder gutes Fett macht man in einer Pfanne heiß, schneidet den Panhas in Finger dicke Scheiben, legt sie dicht neben einander in die Pfanne und läßt sie an beiden Seiten recht kroß und gelbbraun werden. Man gibt den Panhas zu Salat und Kartoffeln aller Art.
V. Wildpret.
122. Im Allgemeinen und vom passenden Anwenden der verschiedenen Theile des Wildprets.
Es muß das Wildpret, wie es in Fleischspeisen No. 1 ge- sagt ist, nur leicht abgewaschen, ja nicht ausgewässert werden; zerschossene blutige Stücke machen hier eine Ausnahme. Drum darf man es nach alter Sitte auch nicht dem Verderben nahen, d. h. zu alt werden lassen, weil dadurch alles Feine gänzlich verloren geht.
Die Braten müssen gut gehäutet, sauber gespickt (siehe Vor- bereitungsregeln No. 3) und bei nicht gar zu starkem, doch auch nicht bei zu schwachem Feuer mit reichlich Butter bei unermüdlichem Begießen saftig gebraten werden.
Bei allem Wildpret ist mit Ausnahme des wilden Schweines, der Kopf der schlechteste Theil und nur zu einem ordinären Ragout (wie Ragout von Schweinefleisch beim Einschlachten) zu gebrauchen, wozu man auch den Hals nehmen kann, die Zunge ist jedoch sehr gut. Darnach folgt die Brust, beson- ders, wenn sie durch den Schuß blutig geworden und ist dann am passendsten zum Ragout. Dann folgen die Blätter und Keulen, die sich sehr zum Schmoren, letztere auch zu Braten eignen und endlich das Ziemer, das beste Stück zum Braten.
Fleiſchſpeiſen aller Art.
Butter darunter und brät ſie auf beiden Seiten nur eben gelb, damit ſie recht weich bleibe.
120. Schweinswurſt in Bier gekocht.
Ein Stück Butter läßt man in der Pfanne ſchmelzen, legt die Wurſt hinein, macht ſie auf beiden Seiten gelb und gibt Bier, welches nicht bitter ſein darf, nach und nach hinzu.
121. Panhas zu braten.
Butter oder gutes Fett macht man in einer Pfanne heiß, ſchneidet den Panhas in Finger dicke Scheiben, legt ſie dicht neben einander in die Pfanne und läßt ſie an beiden Seiten recht kroß und gelbbraun werden. Man gibt den Panhas zu Salat und Kartoffeln aller Art.
V. Wildpret.
122. Im Allgemeinen und vom paſſenden Anwenden der verſchiedenen Theile des Wildprets.
Es muß das Wildpret, wie es in Fleiſchſpeiſen No. 1 ge- ſagt iſt, nur leicht abgewaſchen, ja nicht ausgewäſſert werden; zerſchoſſene blutige Stücke machen hier eine Ausnahme. Drum darf man es nach alter Sitte auch nicht dem Verderben nahen, d. h. zu alt werden laſſen, weil dadurch alles Feine gänzlich verloren geht.
Die Braten müſſen gut gehäutet, ſauber geſpickt (ſiehe Vor- bereitungsregeln No. 3) und bei nicht gar zu ſtarkem, doch auch nicht bei zu ſchwachem Feuer mit reichlich Butter bei unermüdlichem Begießen ſaftig gebraten werden.
Bei allem Wildpret iſt mit Ausnahme des wilden Schweines, der Kopf der ſchlechteſte Theil und nur zu einem ordinären Ragout (wie Ragout von Schweinefleiſch beim Einſchlachten) zu gebrauchen, wozu man auch den Hals nehmen kann, die Zunge iſt jedoch ſehr gut. Darnach folgt die Bruſt, beſon- ders, wenn ſie durch den Schuß blutig geworden und iſt dann am paſſendſten zum Ragout. Dann folgen die Blätter und Keulen, die ſich ſehr zum Schmoren, letztere auch zu Braten eignen und endlich das Ziemer, das beſte Stück zum Braten.
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Fleiſchſpeiſen aller Art.
Butter darunter und brät ſie auf beiden Seiten nur eben gelb,
damit ſie recht weich bleibe.
120. Schweinswurſt in Bier gekocht.
Ein Stück Butter läßt man in der Pfanne ſchmelzen, legt
die Wurſt hinein, macht ſie auf beiden Seiten gelb und gibt
Bier, welches nicht bitter ſein darf, nach und nach hinzu.
121. Panhas zu braten.
Butter oder gutes Fett macht man in einer Pfanne heiß,
ſchneidet den Panhas in Finger dicke Scheiben, legt ſie dicht
neben einander in die Pfanne und läßt ſie an beiden Seiten
recht kroß und gelbbraun werden. Man gibt den Panhas zu
Salat und Kartoffeln aller Art.
V. Wildpret.
122. Im Allgemeinen und vom paſſenden Anwenden der
verſchiedenen Theile des Wildprets.
Es muß das Wildpret, wie es in Fleiſchſpeiſen No. 1 ge-
ſagt iſt, nur leicht abgewaſchen, ja nicht ausgewäſſert werden;
zerſchoſſene blutige Stücke machen hier eine Ausnahme. Drum
darf man es nach alter Sitte auch nicht dem Verderben nahen,
d. h. zu alt werden laſſen, weil dadurch alles Feine gänzlich
verloren geht.
Die Braten müſſen gut gehäutet, ſauber geſpickt (ſiehe Vor-
bereitungsregeln No. 3) und bei nicht gar zu ſtarkem, doch
auch nicht bei zu ſchwachem Feuer mit reichlich Butter bei
unermüdlichem Begießen ſaftig gebraten werden.
Bei allem Wildpret iſt mit Ausnahme des wilden Schweines,
der Kopf der ſchlechteſte Theil und nur zu einem ordinären
Ragout (wie Ragout von Schweinefleiſch beim Einſchlachten)
zu gebrauchen, wozu man auch den Hals nehmen kann, die
Zunge iſt jedoch ſehr gut. Darnach folgt die Bruſt, beſon-
ders, wenn ſie durch den Schuß blutig geworden und iſt dann
am paſſendſten zum Ragout. Dann folgen die Blätter und
Keulen, die ſich ſehr zum Schmoren, letztere auch zu Braten
eignen und endlich das Ziemer, das beſte Stück zum Braten.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/248>, abgerufen am 24.11.2024.
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