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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Predigt.
schwinden? Wo Verheissung der Vergebung der Sünden? Die erste
Hütte
(der Levitischen Ceremonien Alten Testaments) konte nicht
vollkommen machen nach dem Gewissen/ den/ der da Got-
tesdienst thut/ allein mit Speise und Tranck/ und mancher-
ley Tauffe/ und äusserlicher Heiligkeit/ die biß auf die Zeit
der Besserung sind aufgelegt/
steht Hebr. 9/10. Solches dienete
nur zur leiblichen Reinigkeit/ ibid. . 14. Hie aber die rechte Weyhe
durch Gottes Wort und Gebott! Massen unser Catechismus sehr wol
antwortet auf die Frage: Was ist die Tauffe? Antwort. Die Tauf-
fe ist nicht allein ein schlecht Wasser/ sondern sie ist ein Was-
ser/ in GOttes Gebott verfaßt/ und mit GOttes Wort
verbunden. Was heißt dasselbe Wort GOttes?
Antwort.
Matthäi am letsten spricht Christus zu seinen Jüngern: Ge-
het hin in alle Welt und tauffet etc.
Und wiederum: Welches
sind dann solche Wort und Verheissung GOttes?
Antwort.
Marc. ult. spricht Christus: Wer da glaubt und getaufft wird/
der wird selig.
Jtem: Wie kan Wasser solche grosse Dinge
thun?
&c. Tit. 3. Cyrillus Hierosolymitanus Catech. 3. erklärt es
ex oppositione ab idolothytis, mit dem Wasser/ welches man zum
Götzen-Opffer gebraucht: Me os udati lito proselthe to loutro, alla te
meta tou udatos didomene pneumatike khariti. Osper gar ta tois bomois
prospheromena te phusei onta lita, memolusmena ginetai te [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]piklesei ton ei-
dolon outos apenantias to liton udor pn[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]matos agiou kai khristou pros
ten [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]piklesin labon [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]unamin agiotetos [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]pikatai, h. e. Non tanquam
aquae simplici accede huic lavacro, sed ut spirituali gratiae, quae
cum aqua datur. Nam ut illa, quae in atis offeruntur, cum natura
sint pura, invocatione daemonum impura efficiuntur: sic contra
aqua simplex per S. Spiritus & Christi (adde & Patris) invocatio-
nem accepta virtute, sanctitatem consequitur.
Lutherus erkläretsconf. T. 5.
W. p. 233.
f.
2.

viel heller und verständlicher mit einer Monstrantz/ so in Gold und Edel-
gest ein prächtig eingefaßt/ davon gläntzend würde/ Ansehen und Preiß em-
pfängt; Also sey auch das Wasser im Sacrament der H. Tauffe im fei-
nen Gold und Silber deß heiligen theuren Worts Gottes gleichsam einge-
faßt/ davon es Würde und Krafft hat. Gleichwie vor Zeiten der Pabst
die Todtenbein gefasset hat/ in köstliche Monstrantzen/ in Gold/ Silber/
Seide/ Purpur und Edelgestein/ daß es mit solchem Pracht geschmückt
ein groß Ansehen hatte: Also ist auch das Tauff-Wasser eingefaßt in das

Wort

Predigt.
ſchwinden? Wo Verheiſſung der Vergebung der Suͤnden? Die erſte
Huͤtte
(der Levitiſchen Ceremonien Alten Teſtaments) konte nicht
vollkommen machen nach dem Gewiſſen/ den/ der da Got-
tesdienſt thut/ allein mit Speiſe und Tranck/ und mancher-
ley Tauffe/ und aͤuſſerlicher Heiligkeit/ die biß auf die Zeit
der Beſſerung ſind aufgelegt/
ſteht Hebr. 9/10. Solches dienete
nur zur leiblichen Reinigkeit/ ibid. ꝟ. 14. Hie aber die rechte Weyhe
durch Gottes Wort und Gebott! Maſſen unſer Catechiſmus ſehr wol
antwortet auf die Frage: Was iſt die Tauffe? Antwort. Die Tauf-
fe iſt nicht allein ein ſchlecht Waſſer/ ſondern ſie iſt ein Waſ-
ſer/ in GOttes Gebott verfaßt/ und mit GOttes Wort
verbunden. Was heißt daſſelbe Wort GOttes?
Antwort.
Matthaͤi am letſten ſpricht Chriſtus zu ſeinen Juͤngern: Ge-
het hin in alle Welt und tauffet ꝛc.
Und wiederum: Welches
ſind dann ſolche Wort und Verheiſſung GOttes?
Antwort.
Marc. ult. ſpricht Chriſtus: Wer da glaubt und getaufft wird/
der wird ſelig.
Jtem: Wie kan Waſſer ſolche groſſe Dinge
thun?
&c. Tit. 3. Cyrillus Hieroſolymitanus Catech. 3. erklaͤrt es
ex oppoſitione ab idolothytis, mit dem Waſſer/ welches man zum
Goͤtzen-Opffer gebraucht: Μὴ ὡς ὕδατι λιτῷ πρόσελθε τῷ λουτρῷ, ἀλλὰ τῇ
μετὰ τοῦ ὕδατος διδομένῃ πνευματικῇ χάριτι. Ὥσϖερ γὰρ τὰ τοῖς βωμοἵς
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cum aquâ datur. Nam ut illa, quæ in atis offeruntur, cum naturâ
ſint pura, invocatione dæmonum impura efficiuntur: ſic contra
aqua ſimplex per S. Spiritus & Chriſti (adde & Patris) invocatio-
nem acceptâ virtute, ſanctitatem conſequitur.
Lutherus erklaͤretsconf. T. 5.
W. p. 233.
f.
2.

