nach der auf derselben Seite und in einem Falle nicht vor dem vier- ten Tage. Wir haben auch bei No. 5 gesehen, dasz dreimal Stück- chen Fleisch nachgegeben werden muszten, ehe alle die kurzen Tentakeln auf der entgegengesetzten Seite der Scheibe eingebogen wurden.
Das Resultat war sehr verschieden, wenn Stückchen Fleisch in der Medianlinie auf das nähere Stiel-, oder entferntere Spitzen-Ende der Scheibe gelegt wurde. In drei der in dieser Weise angestellten siebenzehn Versuche waren entweder in Folge des Zustandes des Blattes oder in Folge der Kleinheit des Fleischstückchens nur die unmittelbar angrenzenden Tentakeln afficirt; aber in den andern vier- zehn Fällen wurden die Tentakeln an dem entgegengesetzten Ende des Blattes eingebogen, obschon diese von dem Punkte, wo das Fleisch lag ebenso entfernt waren, wie es die auf der einen Seite der Scheibe vom Fleische auf der entgegengesetzten Seite waren. In einigen der vorliegenden Fälle wurden die Tentakeln auf den Seiten durchaus gar nicht afficirt, oder in einem geringeren Grade, oder nach einem längeren Zeitverlauf als die am entgegengesetzten Ende. Eine Reihe von Experimenten verdient in ausführlicherem Detail mitgetheilt zu werden. Würfel von Fleisch, nicht völlig so klein wie die gewöhn- lich angewandten, wurden auf die eine Seite der Scheibe von vier Blättern gelegt, und Würfel von derselben Grösze auf das nähere oder entferntere (Stiel- oder Spitzen-) Ende vier anderer Blätter. Wenn nun diese beiden Reihen von Blättern nach Verlauf von 24 Stunden mit einander verglichen wurden, so boten sie einen auffallenden Un- terschied dar. Diejenigen, welche die Würfel auf der einen Seite trugen, waren auf der entgegengesetzten Seite sehr unbedeutend afficirt; während bei denjenigen, welche die Würfel an einem der beiden Enden hatten, beinahe jeder Tentakel am entgegengesetzten Ende, selbst die randständigen, dicht eingebogen waren. Nach 48 Stunden war der Contrast in dem Zustand der beiden Reihen noch immer grosz; doch waren bei denen, welche das Fleisch auf einer Seite hatten, die scheiben- und randständigen Tentakeln auf der ent- gegengesetzten Seite etwas eingebogen, und zwar in Folge der bedeu- tenden Grösze der Würfel. Endlich können wir aus diesen fünf und dreiszig Experimenten (die sechs oder sieben früheren gar nicht zu erwähnen) schlieszen, dasz der motorische Impuls von jeder einzelnen Drüse oder kleinen Gruppe von Drüsen durch die Scheibe der andern
Cap. 10. Übermittelung des motorischen Impulses.
nach der auf derselben Seite und in einem Falle nicht vor dem vier- ten Tage. Wir haben auch bei No. 5 gesehen, dasz dreimal Stück- chen Fleisch nachgegeben werden muszten, ehe alle die kurzen Tentakeln auf der entgegengesetzten Seite der Scheibe eingebogen wurden.
