Man läßt Milch kochen, Buchweizengrütze darin ausquellen, gibt etwas Salz hinzu und läßt es nicht gar zu weich und nicht zu dick kochen. Beim Anrichten gibt man braune Butter und Zucker darüber.
29. Sehr gute Nudeln. Portion für 8--10 Personen.
Hierzu gehören 4 ganze Eier, 8 Eßlöffel voll Milch und so viel ganz feines Mehl, als diese annehmen. Das Mehl gibt man in eine Schüssel, macht in der Mitte eine Vertiefung, gibt Eier und Milch hinein, rührt mit einem Messer Mehl, Milch und Eier zu einem leichten Teig, legt diesen dann auf einen Tisch, und macht ihn mit den Händen, während man immer Mehl unterstreut, zum glatten, ganz festen Teig. Je länger und steifer derselbe verarbeitet ist, desto besser werden die Nudeln. Dann schneidet man ihn in vier Stücke, rollt jedes so dünn wie Papier aus und hängt es zum Abtrocknen auf einen Trockenstock. Ist das vierte Stück ausgerollt, so legt man das erste auf den Tisch, staubt etwas Mehl darüber, schneidet es der Breite nach ein Mal durch, rollt es auf und schneidet es mit einem Messer in Strohbreite Streifen. Diese macht man etwas auseinander, indem man ein wenig Mehl darüber streut, und läßt sie trocknen; doch kann man sie auch sogleich gebrauchen.
Man gibt sie in kochendes Wasser mit etwas Salz, kocht sie gahr, etwa 1/2 Stunde, und schüttet sie auf einen Durchschlag. Dann kocht man Milch mit einem guten Stück frischer But- ter und etwas Salz und läßt die Nudeln einige Mal darin durchkochen. Angerichtet, füllt man so viel gestoßenen, in Butter gelbbraun gebratenen Zwieback darüber, daß die Nu- deln ganz bedeckt sind. Man gibt Kalbsbraten dazu; doch schmecken sie auch vorzüglich gut zu gestovten Aepfeln, so wie auch zu getrocknetem Obst.
30. Mehl-Gräupchen zu machen.
Derselbe, eben so fein ausgerollte Teig (Nro. 29), wird in kleine Würfel geschnitten, die man mit dem Wieg- oder Hack- messer so fein wie Graupen macht. Ist der Teig vorzüglich
Eier-, Milch- und Mehl-Speiſen.
28. Ein Abend-Eſſen von Buchweizengrütze.
Man läßt Milch kochen, Buchweizengrütze darin ausquellen, gibt etwas Salz hinzu und läßt es nicht gar zu weich und nicht zu dick kochen. Beim Anrichten gibt man braune Butter und Zucker darüber.
29. Sehr gute Nudeln. Portion für 8—10 Perſonen.
Hierzu gehören 4 ganze Eier, 8 Eßlöffel voll Milch und ſo viel ganz feines Mehl, als dieſe annehmen. Das Mehl gibt man in eine Schüſſel, macht in der Mitte eine Vertiefung, gibt Eier und Milch hinein, rührt mit einem Meſſer Mehl, Milch und Eier zu einem leichten Teig, legt dieſen dann auf einen Tiſch, und macht ihn mit den Händen, während man immer Mehl unterſtreut, zum glatten, ganz feſten Teig. Je länger und ſteifer derſelbe verarbeitet iſt, deſto beſſer werden die Nudeln. Dann ſchneidet man ihn in vier Stücke, rollt jedes ſo dünn wie Papier aus und hängt es zum Abtrocknen auf einen Trockenſtock. Iſt das vierte Stück ausgerollt, ſo legt man das erſte auf den Tiſch, ſtaubt etwas Mehl darüber, ſchneidet es der Breite nach ein Mal durch, rollt es auf und ſchneidet es mit einem Meſſer in Strohbreite Streifen. Dieſe macht man etwas auseinander, indem man ein wenig Mehl darüber ſtreut, und läßt ſie trocknen; doch kann man ſie auch ſogleich gebrauchen.
