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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Die ein und dreissigste
und gleichsam gewürtzt wird durch das Wort der Einsetzung und deß
Befehls/ Tauffet/ verstehe/ biß an der Welt Ende; der Verheis-
sung/
Wer glaubt und getaufft wird/ der wird selig/ sampt dem Gebet/ so
ist das Sacrament dem Wesen nach vollkommen. Christus betet bey sei-
ner Tauff/ Luc. 3/21. Ananias vermahnet Paulum bey seiner Tauff/ er soll
den Nahmen deß HErrn anruffen/ Act. 22/16. Lutheri Gebet/ besiehe
Tom. 6. Witt. pag. 106. (f) Es mag aber auch beneben der liebe GOtt
wol leiden/ als ein GOtt der Ordnung/ nützliche und erbauliche Ceremo-
nien/ so jetzt und vor alters hero in der Kirch gebräuchlich gewesen/ so da die-
nen/ theils ad asphaleian, zur Versicherung der geschehenen Tauff/ als da ist
die onomathesia, die Christliche Benamsung/ & compaternitas die Gevat-
terschafft/ da es dann heißt/ in dem Mund zweyer oder dreyer Bezeugen
bestehet alle Warheit. Jst sonderlich nutz im Fall deß Abgangs der Kirch
und deß Kirchen-Buchs; auch so offt einer seinen Nahmen hört nennen/
so offt hat er sich seiner empfangenen Tauff zugetrösten; theils ad taxin und
Ordnung/ bey den Erwachsenen/ da die Catechesis, die Frag und Ant-
wort von der Christlichen Lehr/ die Bekantnüß deß Glaubens/ Jtem/ der
Absag/ da ein Täuffling entsagt dem Teuffel und allen seinen Wesen und
Wercken. Theils ad [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]khemos[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]en, zur Zierd/ vestis' candida, ein
weisses Kleid. Candidus egreditur niveis exercitus undis. Ad
semeiosin anagogicam.

Sonderlich gehört hieher der also genannte Exorcismus und Fahr-
auß
der Sathanischen Gewalt und Tyranney entgegen gesetzt/ v. Luth.
Tom. 6. Witt. pag.
104. (g) Fahr auß du unreiner Geist/ und gib Raum

tel
(f) Allmächtiger ewiger GOtt/ der du hast durch die Sündfluth nach
deinem strengen Gericht die unglaubige Welt verdammt/ und den glaubigen Noah
selb acht nach deiner grossen Barmhertzigkeit erhalten/ und den verstockten Pha-
rao mit allen den seinen im rothen Meer ersäufft/ und dein Volck Jsrael trocken
durchhin geführet/ damit das Bad deiner Heiligen Tauffe zukünfftig bezeichnet/
und durch die Tauffe deines lieben Kindes unsers HErrn JEsu Christi den Jor-
dan und alle Wasser zur seligen Sündfluth und reichlicher Abwaschung der
Sünden geheiliget und eingesetzet. Wir bitten durch deine grundlose Barm-
hertzigkeit/ du wollest diesen N. gnädiglich ansehen/ und mit rechtem Glauben
im Geist beseligen/ daß durch diese heilsame Sündfluth an ihm ersauffe und un-
tergehe/ alles was ihm vom Adam angebohren ist/ in der heiligen Arca der Chri-
stenheit trocken und sicher behalten/ allzeit brüustig im Geist/ frölich in Hoff-
nung deinem Nahmen diene/ auff daß er mit allen Glaubigen deiner Verheis-
sung ewiges Lebens zu erlangen gewürdiget werde/ durch JEsum Christum un-
sern HErrn/ Amen.
(g) Das ist ja war/ daß die Tauff-Gebräuch dem Ansehen nach sehr ge-
ring und verächtlich scheinen/ weil sie nit mit grossem Gepräng und herrlicher
Pracht daher kommen und fürgetragen werden/ wann ers aber schmücket mit ei-