Das Resultat war sehr verschieden, wenn Stückchen Fleisch in der Medianlinie auf das nähere Stiel-, oder entferntere Spitzen-Ende der Scheibe gelegt wurde. In drei der in dieser Weise angestellten siebenzehn Versuche waren entweder in Folge des Zustandes des Blattes oder in Folge der Kleinheit des Fleischstückchens nur die unmittelbar angrenzenden Tentakeln afficirt; aber in den andern vier- zehn Fällen wurden die Tentakeln an dem entgegengesetzten Ende des Blattes eingebogen, obschon diese von dem Punkte, wo das Fleisch lag ebenso entfernt waren, wie es die auf der einen Seite der Scheibe vom Fleische auf der entgegengesetzten Seite waren. In einigen der vorliegenden Fälle wurden die Tentakeln auf den Seiten durchaus gar nicht afficirt, oder in einem geringeren Grade, oder nach einem längeren Zeitverlauf als die am entgegengesetzten Ende. Eine Reihe von Experimenten verdient in ausführlicherem Detail mitgetheilt zu werden. Würfel von Fleisch, nicht völlig so klein wie die gewöhn- lich angewandten, wurden auf die eine Seite der Scheibe von vier Blättern gelegt, und Würfel von derselben Grösze auf das nähere oder entferntere (Stiel- oder Spitzen-) Ende vier anderer Blätter. Wenn nun diese beiden Reihen von Blättern nach Verlauf von 24 Stunden mit einander verglichen wurden, so boten sie einen auffallenden Un- terschied dar. Diejenigen, welche die Würfel auf der einen Seite trugen, waren auf der entgegengesetzten Seite sehr unbedeutend afficirt; während bei denjenigen, welche die Würfel an einem der beiden Enden hatten, beinahe jeder Tentakel am entgegengesetzten Ende, selbst die randständigen, dicht eingebogen waren. Nach 48 Stunden war der Contrast in dem Zustand der beiden Reihen noch immer grosz; doch waren bei denen, welche das Fleisch auf einer Seite hatten, die scheiben- und randständigen Tentakeln auf der ent- gegengesetzten Seite etwas eingebogen, und zwar in Folge der bedeu- tenden Grösze der Würfel. Endlich können wir aus diesen fünf und dreiszig Experimenten (die sechs oder sieben früheren gar nicht zu erwähnen) schlieszen, dasz der motorische Impuls von jeder einzelnen Drüse oder kleinen Gruppe von Drüsen durch die Scheibe der andern
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Cap. 10. Übermittelung des motorischen Impulses.
nach der auf derselben Seite und in einem Falle nicht vor dem vier-
ten Tage. Wir haben auch bei No. 5 gesehen, dasz dreimal Stück-
chen Fleisch nachgegeben werden muszten, ehe alle die kurzen
Tentakeln auf der entgegengesetzten Seite der Scheibe eingebogen
wurden.
Das Resultat war sehr verschieden, wenn Stückchen Fleisch in
der Medianlinie auf das nähere Stiel-, oder entferntere Spitzen-Ende
der Scheibe gelegt wurde. In drei der in dieser Weise angestellten
siebenzehn Versuche waren entweder in Folge des Zustandes des
Blattes oder in Folge der Kleinheit des Fleischstückchens nur die
unmittelbar angrenzenden Tentakeln afficirt; aber in den andern vier-
zehn Fällen wurden die Tentakeln an dem entgegengesetzten Ende
des Blattes eingebogen, obschon diese von dem Punkte, wo das Fleisch
lag ebenso entfernt waren, wie es die auf der einen Seite der Scheibe
vom Fleische auf der entgegengesetzten Seite waren. In einigen der
vorliegenden Fälle wurden die Tentakeln auf den Seiten durchaus gar
nicht afficirt, oder in einem geringeren Grade, oder nach einem
längeren Zeitverlauf als die am entgegengesetzten Ende. Eine Reihe
von Experimenten verdient in ausführlicherem Detail mitgetheilt zu
werden. Würfel von Fleisch, nicht völlig so klein wie die gewöhn-
lich angewandten, wurden auf die eine Seite der Scheibe von vier
Blättern gelegt, und Würfel von derselben Grösze auf das nähere oder
entferntere (Stiel- oder Spitzen-) Ende vier anderer Blätter. Wenn
nun diese beiden Reihen von Blättern nach Verlauf von 24 Stunden
mit einander verglichen wurden, so boten sie einen auffallenden Un-
terschied dar. Diejenigen, welche die Würfel auf der einen Seite
trugen, waren auf der entgegengesetzten Seite sehr unbedeutend
afficirt; während bei denjenigen, welche die Würfel an einem der
beiden Enden hatten, beinahe jeder Tentakel am entgegengesetzten
Ende, selbst die randständigen, dicht eingebogen waren. Nach 48
Stunden war der Contrast in dem Zustand der beiden Reihen noch
immer grosz; doch waren bei denen, welche das Fleisch auf einer
Seite hatten, die scheiben- und randständigen Tentakeln auf der ent-
gegengesetzten Seite etwas eingebogen, und zwar in Folge der bedeu-
tenden Grösze der Würfel. Endlich können wir aus diesen fünf und
dreiszig Experimenten (die sechs oder sieben früheren gar nicht zu
erwähnen) schlieszen, dasz der motorische Impuls von jeder einzelnen
Drüse oder kleinen Gruppe von Drüsen durch die Scheibe der andern
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Darwin, Charles: Insectenfressende Pflanzen. Übers. v. Julius Victor Carus. Stuttgart, 1876, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darwin_pflanzen_1876/231>, abgerufen am 29.11.2024.
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