Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.
Sondern 3. Theoi a Deo, per Deum, ad Deum, als die ihr Jus Gött- Tom. 5. ist
Sondern 3. Θεοὶ à Deo, per Deum, ad Deum, als die ihr Jus Goͤtt- Tom. 5. iſt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <cit> <quote><pb facs="#f0478" n="454"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die eilffte</hi></fw><lb/> oder zum wenigſten mit boͤſem Gewiſſen drinnen bleiben/ und unwillig außrich-<lb/> ten. Vnd ſolchs iſt des Pabſts/ und ſeiner Gelſtlichen Lehre/ Glauben und<lb/> Werck/ wie gehoͤrt/ und wie taͤglich noch fuͤr Augen.</quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Sondern 3. Θεοὶ <hi rendition="#aq">à Deo, per Deum, ad Deum,</hi> als die ihr <hi rendition="#aq">Jus</hi> Goͤtt-<lb/> licher Weiſe als von GOtt/ durch GOtt und zu GOtt <hi rendition="#aq">adminiſtriren,</hi><lb/><note place="left">(*) <hi rendition="#aq">Luther.<lb/> Tom. 1. Iſ-<lb/> leb. p. 488.<lb/> f.</hi> 2.</note><hi rendition="#aq">ſapienter</hi> weißlich. <hi rendition="#fr">Es iſt (*) noch nie kein Reich mit Gewalt be-<lb/> ſtanden/ ſondern es muß ſich mit Weißheit ſchuͤtzen. Wird<lb/> man das Roͤmiſche Reich mit Gewaltregieren/ ſo wirds ein<lb/> Weſen ſeyn/ wie im wilden Walde/ unter den unvernuͤnffti-<lb/> gen Thieren/ da ein Thier das andre frifft/ da friſſt der Fuchs<lb/> den Haſen/ der Wolff den Fuchs/ den Wolff pflegt dann der<lb/> Baͤr zu zerreiſſen.</hi> Wie GOtt der HErꝛ ſelbſt nicht <hi rendition="#aq">ſummo & ab-<lb/> ſoluto jure</hi> herꝛſchet/ ſondern nach der Ordnung/ die Er einmal ſelbſt ge-<lb/> ſtifftet; So ſoll ſich kein Regent unterwinden <hi rendition="#aq">ſummo jure (h. e. ſumma<lb/> injuria)</hi> nach freyem wilden Willen in Kirchen-Geſchaͤfften zu <hi rendition="#aq">procedi-<lb/> ren,</hi> in beſchwornen und beeydigten Ordnungen zu <hi rendition="#aq">diſpenſiren</hi> und zu<lb/> aͤndern/ ſondern Aarons Mund auch hoͤren und gelten laſſen: nicht ſchei-<lb/> den was GOtt der HErꝛ zuſammen gefuͤgt. Wann Bruder Aaron dem<lb/> Bruder Moſt wil Eingriff thun in ſein Weichbild/ und Gottes Mund<lb/> ſeyn ohn GOtt; Oder <hi rendition="#aq">contrà</hi> wann Moſes wil GOtt ſeyn ohn Aarons<lb/> Mund/ ſo iſt beyderſeits gefehlt. Summa/ das ſeyn rechte <hi rendition="#aq">Epiſcopi</hi> und<lb/> Biſchoͤffe/ die wie das Biſchoͤffliche Ampt außweiſet/ in allen Stuͤcken/<lb/><note place="left">(*) <hi rendition="#aq">vide</hi><lb/> Catechiß-<lb/> Milch.<lb/><hi rendition="#aq">part. 3. p.<lb/> 162. ſqq.</hi></note>Ordnungen und Tugenden ſich nach Gottes Wort richten. (*) Daß ſie<lb/> alſo ſeyen <hi rendition="#aq">Dii ſereniſſimi & illuſtriſſimi;</hi> die leuchten von Goͤttlichen<lb/> Tugenden als ſchoͤne hellglaͤntzende Sternen am Himmel/ andern zum<lb/> Exempel/ derer Hertzen zu gewinnen; <hi rendition="#aq">Ludovici</hi> (der Leut Wieg oder<lb/> Schirm/ <hi rendition="#aq">hinc</hi> Wieghauß <hi rendition="#aq">quaſi</hi> Wach- oder Wohnhauß) Ritter bedeut ſo<lb/><note place="left">(*) <hi rendition="#aq">confer<lb/> Luth. tom.<lb/> 5. Jen. p. 73.<lb/> fol.</hi> 2.</note>viel als Retter. (*) <hi rendition="#aq">Magnifici</hi> ſeynd ſie/ die nicht nur die Politiſche Frie-<lb/> densburg bauen/ nicht nur <hi rendition="#aq">Hoſpitalia,</hi> der Witwen und Waiſen Pfle-<lb/> ger/ ſondern auch Tempel und Schulen bauen/ Himmel und Paradiß<lb/> bauen und beſſern/ als <hi rendition="#aq">Dagobertus, Clodovæus,</hi> und andere gethan.</p><lb/> <cit> <quote><note place="left"><hi rendition="#aq">Tom. 5.<lb/> p.</hi> 71.</note>Es haben viel Koͤnige und Fuͤrſten (ſind abermal Lutheri Wort) groſſe<lb/> herꝛliche Kirchen geſtifftet/ und Tempel gebauet. Vnd wann gleich noch ein Koͤ-<lb/> nig koͤnte von lauter Golde/ oder von eitel Smaragden und Rubinen eine Kir-<lb/> che bauen/ was waͤre alles ſolch groß herꝛlich Ding zu rechnen gegen einem rech-<lb/> ten frommen Gottsfuͤrchtigen Pfarꝛherꝛn oder Prediger? Derſelbige kan viel<lb/> tauſend Seelen helffen/ beyde zum ewigen Leben/ und auch in dieſem Leben: Dañ<lb/> er kan ſie durchs Wort zu GOtt bringen/ und tuͤchtige geſchickte Leute drauß ma-<lb/> chen/ Gott dienſtlich und ehrlich/ dazu der Welt heilſam und nuͤtzlich. Ein Kir-<lb/> che aber oder Tempel kan nicht einen Menſchen alſo zurichten/ ja ſie kan nichts<lb/> uͤberall helffen/ ſondern ſteht da und laͤßt ihr helffen/ und ſich ſchmuͤcken. Wer<lb/> <fw place="bottom" type="catch">iſt</fw><lb/></quote> </cit> </div> </body> </text> </TEI> [454/0478]
Die eilffte
oder zum wenigſten mit boͤſem Gewiſſen drinnen bleiben/ und unwillig außrich-
ten. Vnd ſolchs iſt des Pabſts/ und ſeiner Gelſtlichen Lehre/ Glauben und
Werck/ wie gehoͤrt/ und wie taͤglich noch fuͤr Augen.
