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Darwin, Charles: Insectenfressende Pflanzen. Übers. v. Julius Victor Carus. Stuttgart, 1876.

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Drosera rotundifolia. Cap. 6.
"Butter- und Valeriansäure respective, welche erforderlich sind, um so
"viel Basis zu neutralisiren als 6,25 Cubikcentimeter HCl, sind, in Grammen
"ausgedrückt, 4,04 Propionsäure, 4,82 Buttersäure und 5,68 Valerian-
"säure. Es wurde daher für zweckmäszig gehalten, beim Vergleich der
"verdauenden Kraft dieser Säuren mit der der Salzsäure, dieselben in die-
"sen Proportionen anzuwenden."

"3. Fünfhundert Cubikcentimeter einer Flüssigkeit, welche ungefähr
"8 Cubikcentimeter eines Glycerinauszugs der Magenschleimhaut eines
"während der Verdauung getödteten Hundes enthielt, wurden hergestellt;
"davon wurden 10 Cubikcentimeter eingedampft und bei 110° getrocknet.
"Diese Quantität ergab 0,0031 Rückstand."

"4. Von dieser Flüssigkeit wurden vier Mengen genommen, welche
"einzeln in den oben angegebenen Proportionen mit Salzsäure, mit Pro-
"pionsäure, mit Butter- und mit Valeriansäure angesäuert wurden. Jede
"Flüssigkeitsmenge wurde dann in eine Röhre gethan, welche man in
"einem Wasserbade schwimmen liesz, das ein, eine Temperatur von 38°
"bis 40°C. anzeigendes Thermometer enthielt. In eine jede wurde eine
"Quantität nicht gekochten Fibrins eingebracht und das Ganze 4 Stunden
"lang stehen gelassen, wobei die Temperatur während der ganzen Zeit
"innegehalten und Sorge dafür getragen wurde, dasz eine jede einen
"Überschusz von Fibrin enthielt. Nach Verlauf dieser Zeit wurde jede
"Flüssigkeit filtrirt. Von dem Filtrat, welches natürlich so viel Fibrin
"enthielt, als während der 4 Stunden verdaut worden war, wurden 10
"Cubikcentimeter abgemessen, eingedampft und wie vorher bei einer Tem-
"peratur von 110° getrocknet. Die Rückstände betrugen beziehentlich:

"in der Salzsäure enthaltenden Flüssigkeit 0,4079
" " Propionsäure " " 0,0601
" " Buttersäure " " 0,1468
" " Valeriansäure " " 0,1254.

"Zieht man daher von jeder dieser Zahlen den oben erwähnten Rück-
"stand ab, welcher zurückbleibt, wenn die verdauende Flüssigkeit selbst
"eingedampft wird. nämlich 0,0031, so erhalten wir

"für Propionsäure 0,0570
" Buttersäure 0,1437
" Valeriansäure 0,1223,

"zu 0,4048 für Salzsäure; diese verschiedenen Zahlen drücken die Gewichts-
"mengen von Fibrin aus, welche in Gegenwart äquivalenter Menge der
"verschiedenen Säuren unter identischen Bedingungen verdaut worden sind.

"Die Resultate des Versuchs können in folgender Weise angegeben
"werden: -- Wenn 100 die verdauende Kraft einer Flüssigkeit bezeichnet,
"welche Pepsin mit der gewöhnlichen Proportion von Salzsäure enthält,
"so bezeichnen 14,0, 35,4 und 30,2 beziehentlich die verdauende Kraft
"der drei hier untersuchten Säuren.

"5. In einem zweiten Experiment, bei welchem der Procesz in jeder
"Beziehung derselbe war, ausgenommen dasz die sämmtlichen Röhren in
"ein und dasselbe Wasserbad getaucht und die Rückstände bei 115°C ge-
"trocknet wurden, waren die Resultate die folgenden: --

Drosera rotundifolia. Cap. 6.
„Butter- und Valeriansäure respective, welche erforderlich sind, um so
„viel Basis zu neutralisiren als 6,25 Cubikcentimeter HCl, sind, in Grammen
„ausgedrückt, 4,04 Propionsäure, 4,82 Buttersäure und 5,68 Valerian-
„säure. Es wurde daher für zweckmäszig gehalten, beim Vergleich der
„verdauenden Kraft dieser Säuren mit der der Salzsäure, dieselben in die-
„sen Proportionen anzuwenden.«

»3. Fünfhundert Cubikcentimeter einer Flüssigkeit, welche ungefähr
„8 Cubikcentimeter eines Glycerinauszugs der Magenschleimhaut eines
„während der Verdauung getödteten Hundes enthielt, wurden hergestellt;
„davon wurden 10 Cubikcentimeter eingedampft und bei 110° getrocknet.
„Diese Quantität ergab 0,0031 Rückstand.«

»4. Von dieser Flüssigkeit wurden vier Mengen genommen, welche
„einzeln in den oben angegebenen Proportionen mit Salzsäure, mit Pro-
„pionsäure, mit Butter- und mit Valeriansäure angesäuert wurden. Jede
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„einem Wasserbade schwimmen liesz, das ein, eine Temperatur von 38°
„bis 40°C. anzeigendes Thermometer enthielt. In eine jede wurde eine
„Quantität nicht gekochten Fibrins eingebracht und das Ganze 4 Stunden
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„Überschusz von Fibrin enthielt. Nach Verlauf dieser Zeit wurde jede
„Flüssigkeit filtrirt. Von dem Filtrat, welches natürlich so viel Fibrin
„enthielt, als während der 4 Stunden verdaut worden war, wurden 10
„Cubikcentimeter abgemessen, eingedampft und wie vorher bei einer Tem-
„peratur von 110° getrocknet. Die Rückstände betrugen beziehentlich:

