im Namen der gantzen Gemeine/ und machten einen Bund/ GOtt der versprach dem Volck Segen/ und das Land Canaan/ das Volck im ge- gentheil verspricht gehorsam: Alles was der HErr saget/ wollen wir thun und gehorchen. Das wird beydes bekräfftiget mit dem Blut/ der Altar wird besprengt auff seiten Gottes/ und die zwölff Seulen an statt des Volcks/ darauff sprach Mose: Hinne dam haberith.Se- het das ist das Blut des Bundes/ den der HERR mit euch macht. Also hat auch Christus mit seinem Opffer-Blut so wol den ho- hen Frohn-Altar des Creutzes als das Volck besprenget/ Krafft dessen ver- bindet sich GOtt mit uns/ macht Freundschafft mit uns/ bietet uns an das ewige Leben/ mit allen dessen Schätzen und Gütern.
II. Ecclesiasticae, Solche Namen die ihm von den alten und ersten Lehrern der Kirchen gegeben worden. Unter welchen ist I. Eukharistia, bona gratia. Panis percipiens vocationem Dei, jam non communis panis est, sed Eucharistia, ex duabus rebus constans, terrena & coelesti, Iren. l. 4. c. 34. Wann das Brod einen Göttlichen Beruff bekommt/ so ist es nicht mehr gemein Brod/ sondern eine Dancksagung/ so auß zweyen Stucken bestehet/ einem himmlischen und irrdischen. Wird eine Dancksagung genennet/ weil Christus der HErr seinem Himmlischen Vater gedancket hat. Matth. 26. Da sie aber assen/ nahm JEsus das Brod/ dancket und brachs/ 27. und Er nahm den Kelch und dancket/ weil S. Paulus die Dancksagung für den Tod Christi so hoch einge- bunden. 1. Cor. XI, 26.So offt ihr von diesem Brod esset/ und von diesem Kelch trincket/ solt ihr des HErrn Tod verkündi- gen/ biß daß er kommt.
2. Sunaxis, dieweil es in offentlicher Versamlung gehalten wor- den/ tanquam nervus publicorum congressuum & unitatis fidelium vinculum. Epiphan. haeres. 466. als das Band der offentlichen Zusam- menkunfften/ und Vereinigung der Glaubigen/ hergezogen auß den Worten Pauli. 1. Cor. XI, 20.Wann ihr nun zusammen kommt/ so hält man da nicht des HErrn Abendmahl. Dann so man das Abendmahl halten soll/ nimmt ein jeglicher sein eigenes vorhin.
3. Agape, Ein Liebesmahl/ dann dieweil dazumahl nach Gewon- heit des Alten Testaments die Leute Geschencke haben mit gebracht/ Brod und Wein/ wie auch gar freye Mahlzeiten gehalten den Armen zum be-
sten/
Die Erſte
im Namen der gantzen Gemeine/ und machten einen Bund/ GOtt der verſprach dem Volck Segen/ und das Land Canaan/ das Volck im ge- gentheil verſpricht gehorſam: Alles was der HErꝛ ſaget/ wollen wir thun und gehorchen. Das wird beydes bekraͤfftiget mit dem Blut/ der Altar wird beſprengt auff ſeiten Gottes/ und die zwoͤlff Seulen an ſtatt des Volcks/ darauff ſprach Moſe: Hinne dam haberith.Se- het das iſt das Blut des Bundes/ den der HERR mit euch macht. Alſo hat auch Chriſtus mit ſeinem Opffer-Blut ſo wol den ho- hen Frohn-Altar des Creutzes als das Volck beſprenget/ Krafft deſſen ver- bindet ſich GOtt mit uns/ macht Freundſchafft mit uns/ bietet uns an das ewige Leben/ mit allen deſſen Schaͤtzen und Guͤtern.
II. Eccleſiaſticæ, Solche Namen die ihm von den alten und erſten Lehrern der Kirchen gegeben worden. Unter welchen iſt I. Ἐυχαριϛία, bona gratia. Panis percipiens vocationem Dei, jam non communis panis eſt, ſed Euchariſtia, ex duabus rebus conſtans, terrena & cœleſti, Iren. l. 4. c. 34. Wann das Brod einen Goͤttlichen Beruff bekommt/ ſo iſt es nicht mehr gemein Brod/ ſondern eine Danckſagung/ ſo auß zweyen Stucken beſtehet/ einem himmliſchen und irꝛdiſchen. Wird eine Danckſagung genennet/ weil Chriſtus der HErꝛ ſeinem Himmliſchen Vater gedancket hat. Matth. 26. Da ſie aber aſſen/ nahm JEſus das Brod/ dancket und brachs/ 27. und Er nahm den Kelch und dancket/ weil S. Paulus die Danckſagung fuͤr den Tod Chriſti ſo hoch einge- bunden. 1. Cor. XI, 26.So offt ihr von dieſem Brod eſſet/ und von dieſem Kelch trincket/ ſolt ihr des HErꝛn Tod verkuͤndi- gen/ biß daß er kommt.
