Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Die drey und zwantzigste se posita magis elucescant: und in demselben angedeutet werden/ diffe-rentiae quantitas, momentum, designatio, die Grösse und Wichtigkeit deß Unterscheids deren im Streit schwebenden Religionen und Glau- bens-Bekäntnüssen/ daß eine grosse Klufft unter denselbigen befestiget/ und in solchem Stand diese und jene nicht zusammen fahren/ und sich paaren können: So wird alsdann bey redlichen Fried-Liebhabern die Begierde/ solche differentz durch einen förmlichen dialogismum abzu- schaffen/ erwecket/ und die Syncretistische Confusion dissipirt/ und also dann alles klar werden/ die Camarina recht gerühret/ aber auch hernach heilsame Artzney an die Hand gegeben werden. Darumb dann auch verpflicht und verbunden die Lehrer/ als geist- Vide problema, an ovis de suo pastore conscienter judicare possit? nere Extension der Artzeneyen in der Apotheck in Wind schlägt: Einem chen-
Die drey und zwantzigſte ſe poſita magis eluceſcant: und in demſelben angedeutet werden/ diffe-rentiæ quantitas, momentum, deſignatio, die Groͤſſe und Wichtigkeit deß Unterſcheids deren im Streit ſchwebenden Religionen und Glau- bens-Bekaͤntnuͤſſen/ daß eine groſſe Klufft unter denſelbigen befeſtiget/ und in ſolchem Stand dieſe und jene nicht zuſammen fahren/ und ſich paaren koͤnnen: So wird alsdann bey redlichen Fried-Liebhabern die Begierde/ ſolche differentz durch einen foͤrmlichen dialogiſmum abzu- ſchaffen/ erwecket/ und die Syncretiſtiſche Confuſion diſſipirt/ und alſo dann alles klar werden/ die Camarina recht geruͤhret/ aber auch hernach heilſame Artzney an die Hand gegeben werden. Darumb dann auch verpflicht und verbunden die Lehrer/ als geiſt- Vide problema, an ovis de ſuo paſtore conſcienter judicare poſſit? nere Extenſion der Artzeneyen in der Apotheck in Wind ſchlaͤgt: Einem chen-
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Die drey und zwantzigſte
ſe poſita magis eluceſcant: und in demſelben angedeutet werden/ diffe-
rentiæ quantitas, momentum, deſignatio, die Groͤſſe und Wichtigkeit
deß Unterſcheids deren im Streit ſchwebenden Religionen und Glau-
bens-Bekaͤntnuͤſſen/ daß eine groſſe Klufft unter denſelbigen befeſtiget/
und in ſolchem Stand dieſe und jene nicht zuſammen fahren/ und ſich
paaren koͤnnen: So wird alsdann bey redlichen Fried-Liebhabern die
Begierde/ ſolche differentz durch einen foͤrmlichen dialogiſmum abzu-
ſchaffen/ erwecket/ und die Syncretiſtiſche Confuſion diſſipirt/ und alſo
dann alles klar werden/ die Camarina recht geruͤhret/ aber auch hernach
heilſame Artzney an die Hand gegeben werden.
Darumb dann auch verpflicht und verbunden die Lehrer/ als geiſt-
liche Aertzte/ ihre anvertraute Seelen fuͤr Gifft und Peſt/ Krebs und
Brand zu warnen/ dem allbereit angeſteckten mit Rath helffen/ und die ge-
ſund worden/ confortiren uñ ſtaͤrcken. Jſt groſſer und gefaͤhrlicher Mangel
hierinnen: denn welche Controverſiæ und Religions-Streitigkeiten wer-
den auff der Cantzel recht deutſch und deutlich außgefuͤhret; welche neuere
Inſtantiæ und Einwuͤrffe gruͤndlich beantwortet? Welche Frage auff
den recht eigentlichen/ wol unterſchiedenen/ heutiges Tages ſtreitenden
Contra-punct geſetzt/ nach dialectiſcher Art widerlegt/ der Gegenſatz der
Warheit aus den (nicht viel zuſammen geraſpelten/ ungeſchickt allegir-
ten/ ſondern recht ſchlieſſenden) H. Schrifften befeſtiget? Nicht nur aber
ſtehen in ſolcher Pflicht die Lehrer/ ſondern auch die Lernende/ denen auch
die Probe der Geiſter/ und die Flucht deß Wolffs anbefohlen. Es iſt ja
einem klugen Hauß-Vater nicht gnug/ wann er ſein Hauß/ Weib und
Geſinde mit Kaͤß und Brod/ nicht aber auch mit nothwendiger Artzney/
Hirſchhorn/ Theriac/ gebranten Waſſern verſorgt/ und uͤber diß die fer-
Vide problema, an ovis de ſuo paſtore conſcienter judicare poſſit?
tractatum in Theol. conſc. Part. 2. dial. 3. q. 33. p. 1042. & ſeq.
nere Extenſion der Artzeneyen in der Apotheck in Wind ſchlaͤgt: Einem
klugen Hauß-Vater iſt Wachsthumb in Erkaͤntnuͤß/ etlicher auch neu er-
fundenen Mitteln deß Bezoars/ Galapen-Pulver und dergleichen nicht
zuwider/ wie denn auch gebraͤuchliche/ deutliche/ verſtaͤndliche Terminos
und Wort/ damit irgend eine rechte Lehre von der falſchen unterſcheiden
werden muß/ ihme zu faſſen/ nicht unangenehm. Jſt das wolgethan in
einem irrdiſchen Hauß/ wie vielmehr in Gottes Hauß/ da groſſe Gefahr
von geiſtlicher Peſt der verdam̃enden Jrrthumen? Kein Bauer iſt leicht-
lich ſo plumb/ daß er ihm einen meſſingen oder kupffern Zahl- oder Re-
chen-
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