und 1/2 Pfund Nierenfett dazu bringen lassen. Nachdem das- selbe geschnitten, läßt man es in der Bratenpfanne auf dem Feuer so viel zergehn, daß etwas dünnes Fett zum Begießen da ist, legt dann das Stück gut geklopft mit Salz, nach Be- lieben auch mit etwas Pfeffer eingerieben darauf, stellt es in einen heißen Ofen und begießt es recht oft mit dem Fett; Wasser kommt nicht hinzu. So läßt man das Fleisch etwa 3 Stunden braten, richtet es an, nimmt das Fett größten- theils von der Sauce, rührt etwas Kaltes dazu und macht solche mit einem Theelöffel Kartoffelmehl etwas sämig.
Von der übergebliebenen Sauce kann eine sehr angenehme Jus-Suppe, deren Bereitung man unter den Suppen findet, gemacht werden.
Anmerk. Das Fett macht den Braten äußerst saftig und gewinnt auf diese Weise so sehr an gutem Geschmack, daß man es wie Butter zu Gemüsen verwenden kann.
4. Mürbebraten (Ochsenhas) am Spieß.
Man spickt ihn wie Hasen in zwei Reihen, bestreut ihn mit etwas Salz und Nelkenpfeffer, sticht ihn an einen Spieß, streicht reichlich Butter darüber hin und brät ihn unter fleißigem Be- gießen 11/4 Stunde. Ist er beinahe weich, gibt man 1--2 Tassen saure Sahne dazu. Auf diese Weise gebraten, steht er dem Hasenbraten nicht viel nach.
5. Mürbebraten im Ofen.
Wird, nachdem er eine Nacht in Essig gelegen hat, wie in der vorigen Nummer behandelt. Dann setzt man ihn in einer irdenen Bratenpfanne mit reichlich Butter in, oder auf den Ofen und läßt ihn zugedeckt 11/2 Stunde langsam braten, während man ihn oft begießt. Beim Anrichten wird die Sauce mit etwas kaltem Wasser zusammen gerührt; sie ist gewöhnlich ohne Kartoffelmehl durch die Sahne sämig genug.
6. Beef a la Mode.
Ein Stück von 8--10 Pfund aus der Kluft, oder von ei- nem jungen Ochsen das Schwanzstück, wird gut geklopft, mit Salz, Pfeffer und Nelkenpfeffer eingerieben. Dann gibt man
Fleiſchſpeiſen aller Art.
und ½ Pfund Nierenfett dazu bringen laſſen. Nachdem das- ſelbe geſchnitten, läßt man es in der Bratenpfanne auf dem Feuer ſo viel zergehn, daß etwas dünnes Fett zum Begießen da iſt, legt dann das Stück gut geklopft mit Salz, nach Be- lieben auch mit etwas Pfeffer eingerieben darauf, ſtellt es in einen heißen Ofen und begießt es recht oft mit dem Fett; Waſſer kommt nicht hinzu. So läßt man das Fleiſch etwa 3 Stunden braten, richtet es an, nimmt das Fett größten- theils von der Sauce, rührt etwas Kaltes dazu und macht ſolche mit einem Theelöffel Kartoffelmehl etwas ſämig.
Von der übergebliebenen Sauce kann eine ſehr angenehme Jus-Suppe, deren Bereitung man unter den Suppen findet, gemacht werden.
Anmerk. Das Fett macht den Braten äußerſt ſaftig und gewinnt auf dieſe Weiſe ſo ſehr an gutem Geſchmack, daß man es wie Butter zu Gemüſen verwenden kann.
4. Mürbebraten (Ochſenhas) am Spieß.
Man ſpickt ihn wie Haſen in zwei Reihen, beſtreut ihn mit etwas Salz und Nelkenpfeffer, ſticht ihn an einen Spieß, ſtreicht reichlich Butter darüber hin und brät ihn unter fleißigem Be- gießen 1¼ Stunde. Iſt er beinahe weich, gibt man 1—2 Taſſen ſaure Sahne dazu. Auf dieſe Weiſe gebraten, ſteht er dem Haſenbraten nicht viel nach.
5. Mürbebraten im Ofen.
Wird, nachdem er eine Nacht in Eſſig gelegen hat, wie in der vorigen Nummer behandelt. Dann ſetzt man ihn in einer irdenen Bratenpfanne mit reichlich Butter in, oder auf den Ofen und läßt ihn zugedeckt 1½ Stunde langſam braten, während man ihn oft begießt. Beim Anrichten wird die Sauce mit etwas kaltem Waſſer zuſammen gerührt; ſie iſt gewöhnlich ohne Kartoffelmehl durch die Sahne ſämig genug.
6. Beef à la Mode.
Ein Stück von 8—10 Pfund aus der Kluft, oder von ei- nem jungen Ochſen das Schwanzſtück, wird gut geklopft, mit Salz, Pfeffer und Nelkenpfeffer eingerieben. Dann gibt man
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Fleiſchſpeiſen aller Art.
und ½ Pfund Nierenfett dazu bringen laſſen. Nachdem das-
ſelbe geſchnitten, läßt man es in der Bratenpfanne auf dem
Feuer ſo viel zergehn, daß etwas dünnes Fett zum Begießen
da iſt, legt dann das Stück gut geklopft mit Salz, nach Be-
lieben auch mit etwas Pfeffer eingerieben darauf, ſtellt es in
einen heißen Ofen und begießt es recht oft mit dem Fett;
Waſſer kommt nicht hinzu. So läßt man das Fleiſch etwa
3 Stunden braten, richtet es an, nimmt das Fett größten-
theils von der Sauce, rührt etwas Kaltes dazu und macht
ſolche mit einem Theelöffel Kartoffelmehl etwas ſämig.
Von der übergebliebenen Sauce kann eine ſehr angenehme
Jus-Suppe, deren Bereitung man unter den Suppen findet,
gemacht werden.
Anmerk. Das Fett macht den Braten äußerſt ſaftig und gewinnt
auf dieſe Weiſe ſo ſehr an gutem Geſchmack, daß man es
wie Butter zu Gemüſen verwenden kann.
4. Mürbebraten (Ochſenhas) am Spieß.
Man ſpickt ihn wie Haſen in zwei Reihen, beſtreut ihn mit
etwas Salz und Nelkenpfeffer, ſticht ihn an einen Spieß, ſtreicht
reichlich Butter darüber hin und brät ihn unter fleißigem Be-
gießen 1¼ Stunde. Iſt er beinahe weich, gibt man 1—2
Taſſen ſaure Sahne dazu. Auf dieſe Weiſe gebraten, ſteht er
dem Haſenbraten nicht viel nach.
5. Mürbebraten im Ofen.
Wird, nachdem er eine Nacht in Eſſig gelegen hat, wie in
der vorigen Nummer behandelt. Dann ſetzt man ihn in einer
irdenen Bratenpfanne mit reichlich Butter in, oder auf den
Ofen und läßt ihn zugedeckt 1½ Stunde langſam braten,
während man ihn oft begießt. Beim Anrichten wird die Sauce
mit etwas kaltem Waſſer zuſammen gerührt; ſie iſt gewöhnlich
ohne Kartoffelmehl durch die Sahne ſämig genug.
6. Beef à la Mode.
Ein Stück von 8—10 Pfund aus der Kluft, oder von ei-
nem jungen Ochſen das Schwanzſtück, wird gut geklopft, mit
Salz, Pfeffer und Nelkenpfeffer eingerieben. Dann gibt man
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/212>, abgerufen am 06.07.2024.
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