Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Predigt. Pfosten an der Thür/ und die öberste Schwelle damit bestrei-chen/ an den Häusern da sie es innen essen/ und das Blut soll euer Zeichen seyn an den Häusern darinnen ihr seyd/ daß/ wann ich das Blut sehe/ für euch übergehe/ und euch die Plage nicht wiederfahre/ die euch verderbe/ wann ich Egyptenland schlage. Und nemmet ein Püschel Jsopen/ und dunckets in das Blut in dem Becken/ und berühret damit die Uber- Schwelle/ und die zween Pfosten/ und gehe kein Mensch zu seiner Hauß-Thür heräuß biß an den Morgen. Denn der HErr wird umher gehen und die Egypter plagen/ und wenn er das Blut sehen wird an der Uber-Schwelle/ und an den zween Pfosten/ wird er für der Thür fürüber gehen/ und den Verderber nicht in euere Häuser kommen lassen zu plagen. Exod. XII, 7. 13. 22. 23. Und also muckete kein Hund/ beyde unter Mensch und Vieh/ auff daß ihr erfahret/ wie der HErr Egypten und Jsrael scheide. Exod, XI, 7. Quemadmodum regiae statuae, quamvis inanimatae, confugientes ad se, tamen servare solent, non quia statuae, sed quia Regem repraesentant: similiter agni san- guis homines salvos facere debuit, non quia sanguis erat, sed quia sanguinem Christi referebat. sagt Chrysost. Tom. 5. in serm. Das ist: Gleichwie die Königliche Ehren-Säule/ wiewol sie lebloß/ doch alle die so ihre Zuflucht zu ihnen nemmen/ beym Leben zu erhalten pflegen/ nicht so fern sie steinerne Säulen/ sondern so fern sie an statt des Königs da stehen; Gleicher gestalt mußte das Lamms-Blut das Jsraelitische Volck schützen und vom Tod erretten/ nicht so fern es Lamms-Blut/ son- dern so fern es Christi Blut fürbildete. IV. Nox memorabilis, eine denckwürdige Nacht/ dann in auß Z ij
Predigt. Pfoſten an der Thuͤr/ und die oͤberſte Schwelle damit beſtrei-chen/ an den Haͤuſern da ſie es innen eſſen/ und das Blut ſoll euer Zeichen ſeyn an den Haͤuſern darinnen ihr ſeyd/ daß/ wann ich das Blut ſehe/ fuͤr euch uͤbergehe/ und euch die Plage nicht wiederfahre/ die euch verderbe/ wann ich Egyptenland ſchlage. Und nemmet ein Puͤſchel Jſopen/ und dunckets in das Blut in dem Becken/ und beruͤhret damit die Uber- Schwelle/ und die zween Pfoſten/ und gehe kein Menſch zu ſeiner Hauß-Thuͤr heraͤuß biß an den Morgen. Denn der HErꝛ wird umher gehen und die Egypter plagen/ und wenn er das Blut ſehen wird an der Uber-Schwelle/ und an den zween Pfoſten/ wird er fuͤr der Thuͤr fuͤruͤber gehen/ und den Verderber nicht in euere Haͤuſer kommen laſſen zu plagen. Exod. XII, 7. 13. 22. 23. Und alſo muckete kein Hund/ beyde unter Menſch und Vieh/ auff daß ihr erfahret/ wie der HErꝛ Egypten und Jſrael ſcheide. Exod, XI, 7. Quemadmodum regiæ ſtatuæ, quamvis inanimatæ, confugientes ad ſe, tamen ſervare ſolent, non quia ſtatuæ, ſed quia Regem repræſentant: ſimiliter agni ſan- guis homines ſalvos facere debuit, non quia ſanguis erat, ſed quia ſanguinem Chriſti referebat. ſagt Chryſoſt. Tom. 5. in ſerm. Das iſt: Gleichwie die Koͤnigliche Ehren-Saͤule/ wiewol ſie lebloß/ doch alle die ſo ihre Zuflucht zu ihnen nemmen/ beym Leben zu erhalten pflegen/ nicht ſo fern ſie ſteinerne Saͤulen/ ſondern ſo fern ſie an ſtatt des Koͤnigs da ſtehen; Gleicher geſtalt mußte das Lamms-Blut das Jſraelitiſche Volck ſchuͤtzen und vom Tod erretten/ nicht ſo fern es Lamms-Blut/ ſon- dern ſo fern es Chriſti Blut fuͤrbildete. IV. Nox memorabilis, eine denckwuͤrdige Nacht/ dann in auß Z ij
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Predigt.
