nach meinem Evangelio. Das ist also die herrliche quadriga te- stium, zween autekooi, und zween Nachschreiber.
II. Harmonia verborum. Die Gleichheit der Wort/ damit aber niemand in die Gedancken gerathe/ als wäre ihrem Zeugnüß um so viel desto weniger zu deferiren/ dieweil sie nicht durch und durch mit einander überein stimmen/ wie derjenige/ der die Wort der Einsetzung in der Har- moni lißt/ bekennen muß/ so soll E. Lieb wissen/ daß eben dannenhero um so viel mehr ihr Zeugnüß gewisser. Si ex toto inque omnibus consona- rent Evangelistae, nemo inimicus credidisset unquam, quin illi com- muni ad decipiendum consilio congregati Evangelium condidissent, nunc vero, quae videtur in rebus exiguis dissonantia, ab omni illos suspicione tuetur. Chrysost. Comment. in Matth.Wann die heili- gen Evangelisten durchauß und in allen Worten mit einander überein stimmeten/ so hätte keiner von den Widersachern je- maln geglaubt/ daß sie nicht mit zusammen gesetztem Rath/ die Leute hinter das Liecht zu führen ein Evangelium verferti- get/ nun sie aber in etlichen geringen Stucken einander entge- gen zu sein scheinen/ seind sie dadurch von allem bösen Arg- wohn befreyet. Sintemal sie einander in der Sach selbst nicht zu wider/ sondern nur was die Ordnung der Wort anlangt. Als daß Matthaeus und Marcus Christi protestation,Jch werde von nun an von dem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trincken/ biß an den Tag/ da ichs neu trincken werde mit euch in meines Vaters Reich/ nachgesetzt/ welche Lucas vorgesetzt/ anzuzeigen daß Christus diese Wort zweymal gebraucht/ einmal von dem Kelch beym Osterlamm/ nach der relation Lucae, andermals wiederum beym Sa- cramentlichen Kelch des heiligen Abendmals/ nach Beschreibung Mat- thaei und Marci. Marcus hat die Wort darzwischen gesetzt/ und sie truncken alle darauß.cap. XIV, 23. welche Matthaeus außgelassen. Matthaeus setzt voculam ratiocinativam gd dazu/ Trincket alle darauß/ dann das ist mein Blut des Neuen Testaments/ so Marcus nicht dar- zu gesetzt/ und hat sonderlich Matthaeus auff den Wein gedentet/ ek toutou toun gennematos tes ampelou. Von diesem Gewächs des Weinstocks/ dar- auß zuerweisen/ daß es warhafftig Wein gewesen. Lucas lasset diese Wort auß: Nehmet hin/ esset/ trincket. Paulus und Marcus; Nehmet hin und trincket. Dessen Mangel/ und zwar was das Wort Esset anlangt/ Matthaeus und Marcus mit St. Paulo/ des Worts
Trincket
V iij
Predigt.
nach meinem Evangelio. Das iſt alſo die herꝛliche quadriga te- ſtium, zween ἁυτήκοοι, und zween Nachſchreiber.
II. Harmonia verborum. Die Gleichheit der Wort/ damit aber niemand in die Gedancken gerathe/ als waͤre ihrem Zeugnuͤß um ſo viel deſto weniger zu deferiren/ dieweil ſie nicht durch und durch mit einander uͤberein ſtimmen/ wie derjenige/ der die Wort der Einſetzung in der Har- moni lißt/ bekennen muß/ ſo ſoll E. Lieb wiſſen/ daß eben dannenhero um ſo viel mehr ihr Zeugnuͤß gewiſſer. Si ex toto inque omnibus conſona- rent Evangeliſtæ, nemo inimicus credidiſſet unquam, quin illi com- muni ad decipiendum conſilio congregati Evangelium condidiſſent, nunc verò, quæ videtur in rebus exiguis diſſonantia, ab omni illos ſuſpicione tuetur. Chryſoſt. Comment. in Matth.Wann die heili- gen Evangeliſten durchauß und in allen Worten mit einander uͤberein ſtimmeten/ ſo haͤtte keiner von den Widerſachern je- maln geglaubt/ daß ſie nicht mit zuſammen geſetztem Rath/ die Leute hinter das Liecht zu fuͤhren ein Evangelium verferti- get/ nun ſie aber in etlichen geringen Stucken einander entge- gen zu ſein ſcheinen/ ſeind ſie dadurch von allem boͤſen Arg- wohn befreyet. Sintemal ſie