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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Die ander
gog einen Ritter-Danck verdienen wollen. (2.) Nun was hat er gethan?
enuxe [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt] pleuran, er hat Christi Seit geöffnet mit einem Speer/
consequenter in die Seit gestochen/ er hat ihn nicht bloß berührt/ oder
mit einem stumpffen instrument geschlagen/ sondern scharff hinein ge-
stossen und gestochen/ wohin aber? Auff die rechte oder lincke Seiten?
adhuc sub judice lis est, wiewol (*) Cypriani sentenz wir nicht
verwerffen wollen.

(3.) Euthus, alsbald/ heist nicht nur statim alsbald/ sondern auch recta
grad heraus/ nicht krumb/ als wann es nur wäre um den Leib geklebet (4.)
exelthen, gieng herauß/ sprang heraus wie ein frisch Felß Wasser aus
einer lebendigen Quellen/ wie das Blut nach der Ader-läß aus einem fri-
schen gesunden Leib; Also auch hie aus einem gesunden unverweßlichen
Leib/ heraußgesprungen nicht wie ein todtes faules Blut tropffen-weise ge-
ronnen/ der am Leib angehenckt kleben blieben. Das griechische Wort
exeleusis wird gelesen von jenem gichtbrichtigen patienten Marc. 2/ 12.
der da er von Christo heil worden/ mit Freuden daher gesprungen/ gleich
wie jener von Mutter-Leib lahme Mann/ welchen Petrus gesund gemacht
also/ daß er nicht nur gehen und stehen konte/ sondern wie Lucas meldet
Act. 3, 8. Er wandelte und sprang. Jst also das Blut heraus ge-
sprungen/ wie ein lebendig Wasser aus einem Röhr-Brunnen. (5.)
Wasser und Blut/ nemblich warhafftig Wasser und Blut/ eigent-
lich was GOtt und die Vernunfft Wasser und Blut heist/ und zwar ists
geflossen absonderlich/ daß es Johannes eigentlich von einander unter-
scheiden können. War demnach kein gemengt Wasser/ kein blutfarb
gefärbtes Wasser/ kein serum, kein ichor sanies oder Blut-Eyter/ son-
dern ein abgesonderter ungemengter Zeug; Auff daß diese Geschicht die-
nen könne dem Zeugnuß/ wohin sie von St. Johanni hernach applicirt
und angezogen worden.

Quale testimonium, talis aqua, at testimonium debet esse verum E. & aqua.
Hinc Cyprianus in serm. de pass. Christi: De latere tuo fons egredit ur in vitam
aeternam prosiliens, & de eadem consubstantialique origine diversis limitibus
aqua & sanguis emanant, ad complementum perfectionemque totius justitiae,
Sacramenta in perpetuum duratura.

Pru-
(*) L. de duplic. Martyrio. Vbi, Salvatorem, scribit, humani generis, quic-
quid in Corde resederat sanguinis causa nostri emisisse, ut quos vitae anteactae
poeniteret & spe certa firmarentur &c.

Die ander
gog einen Ritter-Danck verdienen wollen. (2.) Nun was hat er gethan?
ἔνυξε [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt] πλεῦραν, er hat Chriſti Seit geoͤffnet mit einem Speer/
conſequenter in die Seit geſtochen/ er hat ihn nicht bloß beruͤhrt/ oder
mit einem ſtumpffen inſtrument geſchlagen/ ſondern ſcharff hinein ge-
ſtoſſen und geſtochen/ wohin aber? Auff die rechte oder lincke Seiten?
adhuc ſub judice lis eſt, wiewol (*) Cypriani ſentenz wir nicht
verwerffen wollen.

(3.) Ἐυϑὺς, alsbald/ heiſt nicht nur ſtatim alsbald/ ſondern auch rectà
grad heraus/ nicht krumb/ als wann es nur waͤre um den Leib geklebet (4.)
ἐξῆλϑεν, gieng herauß/ ſprang heraus wie ein friſch Felß Waſſer aus
einer lebendigen Quellen/ wie das Blut nach der Ader-laͤß aus einem fri-
ſchen geſunden Leib; Alſo auch hie aus einem geſunden unverweßlichen
Leib/ heraußgeſprungen nicht wie ein todtes faules Blut tropffen-weiſe ge-
ronnen/ der am Leib angehenckt kleben blieben. Das griechiſche Wort
ἐξέλευσις wird geleſen von jenem gichtbrichtigen patienten Marc. 2/ 12.
der da er von Chriſto heil worden/ mit Freuden daher geſprungen/ gleich
wie jener von Mutter-Leib lahme Mann/ welchen Petrus geſund gemacht
alſo/ daß er nicht nur gehen und ſtehen konte/ ſondern wie Lucas meldet
Act. 3, 8. Er wandelte und ſprang. Jſt alſo das Blut heraus ge-
ſprungen/ wie ein lebendig Waſſer aus einem Roͤhr-Brunnen. (5.)
Waſſer und Blut/ nemblich warhafftig Waſſer und Blut/ eigent-
lich was GOtt und die Vernunfft Waſſer und Blut heiſt/ und zwar iſts
gefloſſen abſonderlich/ daß es Johannes eigentlich von einander unter-
ſcheiden koͤnnen. War demnach kein gemengt Waſſer/ kein blutfarb
gefaͤrbtes Waſſer/ kein ſerum, kein ichor ſanies oder Blut-Eyter/ ſon-
dern ein abgeſonderter ungemengter Zeug; Auff daß dieſe Geſchicht die-
nen koͤnne dem Zeugnuß/ wohin ſie von St. Johanni hernach applicirt
und angezogen worden.

Quale teſtimonium, talis aqua, at teſtimonium debet eſſe verum E. & aqua.
Hinc Cyprianus in ſerm. de paſſ. Chriſti: De latere tuo fons egredit ur in vitam
æternam proſiliens, & de eadem conſubſtantialique origine diverſis limitibus
aqua & ſanguis emanant, ad complementum perfectionemque totius juſtitiæ,
Sacramenta in perpetuum duratura.

Pru-
(*) L. de duplic. Martyrio. Vbi, Salvatorem, ſcribit, humani generis, quic-
quid in Corde reſederat ſanguinis causâ noſtri emiſiſſe, ut quos vitæ anteactæ
pœniteret & ſpe certâ firmarentur &c.
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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/44>, abgerufen am 28.11.2024.