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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Die dreissigste
chen und gemeinem Wasser/ ein Wasser das Wasser ist/ von GOtt und
Menschen für Wasser angesehen und gehalten wird/ ohne Falschheit und
Betrug/ ohngezweiffelt/ daß es recht hell und klar zeugen/ bezeichnen und
versiglen könne/ ohne einigen Scru pul und Zweiffel/ ne Sacramento ve-
ritatis subsit falsitas:
Und zwar pur/ lauter und rein Wasser/ das
nicht durch einige Vermischung die wässerige Natur verlohren/ oder in ei-
nen andern heterogenischen Cörper durchs Feur vermittelst der Distil-
li
rung verwandelt worden/ daß die Bedeutung deß Abwaschens behält.
Heb. 10/22. Sonst gilt es gleich/ es sey das Wasser/ in was für Qualität
oder Quantität es seyn mag/ obs warm oder kalt/ Guß und Fluß oder
Tropffenweise/ obs Jordan oder Rhein/ Breusch/ Brunn- oder See-
Wasser: Nullo cum discrimine mari quis aut stagno, flumine aut
fonte, lacu an alveo diluatur,
schreibt Tertullianus l. de ba pt. c. 1. & 12.

conf. Heb.
9. 10.

Daß dem also/ und daß solch Wasser erfordert werde/ das lehren
nicht nur die Typi und Fürbilder/ fo beym Mondschein deß Alten Testa-
ments sich eräuget/ das Sprengewasser/ davon Exod. 40, 30. seqq.
stehet: Das Handfaß setzet er (Moses) zwischen der Hütten
deß Stiffts und dem Altar/ und thät Wasser drein zu wa-
schen/ und Mose/ Aaron und seine Söhne wuschen ihre
Hände und Füße darauß/ denn sie müssen sich waschen/
wenn sie in die Hütten deß Stiffts gehen/ oder hinzu tretten
zum Altar/ wie ihm der HErr gebotten hatte.
Sonderlich das
Fürbild der röthlichen Kuh/ deren Asche verwahret wurde zum Spreng-
wasser für die Kinder Jsrael/ wie Num. 19/9. zu lesen. Deßgleichen die
praesagia prophetica oder Prophetische Weissagungen/ darinnen sie
vielfältig von dem Tauffwasser geweissaget/ und gleichsam mit Fingern
darauff gedeutet/ Esai. 12/3. Jhr werdet mit Freuden Wasser
schöpffen auß dem Heyl-Brunnen.
Und cap. 44/3. Jch will
Wasser giessen auf die Durstige/ und Ströme auf die Dür-
re/ Jch wil meinen Geist auf deinen Saamen giessen/ und
meinen Segen auf deine Nachkommen.
Ezech. 16/9. sagt der
Herr unter andern zu den Abtrünnigen: Jch badet dich mit Was-
ser/ und wusch dich von deinem Blut.
Und wiederum cap. 36/37.
sagt er: Jch wil rein Wasser über euch sprengen/ daß ihr rein
werdet von aller euer Unreinigkeit.
Und abermal cap. 47/1. zei-
get der HErr dem Propheten ein Wasser/ so unter der Schwelle deß Tem-
pels herauß geflossen. Joel c. 3/18. deutet darauff: Zur selbigen (deß
N. Test.) Zeit/
spricht er/ werden alle Bäche in Juda voll

Was-

Die dreiſſigſte
chen und gemeinem Waſſer/ ein Waſſer das Waſſer iſt/ von GOtt und
Menſchen fuͤr Waſſer angeſehen und gehalten wird/ ohne Falſchheit und
Betrug/ ohngezweiffelt/ daß es recht hell und klar zeugen/ bezeichnen und
verſiglen koͤnne/ ohne einigen Scru pul und Zweiffel/ ne Sacramento ve-
ritatis ſubſit falſitas:
Und zwar pur/ lauter und rein Waſſer/ das
nicht durch einige Vermiſchung die waͤſſerige Natur verlohren/ oder in ei-
nen andern heterogeniſchen Coͤrper durchs Feur vermittelſt der Diſtil-
li
rung verwandelt worden/ daß die Bedeutung deß Abwaſchens behaͤlt.
Heb. 10/22. Sonſt gilt es gleich/ es ſey das Waſſer/ in was fuͤr Qualitaͤt
oder Quantitaͤt es ſeyn mag/ obs warm oder kalt/ Guß und Fluß oder
Tropffenweiſe/ obs Jordan oder Rhein/ Breuſch/ Brunn- oder See-
Waſſer: Nullo cum diſcrimine mari quis aut ſtagno, flumine aut
fonte, lacu an alveo diluatur,
ſchreibt Tertullianus l. de ba pt. c. 1. & 12.

conf. Heb.
9. 10.