»in der Salzsäure enthaltenden Flüssigkeit 0,4079
„ „ Propionsäure „ „ 0,0601
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»Zieht man daher von jeder dieser Zahlen den oben erwähnten Rück-
„stand ab, welcher zurückbleibt, wenn die verdauende Flüssigkeit selbst
„eingedampft wird. nämlich 0,0031, so erhalten wir

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„ Valeriansäure 0,1223,

»zu 0,4048 für Salzsäure; diese verschiedenen Zahlen drücken die Gewichts-
„mengen von Fibrin aus, welche in Gegenwart äquivalenter Menge der
„verschiedenen Säuren unter identischen Bedingungen verdaut worden sind.

»Die Resultate des Versuchs können in folgender Weise angegeben
„werden: — Wenn 100 die verdauende Kraft einer Flüssigkeit bezeichnet,
„welche Pepsin mit der gewöhnlichen Proportion von Salzsäure enthält,
„so bezeichnen 14,0, 35,4 und 30,2 beziehentlich die verdauende Kraft
„der drei hier untersuchten Säuren.

»5. In einem zweiten Experiment, bei welchem der Procesz in jeder
„Beziehung derselbe war, ausgenommen dasz die sämmtlichen Röhren in
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[80/0094] Drosera rotundifolia. Cap. 6. „Butter- und Valeriansäure respective, welche erforderlich sind, um so „viel Basis zu neutralisiren als 6,25 Cubikcentimeter HCl, sind, in Grammen „ausgedrückt, 4,04 Propionsäure, 4,82 Buttersäure und 5,68 Valerian- „säure. Es wurde daher für zweckmäszig gehalten, beim Vergleich der „verdauenden Kraft dieser Säuren mit der der Salzsäure, dieselben in die- „sen Proportionen anzuwenden.« »3. Fünfhundert Cubikcentimeter einer Flüssigkeit, welche ungefähr „8 Cubikcentimeter eines Glycerinauszugs der Magenschleimhaut eines „während der Verdauung getödteten Hundes enthielt, wurden hergestellt; „davon wurden 10 Cubikcentimeter eingedampft und bei 110° getrocknet. „Diese Quantität ergab 0,0031 Rückstand.« »4. Von dieser Flüssigkeit wurden vier Mengen genommen, welche „einzeln in den oben angegebenen Proportionen mit Salzsäure, mit Pro- „pionsäure, mit Butter- und mit Valeriansäure angesäuert wurden. Jede „Flüssigkeitsmenge wurde dann in eine Röhre gethan, welche man in „einem Wasserbade schwimmen liesz, das ein, eine Temperatur von 38° „bis 40°C. anzeigendes Thermometer enthielt. In eine jede wurde eine „Quantität nicht gekochten Fibrins eingebracht und das Ganze 4 Stunden „lang stehen gelassen, wobei die Temperatur während der ganzen Zeit „innegehalten und Sorge dafür getragen wurde, dasz eine jede einen „Überschusz von Fibrin enthielt. Nach Verlauf dieser Zeit wurde jede „Flüssigkeit filtrirt. Von dem Filtrat, welches natürlich so viel Fibrin „enthielt, als während der 4 Stunden verdaut worden war, wurden 10 „Cubikcentimeter abgemessen, eingedampft und wie vorher bei einer Tem- „peratur von 110° getrocknet. Die Rückstände betrugen beziehentlich: »in der Salzsäure enthaltenden Flüssigkeit 0,4079 „ „ Propionsäure „ „ 0,0601 „ „ Buttersäure „ „ 0,1468 „ „ Valeriansäure „ „ 0,1254. »Zieht man daher von jeder dieser Zahlen den oben erwähnten Rück- „stand ab, welcher zurückbleibt, wenn die verdauende Flüssigkeit selbst „eingedampft wird. nämlich 0,0031, so erhalten wir »für Propionsäure 0,0570 „ Buttersäure 0,1437 „ Valeriansäure 0,1223, »zu 0,4048 für Salzsäure; diese verschiedenen Zahlen drücken die Gewichts- „mengen von Fibrin aus, welche in Gegenwart äquivalenter Menge der „verschiedenen Säuren unter identischen Bedingungen verdaut worden sind. »Die Resultate des Versuchs können in folgender Weise angegeben „werden: — Wenn 100 die verdauende Kraft einer Flüssigkeit bezeichnet, „welche Pepsin mit der gewöhnlichen Proportion von Salzsäure enthält, „so bezeichnen 14,0, 35,4 und 30,2 beziehentlich die verdauende Kraft „der drei hier untersuchten Säuren. »5. In einem zweiten Experiment, bei welchem der Procesz in jeder „Beziehung derselbe war, ausgenommen dasz die sämmtlichen Röhren in „ein und dasselbe Wasserbad getaucht und die Rückstände bei 115°C ge- „trocknet wurden, waren die Resultate die folgenden: —

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Zitationshilfe: Darwin, Charles: Insectenfressende Pflanzen. Übers. v. Julius Victor Carus. Stuttgart, 1876, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darwin_pflanzen_1876/94>, abgerufen am 23.11.2024.