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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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allein Eisen/ sondern beyde Eisen und Feur; Ja das Feur so
gar durch und durch gangen/ daß man nichts fühlet noch
spuret/ dann eitel Feuer. Also soll man die Tauffe auch an-
sehen/ in GOttes Namen eingeleibt/ und gantz und gar mit
demselbigen durchgangen/ daß es gar ein Wesen ist/ und nun
viel ein ander Ding worden/ dann ander Wasser.
Jtem/
(*) pergit
idem Luth.
ibid. conf.
etiam Po-
still. pag.
47. f.
2.
Gleichwie (*) ein köstlicher Tranck/ so man einem Krancken
zurichtet/ welcher ob er wol von Wasser gemacht/ doch so gar
mit köstlicher Würtz und Zucker durchbeisset ist/ daß darin
kein Wasser mehr zu schmecken ist: Aber hie ist viel ein köst-
licher Wasser/ das mit GOttes Namen durchzuckert ist/ ja
gar und gantz Göttlich ist/ ob man wol nichts dann Wasser
für Augen sihet.
Summa/ man solle das Sacrament der Tauffe
ansehen/ als eitel Blut des Sohns GOttes/ und eitel Feuer deß H. Gei-
stes/ darin der Sohn durch sein Blut heiliget/ der H. Geist durch sein
Feur badet/ und der Vater durch sein Liecht und Glantz lebendig machet.
Kan aber auch wol verglichen werden mit der Geheimnußreichen Verein-
barung/ so im H. Abendmal geschicht zwischen Brod und Wein/ und dem
Leib und Blut Christi: Dann gleichwie St. Paulus hievon 1. Cor. 10/16.
sagt: Das Brod das wir brechen/ ist das nicht die Gemeinschafft deß Lei-
bes Christi? Der gesegnete Kelch/ welchen wir segnen/ ist der nicht die
Gemeinschafft deß Bluts Christi? Also mögen wir auch recht und wol
sagen: Jst nicht das Wasser/ das wir außgiessen in der heiligen Tauff/
und den Täuffling damit besprengen/ eine wahre aber Geheimnüßreiche
Gemeinschafft des Heil. Geistes? Welcher Sacramentlicher Weiß mit
dem Wasser vereinbaret/ wie das Feuer mit einem glüenden Eisen.

IV. Aqua symbolico-organica & sigillaris. Ein nicht nur
bloß bedeutendes/ sondern zugleich würcklich bezeichnendes und ver-
sieglendes Krafft-Wasser/
ein Schatzreiches Kernhafftes Mittel/
Zeichen und Jnstrument/ in/ durch und mit welchem die Gab selbst [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]n
koinonia mitgetheilt und empfangen wird/ nach Art der Sacramenten ins
gemein/ die keine blose leere Hülsen und Kernlose Schalen sind/ sondern
was sie bedeuten und versiegeln das bringen sie auch mit sich. Das
Tauff-Wasser ist ein solch Wasser/ so da bedeutet eine analogiam oder
Gleichheit der Qualitäten und Würckungen/ aber auch zugleich dieselbe
würcket und versiegelt. Es bezeichnet (1.) Gott den Herrn selbst/
Er wird aber auch zugleich in und mit dem Wasser geschencket/ als der/ der
sich zum Vater gegeben hat; Christus ist die Gabe/ so uns geschencket wird

([fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]orea

Die dreiſſigſte
allein Eiſen/ ſondern beyde Eiſen und Feur; Ja das Feur ſo
gar durch und durch gangen/ daß man nichts fuͤhlet noch
ſpůret/ dann eitel Feuer. Alſo ſoll man die Tauffe auch an-
ſehen/ in GOttes Namen eingeleibt/ und gantz und gar mit
demſelbigen durchgangen/ daß es gar ein Weſen iſt/ und nun
viel ein ander Ding worden/ dann ander Waſſer.
Jtem/
(*) pergit
idem Luth.
ibid. conf.
etiam Po-
ſtill. pag.
47. f.
2.
Gleichwie (*) ein koͤſtlicher Tranck/ ſo man einem Krancken
zurichtet/ welcher ob er wol von Waſſer gemacht/ doch ſo gar
mit koͤſtlicher Wuͤrtz und Zucker durchbeiſſet iſt/ daß darin
kein Waſſer mehr zu ſchmecken iſt: Aber hie iſt viel ein koͤſt-
licher Waſſer/ das mit GOttes Namen durchzuckert iſt/ ja
gar und gantz Goͤttlich iſt/ ob man wol nichts dann Waſſer
fuͤr Augen ſihet.
Summa/ man ſolle das Sacrament der Tauffe
anſehen/ als eitel Blut des Sohns GOttes/ und eitel Feuer deß H. Gei-
ſtes/ darin der Sohn durch ſein Blut heiliget/ der H. Geiſt durch ſein
Feur badet/ und der Vater durch ſein Liecht und Glantz lebendig machet.
Kan aber auch wol verglichen werden mit der Geheimnußreichen Verein-
barung/ ſo im H. Abendmal geſchicht zwiſchen Brod und Wein/ und dem
Leib und Blut Chriſti: Dann gleichwie St. Paulus hievon 1. Cor. 10/16.
ſagt: Das Brod das wir brechen/ iſt das nicht die Gemeinſchafft deß Lei-
bes Chriſti? Der geſegnete Kelch/ welchen wir ſegnen/ iſt der nicht die
Gemeinſchafft deß Bluts Chriſti? Alſo moͤgen wir auch recht und wol
ſagen: Jſt nicht das Waſſer/ das wir außgieſſen in der heiligen Tauff/
und den Taͤuffling damit beſprengen/ eine wahre aber Geheimnuͤßreiche
Gemeinſchafft des Heil. Geiſtes? Welcher Sacramentlicher Weiß mit
dem Waſſer vereinbaret/ wie das Feuer mit einem gluͤenden Eiſen.