2. Σύναξις, dieweil es in offentlicher Verſamlung gehalten wor- den/ tanquam nervus publicorum congreſſuum & unitatis fidelium vinculum. Epiphan. hæreſ. 466. als das Band der offentlichen Zuſam- menkunfften/ und Vereinigung der Glaubigen/ hergezogen auß den Worten Pauli. 1. Cor. XI, 20.Wann ihr nun zuſammen kom̃t/ ſo haͤlt man da nicht des HErꝛn Abendmahl. Dann ſo man das Abendmahl halten ſoll/ nimmt ein jeglicher ſein eigenes vorhin.
3. Ἀγάπη, Ein Liebesmahl/ dann dieweil dazumahl nach Gewon- heit des Alten Teſtaments die Leute Geſchencke haben mit gebracht/ Brod und Wein/ wie auch gar freye Mahlzeiten gehalten den Armen zum be-
ſten/
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0160"n="140"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Erſte</hi></fw><lb/>
im Namen der gantzen Gemeine/ und machten einen Bund/ GOtt der<lb/>
verſprach dem Volck Segen/ und das Land Canaan/ das Volck im ge-<lb/>
gentheil verſpricht gehorſam: <hirendition="#fr">Alles was der HErꝛſaget/ wollen<lb/>
wir thun und gehorchen.</hi> Das wird beydes bekraͤfftiget mit dem<lb/>
Blut/ der Altar wird beſprengt auff ſeiten Gottes/ und die zwoͤlff Seulen<lb/>
an ſtatt des Volcks/ darauff ſprach Moſe: <hirendition="#aq">Hinne dam haberith.</hi><hirendition="#fr">Se-<lb/>
het das iſt das Blut des Bundes/ den der HERR mit euch<lb/>
macht.</hi> Alſo hat auch Chriſtus mit ſeinem Opffer-Blut ſo wol den ho-<lb/>
hen Frohn-Altar des Creutzes als das Volck beſprenget/ Krafft deſſen ver-<lb/>
bindet ſich GOtt mit uns/ macht Freundſchafft mit uns/ bietet uns an<lb/>
das ewige Leben/ mit allen deſſen Schaͤtzen und Guͤtern.</p><lb/><p><hirendition="#aq">II. Eccleſiaſticæ,</hi> Solche Namen die ihm von den alten und erſten<lb/>
Lehrern der Kirchen gegeben worden. Unter welchen iſt <hirendition="#aq">I.</hi>Ἐυχαριϛία,<lb/><hirendition="#aq">bona gratia. Panis percipiens vocationem Dei, jam non communis<lb/>
panis eſt, ſed Euchariſtia, ex duabus rebus conſtans, terrena & cœleſti,<lb/>
Iren. l. 4. c.</hi> 34. Wann das Brod einen Goͤttlichen Beruff bekommt/<lb/>ſo iſt es nicht mehr gemein Brod/ ſondern eine Danckſagung/ ſo auß<lb/>
zweyen Stucken beſtehet/ einem himmliſchen und irꝛdiſchen. Wird eine<lb/>
Danckſagung genennet/ weil Chriſtus der HErꝛſeinem Himmliſchen<lb/>
Vater gedancket hat. <hirendition="#aq">Matth.</hi> 26. Da ſie aber aſſen/ nahm JEſus das<lb/>
Brod/ dancket und brachs/ 27. und Er nahm den Kelch und dancket/<lb/>
weil S. Paulus die Danckſagung fuͤr den Tod Chriſti ſo hoch einge-<lb/>
bunden. 1. <hirendition="#aq">Cor. XI, 26.</hi><hirendition="#fr">So offt ihr von dieſem Brod eſſet/ und<lb/>
von dieſem Kelch trincket/ ſolt ihr des HErꝛn Tod verkuͤndi-<lb/>
gen/ biß daß er kommt.</hi></p><lb/><p>2. Σύναξις, dieweil es in offentlicher Verſamlung gehalten wor-<lb/>
den/ <hirendition="#aq">tanquam nervus publicorum congreſſuum & unitatis fidelium<lb/>
vinculum. Epiphan. hæreſ.</hi> 466. als das Band der offentlichen Zuſam-<lb/>