Daß dem alſo/ und daß ſolch Waſſer erfordert werde/ das lehren
nicht nur die Typi und Fuͤrbilder/ fo beym Mondſchein deß Alten Teſta-
ments ſich eraͤuget/ das Sprengewaſſer/ davon Exod. 40, 30. ſeqq.
ſtehet: Das Handfaß ſetzet er (Moſes) zwiſchen der Huͤtten
deß Stiffts und dem Altar/ und thaͤt Waſſer drein zu wa-
ſchen/ und Moſe/ Aaron und ſeine Soͤhne wuſchen ihre
Haͤnde und Fuͤße darauß/ denn ſie muͤſſen ſich waſchen/
wenn ſie in die Huͤtten deß Stiffts gehen/ oder hinzu tretten
zum Altar/ wie ihm der HErꝛ gebotten hatte.
Sonderlich das
Fuͤrbild der roͤthlichen Kuh/ deren Aſche verwahret wurde zum Spreng-
waſſer fuͤr die Kinder Jſrael/ wie Num. 19/9. zu leſen. Deßgleichen die
præſagia prophetica oder Prophetiſche Weiſſagungen/ darinnen ſie
vielfaͤltig von dem Tauffwaſſer geweiſſaget/ und gleichſam mit Fingern
darauff gedeutet/ Eſai. 12/3. Jhr werdet mit Freuden Waſſer
ſchoͤpffen auß dem Heyl-Brunnen.
Und cap. 44/3. Jch will
Waſſer gieſſen auf die Durſtige/ und Stroͤme auf die Duͤr-
re/ Jch wil meinen Geiſt auf deinen Saamen gieſſen/ und
meinen Segen auf deine Nachkommen.
Ezech. 16/9. ſagt der
Herr unter andern zu den Abtruͤnnigen: Jch badet dich mit Waſ-
ſer/ und wuſch dich von deinem Blut.
Und wiederum cap. 36/37.
ſagt er: Jch wil rein Waſſer uͤber euch ſprengen/ daß ihr rein
werdet von aller euer Unreinigkeit.
Und abermal cap. 47/1. zei-
get der HErꝛ dem Propheten ein Waſſer/ ſo unter der Schwelle deß Tem-
pels herauß gefloſſen. Joel c. 3/18. deutet darauff: Zur ſelbigen (deß
N. Teſt.) Zeit/
ſpricht er/ werden alle Baͤche in Juda voll

Waſ-
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[852/0876] Die dreiſſigſte chen und gemeinem Waſſer/ ein Waſſer das Waſſer iſt/ von GOtt und Menſchen fuͤr Waſſer angeſehen und gehalten wird/ ohne Falſchheit und Betrug/ ohngezweiffelt/ daß es recht hell und klar zeugen/ bezeichnen und verſiglen koͤnne/ ohne einigen Scru pul und Zweiffel/ ne Sacramento ve- ritatis ſubſit falſitas: Und zwar pur/ lauter und rein Waſſer/ das nicht durch einige Vermiſchung die waͤſſerige Natur verlohren/ oder in ei- nen andern heterogeniſchen Coͤrper durchs Feur vermittelſt der Diſtil- lirung verwandelt worden/ daß die Bedeutung deß Abwaſchens behaͤlt. Heb. 10/22. Sonſt gilt es gleich/ es ſey das Waſſer/ in was fuͤr Qualitaͤt oder Quantitaͤt es ſeyn mag/ obs warm oder kalt/ Guß und Fluß oder Tropffenweiſe/ obs Jordan oder Rhein/ Breuſch/ Brunn- oder See- Waſſer: Nullo cum diſcrimine mari quis aut ſtagno, flumine aut fonte, lacu an alveo diluatur, ſchreibt Tertullianus l. de ba pt. c. 1. & 12. Daß dem alſo/ und daß ſolch Waſſer erfordert werde/ das lehren nicht nur die Typi und Fuͤrbilder/ fo beym Mondſchein deß Alten Teſta- ments ſich eraͤuget/ das Sprengewaſſer/ davon Exod. 40, 30. ſeqq. ſtehet: Das Handfaß ſetzet er (Moſes) zwiſchen der Huͤtten deß Stiffts und dem Altar/ und thaͤt Waſſer drein zu wa- ſchen/ und Moſe/ Aaron und ſeine Soͤhne wuſchen ihre Haͤnde und Fuͤße darauß/ denn ſie muͤſſen ſich waſchen/ wenn ſie in die Huͤtten deß Stiffts gehen/ oder hinzu tretten zum Altar/ wie ihm der HErꝛ gebotten hatte. Sonderlich das Fuͤrbild der roͤthlichen Kuh/ deren Aſche verwahret wurde zum Spreng- waſſer fuͤr die Kinder Jſrael/ wie Num. 19/9. zu leſen. Deßgleichen die præſagia prophetica oder Prophetiſche Weiſſagungen/ darinnen ſie vielfaͤltig von dem Tauffwaſſer geweiſſaget/ und gleichſam mit Fingern darauff gedeutet/ Eſai. 12/3. Jhr werdet mit Freuden Waſſer ſchoͤpffen auß dem Heyl-Brunnen. Und cap. 44/3. Jch will Waſſer gieſſen auf die Durſtige/ und Stroͤme auf die Duͤr- re/ Jch wil meinen Geiſt auf deinen Saamen gieſſen/ und meinen Segen auf deine Nachkommen. Ezech. 16/9. ſagt der Herr unter andern zu den Abtruͤnnigen: Jch badet dich mit Waſ- ſer/ und wuſch dich von deinem Blut. Und wiederum cap. 36/37. ſagt er: Jch wil rein Waſſer uͤber euch ſprengen/ daß ihr rein werdet von aller euer Unreinigkeit. Und abermal cap. 47/1. zei- get der HErꝛ dem Propheten ein Waſſer/ ſo unter der Schwelle deß Tem- pels herauß gefloſſen. Joel c. 3/18. deutet darauff: Zur ſelbigen (deß N. Teſt.) Zeit/ ſpricht er/ werden alle Baͤche in Juda voll Waſ-

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 852. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/876>, abgerufen am 23.11.2024.