Pfoſten an der Thuͤr/ und die oͤberſte Schwelle damit beſtrei-
chen/ an den Haͤuſern da ſie es innen eſſen/ und das Blut ſoll
euer Zeichen ſeyn an den Haͤuſern darinnen ihr ſeyd/ daß/
wann ich das Blut ſehe/ fuͤr euch uͤbergehe/ und euch die Plage
nicht wiederfahre/ die euch verderbe/ wann ich Egyptenland
ſchlage. Und nemmet ein Puͤſchel Jſopen/ und dunckets in
das Blut in dem Becken/ und beruͤhret damit die Uber-
Schwelle/ und die zween Pfoſten/ und gehe kein Menſch zu
ſeiner Hauß-Thuͤr heraͤuß biß an den Morgen. Denn der
HErꝛ wird umher gehen und die Egypter plagen/ und wenn
er das Blut ſehen wird an der Uber-Schwelle/ und an den
zween Pfoſten/ wird er fuͤr der Thuͤr fuͤruͤber gehen/ und den
Verderber nicht in euere Haͤuſer kommen laſſen zu plagen.
Exod. XII, 7. 13. 22. 23. Und alſo muckete kein Hund/ beyde
unter Menſch und Vieh/ auff daß ihr erfahret/ wie der HErꝛ
Egypten und Jſrael ſcheide. Exod, XI, 7. Quemadmodum regiæ
ſtatuæ, quamvis inanimatæ, confugientes ad ſe, tamen ſervare ſolent,
non quia ſtatuæ, ſed quia Regem repræſentant: ſimiliter agni ſan-
guis homines ſalvos facere debuit, non quia ſanguis erat, ſed quia
ſanguinem Chriſti referebat. ſagt Chryſoſt. Tom. 5. in ſerm. Das iſt:
Gleichwie die Koͤnigliche Ehren-Saͤule/ wiewol ſie lebloß/
doch alle die ſo ihre Zuflucht zu ihnen nemmen/ beym Leben
zu erhalten pflegen/ nicht ſo fern ſie ſteinerne Saͤulen/ ſondern
ſo fern ſie an ſtatt des Koͤnigs da ſtehen; Gleicher geſtalt
mußte das Lamms-Blut das Jſraelitiſche Volck ſchuͤtzen
und vom Tod erretten/ nicht ſo fern es Lamms-Blut/ ſon-
dern ſo fern es Chriſti Blut fuͤrbildete.
IV. Nox memorabilis, eine denckwuͤrdige Nacht/ dann in
derſelbigen Nacht zogen ſie auß der ſchweren Dienſtbarkeit/ darinnen ſie
430. Jahr ſich haben muͤſſen ſchleppen/ aͤngſten und plagen laſſen/ und
zwar mit groſſer Beute/ der ſilbern und guldenen Geraͤthe/ und Kleidern/
da der gerechte Richter den Egyptern gleichſam den Heimgang gethan/
und den Jſraeliten ihren Lied-Lohn zu erkant/ mit Schaafen und Rindern
und mit faſt vielem Viehe. Deßwegen auch der Herr das Oſter-Feſt
eingeſetzet zum ewigen Gedaͤchtnuͤß. Haltet ob dem ungeſaͤuerten
Brod/ dann eben an demſelbigen Tag hab ich euer Heer
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Zitationshilfe: | Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672/199>, abgerufen am 15.08.2024. |