hange zu hören, und die Anwendungen die- ser Gesetze in der Erfahrung zu betrachten. Dieß Verlangen wurde mir eröfnet, und ich ließ mich bewegen, Jhnen in einer beson- dern Stunde die Stadt- und Land-Wirth- schaft so viel es mir möglich war, in einem Zusammenhange zu erklären, und die Jh- nen erklärten Lehren mit der Erfahrung zu unterstützen.
Zuerst erwehlte ich diese Absicht auszu- führen, des Herrn Dithmars Einleitung in die ökonomische Policey- und Came- ral-Wissenschaften. Das Buch ist schön, aber von meiner Absicht zu weit entfernet. Es beschreibet die Sachen, welche bey allen Stükken dieser Beschäftigungen vorkommen, es erkläret aber nicht die Art, wie sie aus- zuführen, und zu verbessern sind.
Diesem folgte die fürtrefliche Schrift, welche die Aufschrift führet: Klugheit zu leben und zu herrschen. Mehr als einmal habe ich über dieses Werk mit Nutzen gele- sen, und ich zweifle, ob es einer mit Aufmerk- samkeit lesen kann, ohne brauchbarer zu wer- den. Es fehlet nichts, als eine nähere Er- klärung der Gründe, aus welchen die Be- schäftigungen der Stadt- und Land-Wirth- schaft zu beurtheilen.
Des
X 3
Vorrede.
hange zu hoͤren, und die Anwendungen die- ſer Geſetze in der Erfahrung zu betrachten. Dieß Verlangen wurde mir eroͤfnet, und ich ließ mich bewegen, Jhnen in einer beſon- dern Stunde die Stadt- und Land-Wirth- ſchaft ſo viel es mir moͤglich war, in einem Zuſammenhange zu erklaͤren, und die Jh- nen erklaͤrten Lehren mit der Erfahrung zu unterſtuͤtzen.
Zuerſt erwehlte ich dieſe Abſicht auszu- fuͤhren, des Herrn Dithmars Einleitung in die oͤkonomiſche Policey- und Came- ral-Wiſſenſchaften. Das Buch iſt ſchoͤn, aber von meiner Abſicht zu weit entfernet. Es beſchreibet die Sachen, welche bey allen Stuͤkken dieſer Beſchaͤftigungen vorkommen, es erklaͤret aber nicht die Art, wie ſie aus- zufuͤhren, und zu verbeſſern ſind.
Dieſem folgte die fuͤrtrefliche Schrift, welche die Aufſchrift fuͤhret: Klugheit zu leben und zu herrſchen. Mehr als einmal habe ich uͤber dieſes Werk mit Nutzen gele- ſen, und ich zweifle, ob es einer mit Aufmerk- ſamkeit leſen kann, ohne brauchbarer zu wer- den. Es fehlet nichts, als eine naͤhere Er- klaͤrung der Gruͤnde, aus welchen die Be- ſchaͤftigungen der Stadt- und Land-Wirth- ſchaft zu beurtheilen.
Des
X 3
<TEI><text><front><divn="1"><p><pbfacs="#f0009"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
hange zu hoͤren, und die Anwendungen die-<lb/>ſer Geſetze in der Erfahrung zu betrachten.<lb/>
Dieß Verlangen wurde mir eroͤfnet, und<lb/>
ich ließ mich bewegen, Jhnen in einer beſon-<lb/>
dern Stunde die Stadt- und Land-Wirth-<lb/>ſchaft ſo viel es mir moͤglich war, in einem<lb/>
Zuſammenhange zu erklaͤren, und die Jh-<lb/>
nen erklaͤrten Lehren mit der Erfahrung zu<lb/>
unterſtuͤtzen.</p><lb/><p>Zuerſt erwehlte ich dieſe Abſicht auszu-<lb/>
fuͤhren, <hirendition="#fr">des Herrn Dithmars Einleitung<lb/>
in die oͤkonomiſche Policey- und Came-<lb/>
ral-Wiſſenſchaften.</hi> Das Buch iſt ſchoͤn,<lb/>
aber von meiner Abſicht zu weit entfernet.<lb/>
Es beſchreibet die Sachen, welche bey allen<lb/>
Stuͤkken dieſer Beſchaͤftigungen vorkommen,<lb/>
es erklaͤret aber nicht die Art, wie ſie aus-<lb/>
zufuͤhren, und zu verbeſſern ſind.</p><lb/><p>Dieſem folgte die fuͤrtrefliche Schrift,<lb/>
welche die Aufſchrift fuͤhret: <hirendition="#fr">Klugheit zu<lb/>
leben und zu herrſchen.</hi> Mehr als einmal<lb/>
habe ich uͤber dieſes Werk mit Nutzen gele-<lb/>ſen, und ich zweifle, ob es einer mit Aufmerk-<lb/>ſamkeit leſen kann, ohne brauchbarer zu wer-<lb/>
den. Es fehlet nichts, als eine naͤhere Er-<lb/>
klaͤrung der Gruͤnde, aus welchen die Be-<lb/>ſchaͤftigungen der Stadt- und Land-Wirth-<lb/>ſchaft zu beurtheilen.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">X 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">Des</fw><lb/></div></front></text></TEI>
[0009]
Vorrede.
hange zu hoͤren, und die Anwendungen die-
ſer Geſetze in der Erfahrung zu betrachten.
Dieß Verlangen wurde mir eroͤfnet, und
ich ließ mich bewegen, Jhnen in einer beſon-
dern Stunde die Stadt- und Land-Wirth-
ſchaft ſo viel es mir moͤglich war, in einem
Zuſammenhange zu erklaͤren, und die Jh-
nen erklaͤrten Lehren mit der Erfahrung zu
unterſtuͤtzen.
Zuerſt erwehlte ich dieſe Abſicht auszu-
fuͤhren, des Herrn Dithmars Einleitung
in die oͤkonomiſche Policey- und Came-
ral-Wiſſenſchaften. Das Buch iſt ſchoͤn,
aber von meiner Abſicht zu weit entfernet.
Es beſchreibet die Sachen, welche bey allen
Stuͤkken dieſer Beſchaͤftigungen vorkommen,
es erklaͤret aber nicht die Art, wie ſie aus-
zufuͤhren, und zu verbeſſern ſind.
Dieſem folgte die fuͤrtrefliche Schrift,
welche die Aufſchrift fuͤhret: Klugheit zu
leben und zu herrſchen. Mehr als einmal
habe ich uͤber dieſes Werk mit Nutzen gele-
ſen, und ich zweifle, ob es einer mit Aufmerk-
ſamkeit leſen kann, ohne brauchbarer zu wer-
den. Es fehlet nichts, als eine naͤhere Er-
klaͤrung der Gruͤnde, aus welchen die Be-
ſchaͤftigungen der Stadt- und Land-Wirth-
ſchaft zu beurtheilen.
Des
X 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/9>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.