viel heller und verſtaͤndlicher mit einer Monſtrantz/ ſo in Gold und Edel-
geſt ein praͤchtig eingefaßt/ davon glaͤntzend wuͤrde/ Anſehen und Preiß em-
pfaͤngt; Alſo ſey auch das Waſſer im Sacrament der H. Tauffe im fei-
nen Gold und Silber deß heiligen theuren Worts Gottes gleichſam einge-
faßt/ davon es Wuͤrde und Krafft hat. Gleichwie vor Zeiten der Pabſt
die Todtenbein gefaſſet hat/ in koͤſtliche Monſtrantzen/ in Gold/ Silber/
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ein groß Anſehen hatte: Alſo iſt auch das Tauff-Waſſer eingefaßt in das

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[855/0879] Predigt. ſchwinden? Wo Verheiſſung der Vergebung der Suͤnden? Die erſte Huͤtte (der Levitiſchen Ceremonien Alten Teſtaments) konte nicht vollkommen machen nach dem Gewiſſen/ den/ der da Got- tesdienſt thut/ allein mit Speiſe und Tranck/ und mancher- ley Tauffe/ und aͤuſſerlicher Heiligkeit/ die biß auf die Zeit der Beſſerung ſind aufgelegt/ ſteht Hebr. 9/10. Solches dienete nur zur leiblichen Reinigkeit/ ibid. ꝟ. 14. Hie aber die rechte Weyhe durch Gottes Wort und Gebott! Maſſen unſer Catechiſmus ſehr wol antwortet auf die Frage: Was iſt die Tauffe? Antwort. Die Tauf- fe iſt nicht allein ein ſchlecht Waſſer/ ſondern ſie iſt ein Waſ- ſer/ in GOttes Gebott verfaßt/ und mit GOttes Wort verbunden. Was heißt daſſelbe Wort GOttes? Antwort. Matthaͤi am letſten ſpricht Chriſtus zu ſeinen Juͤngern: Ge- het hin in alle Welt und tauffet ꝛc. Und wiederum: Welches ſind dann ſolche Wort und Verheiſſung GOttes? Antwort. Marc. ult. ſpricht Chriſtus: Wer da glaubt und getaufft wird/ der wird ſelig. Jtem: Wie kan Waſſer ſolche groſſe Dinge thun? &c. Tit. 3. Cyrillus Hieroſolymitanus Catech. 3. erklaͤrt es ex oppoſitione ab idolothytis, mit dem Waſſer/ welches man zum Goͤtzen-Opffer gebraucht: Μὴ ὡς ὕδατι λιτῷ πρόσελθε τῷ λουτρῷ, ἀλλὰ τῇ μετὰ τοῦ ὕδατος διδομένῃ πνευματικῇ χάριτι. Ὥσϖερ γὰρ τὰ τοῖς βωμοἵς προσφερόμενα τῇ ϕύσει ὄντα λιτὰ, μεμολυσμένα γίνεται τῇ _πικλήσει τῶν εἰ- δώλων οὕτως ἀϖεναντίας τὸ λιτὸν ὕδωρ πν_ματος ἁγίου καὶ χριϛοῦ πρὸς τὴν _πίκλησιν λαϐὸν _ύναμιν ἁγιότητος _πικᾶται, h. e. Non tanquam aquæ ſimplici accede huic lavacro, ſed ut ſpirituali gratiæ, quæ cum aquâ datur. Nam ut illa, quæ in atis offeruntur, cum naturâ ſint pura, invocatione dæmonum impura efficiuntur: ſic contra aqua ſimplex per S. Spiritus & Chriſti (adde & Patris) invocatio- nem acceptâ virtute, ſanctitatem conſequitur. Lutherus erklaͤrets viel heller und verſtaͤndlicher mit einer Monſtrantz/ ſo in Gold und Edel- geſt ein praͤchtig eingefaßt/ davon glaͤntzend wuͤrde/ Anſehen und Preiß em- pfaͤngt; Alſo ſey auch das Waſſer im Sacrament der H. Tauffe im fei- nen Gold und Silber deß heiligen theuren Worts Gottes gleichſam einge- faßt/ davon es Wuͤrde und Krafft hat. Gleichwie vor Zeiten der Pabſt die Todtenbein gefaſſet hat/ in koͤſtliche Monſtrantzen/ in Gold/ Silber/ Seide/ Purpur und Edelgeſtein/ daß es mit ſolchem Pracht geſchmuͤckt ein groß Anſehen hatte: Alſo iſt auch das Tauff-Waſſer eingefaßt in das Wort conf. T. 5. W. p. 233. f. 2.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 855. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/879>, abgerufen am 23.11.2024.