Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Predigt. erscheinen wird/ daß wir Jhm gleich seyn werden/ denn wirwerden Jhn sehen wie Er ist. Habet in judicio, Er ist vom Tod zum Leben hindurch getrungen Joh. 5/ 24. Er wirds haben dermaleins nach seiner Aufferstehung vollkommlich/ denn wer in Gott lebet/ der wird auch gewiß aufferwecket werden zum ewigen Leben. Bißher der erste Satz/ Fides quae creditur, der geglaubte Glaub/ Juxta Augustin. Lib. 13. Trinit. c. 1. Suam quisque fidem in seipso videt, Davon S. Paulus sagt/ 2. Tim. 1/ 12. Jch weiß/ an welchen
Nun sagt der Herr selbst Esa. 43/ 25. Jch/ ich tilge deine Ergo, folgt der gewaltige Schluß/ unverwehrlich und unumgäng- lich: J 2
Predigt. erſcheinen wird/ daß wir Jhm gleich ſeyn werden/ denn wirwerden Jhn ſehen wie Er iſt. Habet in judicio, Er iſt vom Tod zum Leben hindurch getrungen Joh. 5/ 24. Er wirds haben dermaleins nach ſeiner Aufferſtehung vollkommlich/ denn wer in Gott lebet/ der wird auch gewiß aufferwecket werden zum ewigen Leben. Bißher der erſte Satz/ Fides quæ creditur, der geglaubte Glaub/ Juxta Auguſtin. Lib. 13. Trinit. c. 1. Suam quiſque fidem in ſeipſo videt, Davon S. Paulus ſagt/ 2. Tim. 1/ 12. Jch weiß/ an welchen
Nun ſagt der Herr ſelbſt Eſa. 43/ 25. Jch/ ich tilge deine Ergò, folgt der gewaltige Schluß/ unverwehrlich und unumgaͤng- lich: J 2
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Predigt.
erſcheinen wird/ daß wir Jhm gleich ſeyn werden/ denn wir
werden Jhn ſehen wie Er iſt. Habet in judicio, Er iſt vom Tod
zum Leben hindurch getrungen Joh. 5/ 24. Er wirds haben dermaleins
nach ſeiner Aufferſtehung vollkommlich/ denn wer in Gott lebet/ der wird
auch gewiß aufferwecket werden zum ewigen Leben.
Bißher der erſte Satz/ Fides quæ creditur, der geglaubte Glaub/
oder das was uns im Evangelio zu glauben fuͤrgehalten wird. Der an-
dere Satz begreifft in ſich Fidem quæ credit, den glaubenden Glau-
ben.
Juxta Auguſtin. Lib. 13. Trinit. c. 1. Suam quiſque fidem in ſeipſo videt,
eamque tenet certiſſima ſcientiâ.
Davon S. Paulus ſagt/ 2. Tim. 1/ 12. Jch weiß/ an welchen
ich glaube/ und bin gewiß/ daß Er mir kan meine Beylage
bewahren biß an jenen Tag. Und ſtehet dieſer andere Satz in die-
ſen Worten: Wer an den Sohn glaubt/ der hat ſolch Zeugnuͤß
in ihm/ auff daß ihr wiſſet/ nicht nur daß ihr das ewige Leben
habet/ ſondern auch daß ihr an den Nahmen des Sohns
GOttes glaubet per ſcientiam reflexam. Das weiſſeſtu lieber
Menſch/ und kanſt deſſen gewiß ſeyn/ nicht nur auß der allgemeinen Ver-
heiſſung deß Glaubens/ den GOtt jederman fuͤrhaͤlt und darrei-
chet Act. 17, 31. ſchenckt Er uns den Baum (Chriſtum) warum nicht
auch die Frucht/ das iſt den Glauben? Sondern auch daß Er dir ſingula-
riter deine einzele Suͤnde vergeben/ den Glauben geben wolle/ und alſo die
port des Lebens auffgeſchloſſen. Dann
Der Menſch fuͤr GOtt wol ſelig iſt/
Dem ſein Sůnd iſt vergeben.
Nun ſagt der Herr ſelbſt Eſa. 43/ 25. Jch/ ich tilge deine
Ubertrettung um meinet willen/ und gedencke deiner Suͤnde
nicht. Und David Pſal. 103/ 2. Lobe den HErꝛn meine Seele/
und vergiß nicht was Er dir guts gethan hat. Glaubſtu das
oder nicht? So nicht? So machſtu GOtt zum Luͤgner/ das ſey fern.
Glaubſt es? So haſtu was du glaubeſt: die aſſumtion macht der inner
Hertzen-Zeug/ mit dem der Geiſt GOttes durch ſein Wort zeuget/ und ſagt
mit dem Vater des Monſuͤchtigen Marc. 9/ 24. Lieber HErꝛ/ ich
glaube! mit den Blinden Matth. 9/ 28. Ja HErꝛ/ wir glauben/
oder mit dem Kaͤmmerer auß Morenland/ ich glaube daß JEſus
Chriſtus GOttes Sohn iſt Act. 8, 37.
Ergò, folgt der gewaltige Schluß/ unverwehrlich und unumgaͤng-
lich:
J 2
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