menkunfften/ und Vereinigung der Glaubigen/ hergezogen auß den<lb/>
Worten Pauli. 1. <hirendition="#aq">Cor. XI, 20.</hi><hirendition="#fr">Wann ihr nun zuſammen kom̃t/<lb/>ſo haͤlt man da nicht des HErꝛn Abendmahl. Dann ſo man<lb/>
das Abendmahl halten ſoll/ nimmt ein jeglicher ſein eigenes<lb/>
vorhin.</hi></p><lb/><p>3. Ἀγάπη, Ein Liebesmahl/ dann dieweil dazumahl nach Gewon-<lb/>
heit des Alten Teſtaments die Leute Geſchencke haben mit gebracht/ Brod<lb/>
und Wein/ wie auch gar freye Mahlzeiten gehalten den Armen zum be-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſten/</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[140/0160]
Die Erſte
im Namen der gantzen Gemeine/ und machten einen Bund/ GOtt der
verſprach dem Volck Segen/ und das Land Canaan/ das Volck im ge-
gentheil verſpricht gehorſam: Alles was der HErꝛ ſaget/ wollen
wir thun und gehorchen. Das wird beydes bekraͤfftiget mit dem
Blut/ der Altar wird beſprengt auff ſeiten Gottes/ und die zwoͤlff Seulen
an ſtatt des Volcks/ darauff ſprach Moſe: Hinne dam haberith. Se-
het das iſt das Blut des Bundes/ den der HERR mit euch
macht. Alſo hat auch Chriſtus mit ſeinem Opffer-Blut ſo wol den ho-
hen Frohn-Altar des Creutzes als das Volck beſprenget/ Krafft deſſen ver-
bindet ſich GOtt mit uns/ macht Freundſchafft mit uns/ bietet uns an
das ewige Leben/ mit allen deſſen Schaͤtzen und Guͤtern.
II. Eccleſiaſticæ, Solche Namen die ihm von den alten und erſten
Lehrern der Kirchen gegeben worden. Unter welchen iſt I. Ἐυχαριϛία,
bona gratia. Panis percipiens vocationem Dei, jam non communis
panis eſt, ſed Euchariſtia, ex duabus rebus conſtans, terrena & cœleſti,
Iren. l. 4. c. 34. Wann das Brod einen Goͤttlichen Beruff bekommt/
ſo iſt es nicht mehr gemein Brod/ ſondern eine Danckſagung/ ſo auß
zweyen Stucken beſtehet/ einem himmliſchen und irꝛdiſchen. Wird eine
Danckſagung genennet/ weil Chriſtus der HErꝛ ſeinem Himmliſchen
Vater gedancket hat. Matth. 26. Da ſie aber aſſen/ nahm JEſus das
Brod/ dancket und brachs/ 27. und Er nahm den Kelch und dancket/
weil S. Paulus die Danckſagung fuͤr den Tod Chriſti ſo hoch einge-
bunden. 1. Cor. XI, 26. So offt ihr von dieſem Brod eſſet/ und
von dieſem Kelch trincket/ ſolt ihr des HErꝛn Tod verkuͤndi-
gen/ biß daß er kommt.
2. Σύναξις, dieweil es in offentlicher Verſamlung gehalten wor-
den/ tanquam nervus publicorum congreſſuum & unitatis fidelium
vinculum. Epiphan. hæreſ. 466. als das Band der offentlichen Zuſam-
menkunfften/ und Vereinigung der Glaubigen/ hergezogen auß den
Worten Pauli. 1. Cor. XI, 20. Wann ihr nun zuſammen kom̃t/
ſo haͤlt man da nicht des HErꝛn Abendmahl. Dann ſo man
das Abendmahl halten ſoll/ nimmt ein jeglicher ſein eigenes
vorhin.
3. Ἀγάπη, Ein Liebesmahl/ dann dieweil dazumahl nach Gewon-
heit des Alten Teſtaments die Leute Geſchencke haben mit gebracht/ Brod
und Wein/ wie auch gar freye Mahlzeiten gehalten den Armen zum be-
ſten/
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672/160>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.