Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

Bild:
<< vorherige Seite

APPENDIX.
derselbe Messias/ auff welchen besagte Zeichen einig und allein zutreffen:
So fest Johannes der Täuffer seinen Beruff auß dem Propheten Esaia
40/ 3. bekräfftiget/ sein Hertz und Gewissen vergewissern können/ daß er zu
seinem Lehr- und Tauff-Ampt/ einen rechtmässigen Göttlichen Beruff ha-
be; Eben so/ lässet sich nunmehr kräfftig von Luthero schliessen: Die je-
nige Person/ von dero der H. Geist durch Johannem 1400.
Jahr zuvor geweissaget/ daß sie nach dem gefällten Stern/
rauchenden Abgrund verfinsterter Sonn der Warheit; den
außgeheckten Heuschrecken/ den zween Zeugen der Warheit/
soll in der streitenden Kirchen/ und von derselben als einer
(wie wol unsichtbaren/ und für der Welt verborgenen) noch
Jungfräulichen Kirchen/ der Römischen Kirch entgegen ge-
setzt/ soll mit Ach und Wehe/ mit Seufftzen und Wintzeln/
soll gebohren werden als ein Helden-Knab/ und rechter Mar-
tinus/ ein streitbarer durch Gottes Krafft/ mit Mund und
Weißheit außgerustet/ soll ein mächtiger Streiter JEsu
Christi seyn; Der das Heydenzende Pabstum weyden soll
mit dem Zungen-Schwerdt des Göttlichen Worts/ mit der
glücklich durchdringenden Ganß-Feder: deme der Sathan
zwar mit List und Gewalt gesucht und zugesetzt/ aber
frustra
leer Stroh gedroschen/ weil er in coelestibus, in Göttlicher
Verwahrung geblieben: Dieselbe Person ist vom Heiligen
Geist zu besagtem grossen herrlichen Werck
calculo Divino
auctorirt, vocirt
und beruffen. Nun sehe man sich in allen Hi-
storien um/ man nehme die experientz und event, als clarum in-
terpretem
vor sich/ und betrachte/ ob einige Person jemal in der
Welt gewesen/ von deren erzehlte praedicata allesampt mit Warheit/
in allen Umständen Spiegel-klar verificirt und im Werck geschehen:

Was der Zweybrückische Berichter/ in seinem Bericht wider die Straß-
burgische Kirchen-Ordnung/ von Zwinglio daher gesudelt/ und diesem die Ehre
der ersten Reformation und Offenbarung des Antichrists zugeschrieben/ dasselb
hat weyland D. Pappus mit dem Lösch-Schwammen außgelöscht/ in der war-
hafften und wolgegründeten Widerlegung pag. 415.

Wer kan dann der conclusion ihren Guß und Fluß sperren? So gehe
nun hin du gifftiger Frosch-Quaxer/ schreye und lästere ferner/ Lutherus
seye ein lupus autokletos, ein selbst-beruffener Wolff/ der ohne Göttlichen
Beruff eingeschlichen!

II. Signum miraculosum, rarum & supernaturale, ein solch
Zeichen/
dergleichen nicht zuvermuthen geweßt/ und menschlicher Weise

nicht

APPENDIX.
derſelbe Meſſias/ auff welchen beſagte Zeichen einig und allein zutreffen:
So feſt Johannes der Taͤuffer ſeinen Beruff auß dem Propheten Eſaia
40/ 3. bekraͤfftiget/ ſein Hertz und Gewiſſen vergewiſſern koͤnnen/ daß er zu
ſeinem Lehr- und Tauff-Ampt/ einen rechtmaͤſſigen Goͤttlichen Beruff ha-
be; Eben ſo/ laͤſſet ſich nunmehr kraͤfftig von Luthero ſchlieſſen: Die je-
nige Perſon/ von dero der H. Geiſt durch Johannem 1400.
Jahr zuvor geweiſſaget/ daß ſie nach dem gefaͤllten Stern/
rauchenden Abgrund verfinſterter Sonn der Warheit; den
außgeheckten Heuſchrecken/ den zween Zeugen der Warheit/
ſoll in der ſtreitenden Kirchen/ und von derſelben als einer
(wie wol unſichtbaren/ und fuͤr der Welt verborgenen) noch
Jungfraͤulichen Kirchen/ der Roͤmiſchen Kirch entgegen ge-
ſetzt/ ſoll mit Ach und Wehe/ mit Seufftzen und Wintzeln/
ſoll gebohren werden als ein Helden-Knab/ und rechter Mar-
tinus/ ein ſtreitbarer durch Gottes Krafft/ mit Mund und
Weißheit außgerůſtet/ ſoll ein maͤchtiger Streiter JEſu
Chriſti ſeyn; Der das Heydenzende Pabſtum weyden ſoll
mit dem Zungen-Schwerdt des Goͤttlichen Worts/ mit der
gluͤcklich durchdringenden Ganß-Feder: deme der Sathan
zwar mit Liſt und Gewalt geſucht und zugeſetzt/ aber
fruſtrà
leer Stroh gedroſchen/ weil er in cœleſtibus, in Goͤttlicher
Verwahrung geblieben: Dieſelbe Perſon iſt vom Heiligen
Geiſt zu beſagtem groſſen herꝛlichen Werck
calculo Divino
auctorirt, vocirt
und beruffen. Nun ſehe man ſich in allen Hi-
ſtorien um/ man nehme die experientz und event, als clarum in-
terpretem
vor ſich/ und betrachte/ ob einige Perſon jemal in der
Welt geweſen/ von deren erzehlte prædicata alleſampt mit Warheit/
in allen Umſtaͤnden Spiegel-klar verificirt und im Werck geſchehen:

