Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Die eilffte Göttliche Tugenden dergestalt moderirt, daß sie sich freundlich unterei-nander küssen/ Gerechtigkeit und Weißheit/ Gewalt und Güte einander holdselig begegnen/ also hat auch Moses der gedultigste und sanfftmüthig- ste Regent gethan. Consequenter sebastos 2. Thessal. 2. in hohem Re- spect und Ehren zu halten/ asulos heilig und unversehrlich/ und ist an demselben sich nicht zuvergreiffen. Jst M. L. der hohe Ehren-Titul/ mit welchem der Allerhöchste und Ord-
Die eilffte Goͤttliche Tugenden dergeſtalt moderirt, daß ſie ſich freundlich unterei-nander kuͤſſen/ Gerechtigkeit und Weißheit/ Gewalt und Guͤte einander holdſelig begegnen/ alſo hat auch Moſes der gedultigſte und ſanfftmuͤthig- ſte Regent gethan. Conſequenter σέϐαϛος 2. Theſſal. 2. in hohem Re- ſpect und Ehren zu halten/ ἄσυλος heilig und unverſehrlich/ und iſt an demſelben ſich nicht zuvergreiffen. Jſt M. L. der hohe Ehren-Titul/ mit welchem der Allerhoͤchſte und Ord-
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Die eilffte
Goͤttliche Tugenden dergeſtalt moderirt, daß ſie ſich freundlich unterei-
nander kuͤſſen/ Gerechtigkeit und Weißheit/ Gewalt und Guͤte einander
holdſelig begegnen/ alſo hat auch Moſes der gedultigſte und ſanfftmuͤthig-
ſte Regent gethan. Conſequenter σέϐαϛος 2. Theſſal. 2. in hohem Re-
ſpect und Ehren zu halten/ ἄσυλος heilig und unverſehrlich/ und iſt an
demſelben ſich nicht zuvergreiffen.
Jſt M. L. der hohe Ehren-Titul/ mit welchem der Allerhoͤchſte und
Edelſte GOtt auß ſonderbarer Gnad alle Obrigkeiten und Regenten/
die Moſis Ampt tragen/ geadelt und gezieret/ maſſen ſie zu unterſchiedli-
chen mahlen in heiliger Schrifft mit dieſem herꝛlichen Namen beleget wer-
den/ Exod. 21, 6. item cap. 22. ꝟ. 8. 9. & 28. da befohlen wird die Verbre-
chere Goͤttliches Geſetzes fuͤr die Goͤtter/ das iſt/ die weltliche Regenten
und Richter des Volcks zu bringen/ den Goͤttern ſoltu nicht flu-
chen/ und den Oberſten in deinem Volck ſoltu nicht laͤſtern
Exod. 22, 28. als an welche Gottes (der auß nichts etwas macht Prov. 4.)
Beruffs-Wort geſchehen/ deren Ordnung von GOtt dem Herrn
unmittelbar herkom̃t/ ob ſchon das τὸ δὲ τι, die deſignation und Bezeich-
nung dieſer oder jener Perſon auß Menſchlicher Wahl und Geburt ge-
floſſen/ die Perſonen ſeyen fuͤr ſich ſelbſt/ wer ſie wollen/ ſo iſt doch das Ampt
Goͤttlich/ radius divinæ Ma jeſtatis, character divinus haͤngt an ihnen/
ob ſchon bißweilen eine Sau ein guͤldenes Haarband traͤgt/ und einer da
ſitzt wie ein Scherg/ doch iſt die Ordnung von GOtt/ welches ſie auch
bekennen im Titul/ Wir von Gottes Gnaden/ wolte GOtt daß
Hand und Mund allzeit uͤberein ſtimmeten! Num. 27, 16. ſpricht Moſes
zu dem Herrn: Der HErꝛ/ der GOtt uͤber alles lebendige
Fleiſch/ wolte einen Mann ſetzen uͤber die Gemeine. Er
ſetzet Koͤnige ab/ und ſetzt Koͤnige ein/ ſagt Dan. c. 2, 21. Und
nach Außſag St. Pauli Rom. 13/ 1. So iſt keine Obrigkeit ohn
von GOtt. Und wird ſonderlich dieſe hohe Beadlung und Vereh-
rung der unerſchaffnen Weißheit/ dem ewigen Sohn GOttes zugeſchrie-
ben/ Prov. 8. ꝟ. 15. & 16. allwo Er ſelbſten ſagt: Durch mich regie-
ren die Koͤnige/ und die Rathherren ſetzen das Recht/ durch
mich herꝛſchen die Fuͤrſten und alle Regenten auff Erden.
Wie demſelben alle Gewalt im Himmel und auff Erden von ſeinem himm-
liſchen Vater gegeben worden; Alſo auch inſonderheit ihm als dem Ertz-
Hirten und Ertz-Biſchoff unſerer Seelen/ der Biſchoͤffliche Unterge-
walt/ das Predigampt alſo zu beſtellen/ daß nach Goͤttlicher Regul und
Ord-
conf. Pſal.
82, 1.
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