keinem Wasser können aufgelöset werden. Wird die Farbe zum Gebrauch durch dieses Mittel aufgelöset, so vereiniget sich die Farbe mit diesem Auf- lösungs-Mittel, und hiedurch wird sie geschickt ge- macht, sich mit der zu färbenden Materie zu ver- binden. Jst nun dieses Mittel nicht Luftbeständig, oder läst es sich vom Wasser ausziehen, so sind beyde Dinge vermögend, den Grund der Verknüpfung zu heben. Dieß ist genug, zu beweisen, daß diese Far- be darum nicht könne beständig seyn, weil sie durch ein ungeschicktes Mittel ist aufgelöset, worden.
Anmerk. Wir wollen diesen Satz mit einem Beyspiele erläutern. Warum ist die sogenannte Sächsische blaue und grüne Farbe, die in der That schöne ist, unbeständig. Man löset den Jndigo in Vitriol-Oele auf. Jst dieses Luftbeständig, und wie siehet es alsdenn aus, wenn man Wasser hinzu gießet? Man bereite ein geschicktes Auflö- sungs-Mittel aus dem Kalche, oder mit dem Luft- beständigen Safte, den uns die Natur in dem Tho- ne schenkt, vielleicht wird man alsdenn einen an- dern Erfolg erfahren.
§. 624.
Siehet man auf die Beschaffenheit des Zeuges,Worauf man zu sehen, wenn dieser Fehler in der Beschaffen- heit des Zeu- ges gegrün- det. das soll gefärbet werden, so kann auch diese sehr oft eine Ursache seyn, warum eine für sich beständige Farbe in der Verknüpfung mit dem Zeuge unbestän- dig wird. Jch will meine Gedanken von dem Grun- de dieser Begebenheit aus einander legen. Jrre ich in diesem Stükke, so wird es mir angenehm seyn, wenn ich von diesem Urtheil deutlich überführt werde. Denn dieß muß nothwendig den Punkt helle machen, worauf es ankommt. Jrre ich nicht, so wird dieß mir darum angenehm seyn, weil mir alsdenn meine Gedanken einen sichern Weg, zu versuchen, bahnen, deren Erfolg gewiß nützlich. Meine Gedanken von
dieser
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von dem Faͤrben.
keinem Waſſer koͤnnen aufgeloͤſet werden. Wird die Farbe zum Gebrauch durch dieſes Mittel aufgeloͤſet, ſo vereiniget ſich die Farbe mit dieſem Auf- loͤſungs-Mittel, und hiedurch wird ſie geſchickt ge- macht, ſich mit der zu faͤrbenden Materie zu ver- binden. Jſt nun dieſes Mittel nicht Luftbeſtaͤndig, oder laͤſt es ſich vom Waſſer ausziehen, ſo ſind beyde Dinge vermoͤgend, den Grund der Verknuͤpfung zu heben. Dieß iſt genug, zu beweiſen, daß dieſe Far- be darum nicht koͤnne beſtaͤndig ſeyn, weil ſie durch ein ungeſchicktes Mittel iſt aufgeloͤſet, worden.
Anmerk. Wir wollen dieſen Satz mit einem Beyſpiele erlaͤutern. Warum iſt die ſogenannte Saͤchſiſche blaue und gruͤne Farbe, die in der That ſchoͤne iſt, unbeſtaͤndig. Man loͤſet den Jndigo in Vitriol-Oele auf. Jſt dieſes Luftbeſtaͤndig, und wie ſiehet es alsdenn aus, wenn man Waſſer hinzu gießet? Man bereite ein geſchicktes Aufloͤ- ſungs-Mittel aus dem Kalche, oder mit dem Luft- beſtaͤndigen Safte, den uns die Natur in dem Tho- ne ſchenkt, vielleicht wird man alsdenn einen an- dern Erfolg erfahren.
§. 624.
Siehet man auf die Beſchaffenheit des Zeuges,Worauf man zu ſehen, wenn dieſer Fehler in der Beſchaffen- heit des Zeu- ges gegruͤn- det. das ſoll gefaͤrbet werden, ſo kann auch dieſe ſehr oft eine Urſache ſeyn, warum eine fuͤr ſich beſtaͤndige Farbe in der Verknuͤpfung mit dem Zeuge unbeſtaͤn- dig wird. Jch will meine Gedanken von dem Grun- de dieſer Begebenheit aus einander legen. Jrre ich in dieſem Stuͤkke, ſo wird es mir angenehm ſeyn, wenn ich von dieſem Urtheil deutlich uͤberfuͤhrt werde. Denn dieß muß nothwendig den Punkt helle machen, worauf es ankommt. Jrre ich nicht, ſo wird dieß mir darum angenehm ſeyn, weil mir alsdenn meine Gedanken einen ſichern Weg, zu verſuchen, bahnen, deren Erfolg gewiß nuͤtzlich. Meine Gedanken von
dieſer
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von dem Faͤrben.
keinem Waſſer koͤnnen aufgeloͤſet werden.
Wird die Farbe zum Gebrauch durch dieſes Mittel
aufgeloͤſet, ſo vereiniget ſich die Farbe mit dieſem Auf-
loͤſungs-Mittel, und hiedurch wird ſie geſchickt ge-
macht, ſich mit der zu faͤrbenden Materie zu ver-
binden. Jſt nun dieſes Mittel nicht Luftbeſtaͤndig,
oder laͤſt es ſich vom Waſſer ausziehen, ſo ſind beyde
Dinge vermoͤgend, den Grund der Verknuͤpfung zu
heben. Dieß iſt genug, zu beweiſen, daß dieſe Far-
be darum nicht koͤnne beſtaͤndig ſeyn, weil ſie durch
ein ungeſchicktes Mittel iſt aufgeloͤſet, worden.
Anmerk. Wir wollen dieſen Satz mit einem
Beyſpiele erlaͤutern. Warum iſt die ſogenannte
Saͤchſiſche blaue und gruͤne Farbe, die in der That
ſchoͤne iſt, unbeſtaͤndig. Man loͤſet den Jndigo
in Vitriol-Oele auf. Jſt dieſes Luftbeſtaͤndig,
und wie ſiehet es alsdenn aus, wenn man Waſſer
hinzu gießet? Man bereite ein geſchicktes Aufloͤ-
ſungs-Mittel aus dem Kalche, oder mit dem Luft-
beſtaͤndigen Safte, den uns die Natur in dem Tho-
ne ſchenkt, vielleicht wird man alsdenn einen an-
dern Erfolg erfahren.
§. 624.
Siehet man auf die Beſchaffenheit des Zeuges,
das ſoll gefaͤrbet werden, ſo kann auch dieſe ſehr oft
eine Urſache ſeyn, warum eine fuͤr ſich beſtaͤndige
Farbe in der Verknuͤpfung mit dem Zeuge unbeſtaͤn-
dig wird. Jch will meine Gedanken von dem Grun-
de dieſer Begebenheit aus einander legen. Jrre ich
in dieſem Stuͤkke, ſo wird es mir angenehm ſeyn,
wenn ich von dieſem Urtheil deutlich uͤberfuͤhrt werde.
Denn dieß muß nothwendig den Punkt helle machen,
worauf es ankommt. Jrre ich nicht, ſo wird dieß
mir darum angenehm ſeyn, weil mir alsdenn meine
Gedanken einen ſichern Weg, zu verſuchen, bahnen,
deren Erfolg gewiß nuͤtzlich. Meine Gedanken von
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wenn dieſer
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det.
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/407>, abgerufen am 23.11.2024.
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