Die ein und dreiſſigſte
und gleichſam gewuͤrtzt wird durch das Wort der Einſetzung und deß
Befehls/ Tauffet/ verſtehe/ biß an der Welt Ende; der Verheiſ-
ſung/
Wer glaubt und getaufft wird/ der wird ſelig/ ſampt dem Gebet/ ſo
iſt das Sacrament dem Weſen nach vollkommen. Chriſtus betet bey ſei-
ner Tauff/ Luc. 3/21. Ananias vermahnet Paulum bey ſeiner Tauff/ er ſoll
den Nahmen deß HErꝛn anruffen/ Act. 22/16. Lutheri Gebet/ beſiehe
Tom. 6. Witt. pag. 106. (f) Es mag aber auch beneben der liebe GOtt
wol leiden/ als ein GOtt der Ordnung/ nuͤtzliche und erbauliche Ceremo-
nien/ ſo jetzt und vor alters hero in der Kirch gebraͤuchlich geweſen/ ſo da die-
nen/ theils ad ἀσφάλειαν, zur Verſicherung der geſchehenen Tauff/ als da iſt
die ὀνομαθεσία, die Chriſtliche Benamſung/ & compaternitas die Gevat-
terſchafft/ da es dann heißt/ in dem Mund zweyer oder dreyer Bezeugen
beſtehet alle Warheit. Jſt ſonderlich nutz im Fall deß Abgangs der Kirch
und deß Kirchen-Buchs; auch ſo offt einer ſeinen Nahmen hoͤrt nennen/
ſo offt hat er ſich ſeiner empfangenen Tauff zugetroͤſten; theils ad τάξιν und
Ordnung/ bey den Erwachſenen/ da die Catecheſis, die Frag und Ant-
wort von der Chriſtlichen Lehr/ die Bekantnuͤß deß Glaubens/ Jtem/ der
Abſag/ da ein Taͤuffling entſagt dem Teuffel und allen ſeinen Weſen und
Wercken. Theils ad [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]χημοσ[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]ην, zur Zierd/ veſtis’ candida, ein
weiſſes Kleid. Candidus egreditur niveis exercitus undis. Ad
σημείωσιν anagogicam.

Sonderlich gehoͤrt hieher der alſo genannte Exorciſmus und Fahr-
auß
der Sathaniſchen Gewalt und Tyranney entgegen geſetzt/ v. Luth.
Tom. 6. Witt. pag.
104. (g) Fahr auß du unreiner Geiſt/ und gib Raum

tel
(f) Allmaͤchtiger ewiger GOtt/ der du haſt durch die Suͤndfluth nach
deinem ſtrengen Gericht die unglaubige Welt verdam̃t/ und den glaubigen Noah
ſelb acht nach deiner groſſen Barmhertzigkeit erhalten/ und den verſtockten Pha-
rao mit allen den ſeinen im rothen Meer erſaͤufft/ und dein Volck Jſrael trocken
durchhin gefuͤhret/ damit das Bad deiner Heiligen Tauffe zukuͤnfftig bezeichnet/
und durch die Tauffe deines lieben Kindes unſers HErꝛn JEſu Chriſti den Jor-
dan und alle Waſſer zur ſeligen Suͤndfluth und reichlicher Abwaſchung der
Suͤnden geheiliget und eingeſetzet. Wir bitten durch deine grundloſe Barm-
hertzigkeit/ du wolleſt dieſen N. gnaͤdiglich anſehen/ und mit rechtem Glauben
im Geiſt beſeligen/ daß durch dieſe heilſame Suͤndfluth an ihm erſauffe und un-
tergehe/ alles was ihm vom Adam angebohren iſt/ in der heiligen Arca der Chri-
ſtenheit trocken und ſicher behalten/ allzeit bruͤuſtig im Geiſt/ froͤlich in Hoff-
nung deinem Nahmen diene/ auff daß er mit allen Glaubigen deiner Verheiſ-
ſung ewiges Lebens zu erlangen gewuͤrdiget werde/ durch JEſum Chriſtum un-
ſern HErꝛn/ Amen.
(g) Das iſt ja war/ daß die Tauff-Gebraͤuch dem Anſehen nach ſehr ge-
ring und veraͤchtlich ſcheinen/ weil ſie nit mit groſſem Gepraͤng und herꝛlicher
Pracht daher kommen und fuͤrgetragen werden/ wann ers aber ſchmuͤcket mit ei-
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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 876. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/900>, abgerufen am 23.11.2024.