einander in der Sach ſelbſt nicht zu wider/ ſondern nur was die Ordnung der Wort anlangt. Als daß Matthæus und Marcus Chriſti proteſtation,Jch werde von nun an von dem Gewaͤchs des Weinſtocks nicht mehr trincken/ biß an den Tag/ da ichs neu trincken werde mit euch in meines Vaters Reich/ nachgeſetzt/ welche Lucas vorgeſetzt/ anzuzeigen daß Chriſtus dieſe Wort zweymal gebraucht/ einmal von dem Kelch beym Oſterlamm/ nach der relation Lucæ, andermals wiederum beym Sa- cramentlichen Kelch des heiligen Abendmals/ nach Beſchreibung Mat- thæi und Marci. Marcus hat die Wort darzwiſchen geſetzt/ und ſie truncken alle darauß.cap. XIV, 23. welche Matthæus außgelaſſen. Matthæus ſetzt voculam ratiocinativam γδ dazu/ Trincket alle darauß/ dann das iſt mein Blut des Neuen Teſtaments/ ſo Marcus nicht dar- zu geſetzt/ und hat ſonderlich Matthæus auff den Wein gedentet/ ἐκ τουτου του̃ γεννήματος τῆς ἀμπέλου. Von dieſem Gewaͤchs des Weinſtocks/ dar- auß zuerweiſen/ daß es warhafftig Wein geweſen. Lucas laſſet dieſe Wort auß: Nehmet hin/ eſſet/ trincket. Paulus und Marcus; Nehmet hin und trincket. Deſſen Mangel/ und zwar was das Wort Eſſet anlangt/ Matthæus und Marcus mit St. Paulo/ des Worts
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Predigt.
nach meinem Evangelio. Das iſt alſo die herꝛliche quadriga te-
ſtium, zween ἁυτήκοοι, und zween Nachſchreiber.
II. Harmonia verborum. Die Gleichheit der Wort/ damit aber
niemand in die Gedancken gerathe/ als waͤre ihrem Zeugnuͤß um ſo viel
deſto weniger zu deferiren/ dieweil ſie nicht durch und durch mit einander
uͤberein ſtimmen/ wie derjenige/ der die Wort der Einſetzung in der Har-
moni lißt/ bekennen muß/ ſo ſoll E. Lieb wiſſen/ daß eben dannenhero um
ſo viel mehr ihr Zeugnuͤß gewiſſer. Si ex toto inque omnibus conſona-
rent Evangeliſtæ, nemo inimicus credidiſſet unquam, quin illi com-
muni ad decipiendum conſilio congregati Evangelium condidiſſent,
nunc verò, quæ videtur in rebus exiguis diſſonantia, ab omni illos
ſuſpicione tuetur. Chryſoſt. Comment. in Matth. Wann die heili-
gen Evangeliſten durchauß und in allen Worten mit einander
uͤberein ſtimmeten/ ſo haͤtte keiner von den Widerſachern je-
maln geglaubt/ daß ſie nicht mit zuſammen geſetztem Rath/
die Leute hinter das Liecht zu fuͤhren ein Evangelium verferti-
get/ nun ſie aber in etlichen geringen Stucken einander entge-
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Matthæus und Marcus Chriſti proteſtation, Jch werde von nun an
von dem Gewaͤchs des Weinſtocks nicht mehr trincken/ biß
an den Tag/ da ichs neu trincken werde mit euch in meines
Vaters Reich/ nachgeſetzt/ welche Lucas vorgeſetzt/ anzuzeigen daß
Chriſtus dieſe Wort zweymal gebraucht/ einmal von dem Kelch beym
Oſterlamm/ nach der relation Lucæ, andermals wiederum beym Sa-
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thæi und Marci. Marcus hat die Wort darzwiſchen geſetzt/ und ſie
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Matthæus ſetzt voculam ratiocinativam γδ dazu/ Trincket alle darauß/
dann das iſt mein Blut des Neuen Teſtaments/ ſo Marcus nicht dar-
zu geſetzt/ und hat ſonderlich Matthæus auff den Wein gedentet/ ἐκ τουτου
του̃ γεννήματος τῆς ἀμπέλου. Von dieſem Gewaͤchs des Weinſtocks/ dar-
auß zuerweiſen/ daß es warhafftig Wein geweſen. Lucas laſſet dieſe
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Nehmet hin und trincket. Deſſen Mangel/ und zwar was das
Wort Eſſet anlangt/ Matthæus und Marcus mit St. Paulo/ des Worts
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672/177>, abgerufen am 22.11.2024.
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