Sondern 3. Θεοὶ à Deo, per Deum, ad Deum, als die ihr Jus Goͤtt-
licher Weiſe als von GOtt/ durch GOtt und zu GOtt adminiſtriren,
ſapienter weißlich. Es iſt (*) noch nie kein Reich mit Gewalt be-
ſtanden/ ſondern es muß ſich mit Weißheit ſchuͤtzen. Wird
man das Roͤmiſche Reich mit Gewaltregieren/ ſo wirds ein
Weſen ſeyn/ wie im wilden Walde/ unter den unvernuͤnffti-
gen Thieren/ da ein Thier das andre frifft/ da friſſt der Fuchs
den Haſen/ der Wolff den Fuchs/ den Wolff pflegt dann der
Baͤr zu zerreiſſen. Wie GOtt der HErꝛ ſelbſt nicht ſummo & ab-
ſoluto jure herꝛſchet/ ſondern nach der Ordnung/ die Er einmal ſelbſt ge-
ſtifftet; So ſoll ſich kein Regent unterwinden ſummo jure (h. e. ſumma
injuria) nach freyem wilden Willen in Kirchen-Geſchaͤfften zu procedi-
ren, in beſchwornen und beeydigten Ordnungen zu diſpenſiren und zu
aͤndern/ ſondern Aarons Mund auch hoͤren und gelten laſſen: nicht ſchei-
den was GOtt der HErꝛ zuſammen gefuͤgt. Wann Bruder Aaron dem
Bruder Moſt wil Eingriff thun in ſein Weichbild/ und Gottes Mund
ſeyn ohn GOtt; Oder contrà wann Moſes wil GOtt ſeyn ohn Aarons
Mund/ ſo iſt beyderſeits gefehlt. Summa/ das ſeyn rechte Epiſcopi und
Biſchoͤffe/ die wie das Biſchoͤffliche Ampt außweiſet/ in allen Stuͤcken/
Ordnungen und Tugenden ſich nach Gottes Wort richten. (*) Daß ſie
alſo ſeyen Dii ſereniſſimi & illuſtriſſimi; die leuchten von Goͤttlichen
Tugenden als ſchoͤne hellglaͤntzende Sternen am Himmel/ andern zum
Exempel/ derer Hertzen zu gewinnen; Ludovici (der Leut Wieg oder
Schirm/ hinc Wieghauß quaſi Wach- oder Wohnhauß) Ritter bedeut ſo
viel als Retter. (*) Magnifici ſeynd ſie/ die nicht nur die Politiſche Frie-
densburg bauen/ nicht nur Hoſpitalia, der Witwen und Waiſen Pfle-
ger/ ſondern auch Tempel und Schulen bauen/ Himmel und Paradiß
bauen und beſſern/ als Dagobertus, Clodovæus, und andere gethan.
(*) Luther.
Tom. 1. Iſ-
leb. p. 488.
f. 2.
(*) vide
Catechiß-
Milch.
part. 3. p.
162. ſqq.
(*) confer
Luth. tom.
5. Jen. p. 73.
fol. 2.
Es haben viel Koͤnige und Fuͤrſten (ſind abermal Lutheri Wort) groſſe
herꝛliche Kirchen geſtifftet/ und Tempel gebauet. Vnd wann gleich noch ein Koͤ-
nig koͤnte von lauter Golde/ oder von eitel Smaragden und Rubinen eine Kir-
che bauen/ was waͤre alles ſolch groß herꝛlich Ding zu rechnen gegen einem rech-
ten frommen Gottsfuͤrchtigen Pfarꝛherꝛn oder Prediger? Derſelbige kan viel
tauſend Seelen helffen/ beyde zum ewigen Leben/ und auch in dieſem Leben: Dañ
er kan ſie durchs Wort zu GOtt bringen/ und tuͤchtige geſchickte Leute drauß ma-
chen/ Gott dienſtlich und ehrlich/ dazu der Welt heilſam und nuͤtzlich. Ein Kir-
che aber oder Tempel kan nicht einen Menſchen alſo zurichten/ ja ſie kan nichts
uͤberall helffen/ ſondern ſteht da und laͤßt ihr helffen/ und ſich ſchmuͤcken. Wer
iſt
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