IV. Aqua ſymbolico-organica & ſigillaris. Ein nicht nur
bloß bedeutendes/ ſondern zugleich wuͤrcklich bezeichnendes und ver-
ſieglendes Krafft-Waſſer/
ein Schatzreiches Kernhafftes Mittel/
Zeichen und Jnſtrument/ in/ durch und mit welchem die Gab ſelbſt [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]ν
κοινωνίᾳ mitgetheilt und empfangen wird/ nach Art der Sacramenten ins
gemein/ die keine bloſe leere Huͤlſen und Kernloſe Schalen ſind/ ſondern
was ſie bedeuten und verſiegeln das bringen ſie auch mit ſich. Das
Tauff-Waſſer iſt ein ſolch Waſſer/ ſo da bedeutet eine analogiam oder
Gleichheit der Qualitaͤten und Wuͤrckungen/ aber auch zugleich dieſelbe
wuͤrcket und verſiegelt. Es bezeichnet (1.) Gott den Herrn ſelbſt/
Er wird aber auch zugleich in und mit dem Waſſer geſchencket/ als der/ der
ſich zum Vater gegeben hat; Chriſtus iſt die Gabe/ ſo uns geſchencket wird

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[858/0882] Die dreiſſigſte allein Eiſen/ ſondern beyde Eiſen und Feur; Ja das Feur ſo gar durch und durch gangen/ daß man nichts fuͤhlet noch ſpůret/ dann eitel Feuer. Alſo ſoll man die Tauffe auch an- ſehen/ in GOttes Namen eingeleibt/ und gantz und gar mit demſelbigen durchgangen/ daß es gar ein Weſen iſt/ und nun viel ein ander Ding worden/ dann ander Waſſer. Jtem/ Gleichwie (*) ein koͤſtlicher Tranck/ ſo man einem Krancken zurichtet/ welcher ob er wol von Waſſer gemacht/ doch ſo gar mit koͤſtlicher Wuͤrtz und Zucker durchbeiſſet iſt/ daß darin kein Waſſer mehr zu ſchmecken iſt: Aber hie iſt viel ein koͤſt- licher Waſſer/ das mit GOttes Namen durchzuckert iſt/ ja gar und gantz Goͤttlich iſt/ ob man wol nichts dann Waſſer fuͤr Augen ſihet. Summa/ man ſolle das Sacrament der Tauffe anſehen/ als eitel Blut des Sohns GOttes/ und eitel Feuer deß H. Gei- ſtes/ darin der Sohn durch ſein Blut heiliget/ der H. Geiſt durch ſein Feur badet/ und der Vater durch ſein Liecht und Glantz lebendig machet. Kan aber auch wol verglichen werden mit der Geheimnußreichen Verein- barung/ ſo im H. Abendmal geſchicht zwiſchen Brod und Wein/ und dem Leib und Blut Chriſti: Dann gleichwie St. Paulus hievon 1. Cor. 10/16. ſagt: Das Brod das wir brechen/ iſt das nicht die Gemeinſchafft deß Lei- bes Chriſti? Der geſegnete Kelch/ welchen wir ſegnen/ iſt der nicht die Gemeinſchafft deß Bluts Chriſti? Alſo moͤgen wir auch recht und wol ſagen: Jſt nicht das Waſſer/ das wir außgieſſen in der heiligen Tauff/ und den Taͤuffling damit beſprengen/ eine wahre aber Geheimnuͤßreiche Gemeinſchafft des Heil. Geiſtes? Welcher Sacramentlicher Weiß mit dem Waſſer vereinbaret/ wie das Feuer mit einem gluͤenden Eiſen. (*) pergit idem Luth. ibid. conf. etiam Po- ſtill. pag. 47. f. 2. IV. Aqua ſymbolico-organica & ſigillaris. Ein nicht nur bloß bedeutendes/ ſondern zugleich wuͤrcklich bezeichnendes und ver- ſieglendes Krafft-Waſſer/ ein Schatzreiches Kernhafftes Mittel/ Zeichen und Jnſtrument/ in/ durch und mit welchem die Gab ſelbſt _ν κοινωνίᾳ mitgetheilt und empfangen wird/ nach Art der Sacramenten ins gemein/ die keine bloſe leere Huͤlſen und Kernloſe Schalen ſind/ ſondern was ſie bedeuten und verſiegeln das bringen ſie auch mit ſich. Das Tauff-Waſſer iſt ein ſolch Waſſer/ ſo da bedeutet eine analogiam oder Gleichheit der Qualitaͤten und Wuͤrckungen/ aber auch zugleich dieſelbe wuͤrcket und verſiegelt. Es bezeichnet (1.) Gott den Herrn ſelbſt/ Er wird aber auch zugleich in und mit dem Waſſer geſchencket/ als der/ der ſich zum Vater gegeben hat; Chriſtus iſt die Gabe/ ſo uns geſchencket wird (_ωρεὰ

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 858. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/882>, abgerufen am 23.11.2024.