Man gibt ſie in kochendes Waſſer mit etwas Salz, kocht ſie gahr, etwa ½ Stunde, und ſchüttet ſie auf einen Durchſchlag. Dann kocht man Milch mit einem guten Stück friſcher But- ter und etwas Salz und läßt die Nudeln einige Mal darin durchkochen. Angerichtet, füllt man ſo viel geſtoßenen, in Butter gelbbraun gebratenen Zwieback darüber, daß die Nu- deln ganz bedeckt ſind. Man gibt Kalbsbraten dazu; doch ſchmecken ſie auch vorzüglich gut zu geſtovten Aepfeln, ſo wie auch zu getrocknetem Obſt.
30. Mehl-Gräupchen zu machen.
Derſelbe, eben ſo fein ausgerollte Teig (Nro. 29), wird in kleine Würfel geſchnitten, die man mit dem Wieg- oder Hack- meſſer ſo fein wie Graupen macht. Iſt der Teig vorzüglich
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Eier-, Milch- und Mehl-Speiſen.
28. Ein Abend-Eſſen von Buchweizengrütze.
Man läßt Milch kochen, Buchweizengrütze darin ausquellen,
gibt etwas Salz hinzu und läßt es nicht gar zu weich und
nicht zu dick kochen. Beim Anrichten gibt man braune Butter
und Zucker darüber.
29. Sehr gute Nudeln. Portion für 8—10 Perſonen.
Hierzu gehören 4 ganze Eier, 8 Eßlöffel voll Milch und ſo
viel ganz feines Mehl, als dieſe annehmen. Das Mehl gibt
man in eine Schüſſel, macht in der Mitte eine Vertiefung,
gibt Eier und Milch hinein, rührt mit einem Meſſer Mehl,
Milch und Eier zu einem leichten Teig, legt dieſen dann auf
einen Tiſch, und macht ihn mit den Händen, während man
immer Mehl unterſtreut, zum glatten, ganz feſten Teig. Je
länger und ſteifer derſelbe verarbeitet iſt, deſto beſſer werden
die Nudeln. Dann ſchneidet man ihn in vier Stücke, rollt
jedes ſo dünn wie Papier aus und hängt es zum Abtrocknen
auf einen Trockenſtock. Iſt das vierte Stück ausgerollt, ſo
legt man das erſte auf den Tiſch, ſtaubt etwas Mehl darüber,
ſchneidet es der Breite nach ein Mal durch, rollt es auf und
ſchneidet es mit einem Meſſer in Strohbreite Streifen. Dieſe
macht man etwas auseinander, indem man ein wenig Mehl
darüber ſtreut, und läßt ſie trocknen; doch kann man ſie auch
ſogleich gebrauchen.
Man gibt ſie in kochendes Waſſer mit etwas Salz, kocht ſie
gahr, etwa ½ Stunde, und ſchüttet ſie auf einen Durchſchlag.
Dann kocht man Milch mit einem guten Stück friſcher But-
ter und etwas Salz und läßt die Nudeln einige Mal darin
durchkochen. Angerichtet, füllt man ſo viel geſtoßenen, in
Butter gelbbraun gebratenen Zwieback darüber, daß die Nu-
deln ganz bedeckt ſind. Man gibt Kalbsbraten dazu; doch
ſchmecken ſie auch vorzüglich gut zu geſtovten Aepfeln, ſo wie
auch zu getrocknetem Obſt.
30. Mehl-Gräupchen zu machen.
Derſelbe, eben ſo fein ausgerollte Teig (Nro. 29), wird in
kleine Würfel geſchnitten, die man mit dem Wieg- oder Hack-
meſſer ſo fein wie Graupen macht. Iſt der Teig vorzüglich
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/181>, abgerufen am 25.11.2024.
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