Was der Zweybruͤckiſche Berichter/ in ſeinem Bericht wider die Straß-
burgiſche Kirchen-Ordnung/ von Zwinglio daher geſudelt/ und dieſem die Ehre
der erſten Reformation und Offenbarung des Antichriſts zugeſchrieben/ daſſelb
hat weyland D. Pappus mit dem Loͤſch-Schwammen außgeloͤſcht/ in der war-
hafften und wolgegruͤndeten Widerlegung pag. 415.

Wer kan dann der concluſion ihren Guß und Fluß ſperren? So gehe
nun hin du gifftiger Froſch-Quaxer/ ſchreye und laͤſtere ferner/ Lutherus
ſeye ein lupus ἀυτόκλητος, ein ſelbſt-beruffener Wolff/ der ohne Goͤttlichen
Beruff eingeſchlichen!

II. Signum miraculoſum, rarum & ſupernaturale, ein ſolch
Zeichen/
dergleichen nicht zuvermuthen geweßt/ und menſchlicher Weiſe

nicht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0410" n="386"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">APPENDIX.</hi></hi></hi></fw><lb/>
der&#x017F;elbe Me&#x017F;&#x017F;ias/ auff welchen be&#x017F;agte Zeichen einig und allein zutreffen:<lb/>
So fe&#x017F;t Johannes der Ta&#x0364;uffer &#x017F;einen Beruff auß dem Propheten E&#x017F;aia<lb/>
40/ 3. bekra&#x0364;fftiget/ &#x017F;ein Hertz und Gewi&#x017F;&#x017F;en vergewi&#x017F;&#x017F;ern ko&#x0364;nnen/ daß er zu<lb/>
&#x017F;einem Lehr- und Tauff-Ampt/ einen rechtma&#x0364;&#x017F;&#x017F;igen Go&#x0364;ttlichen Beruff ha-<lb/>
be; Eben &#x017F;o/ la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich nunmehr kra&#x0364;fftig von Luthero &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en: <hi rendition="#fr">Die je-<lb/>
nige Per&#x017F;on/ von dero der H. Gei&#x017F;t durch Johannem 1400.<lb/>
Jahr zuvor gewei&#x017F;&#x017F;aget/ daß &#x017F;ie nach dem gefa&#x0364;llten Stern/<lb/>
rauchenden Abgrund verfin&#x017F;terter Sonn der Warheit; den<lb/>
außgeheckten Heu&#x017F;chrecken/ den zween Zeugen der Warheit/<lb/>
&#x017F;oll in der &#x017F;treitenden Kirchen/ und von der&#x017F;elben als einer<lb/>
(wie wol un&#x017F;ichtbaren/ und fu&#x0364;r der Welt verborgenen) noch<lb/>
Jungfra&#x0364;ulichen Kirchen/ der Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Kirch entgegen ge-<lb/>
&#x017F;etzt/ &#x017F;oll mit Ach und Wehe/ mit Seufftzen und Wintzeln/<lb/>
&#x017F;oll gebohren werden als ein Helden-Knab/ und rechter Mar-<lb/>
tinus/ ein &#x017F;treitbarer durch Gottes Krafft/ mit Mund und<lb/>
Weißheit außger&#x016F;&#x017F;tet/ &#x017F;oll ein ma&#x0364;chtiger Streiter JE&#x017F;u<lb/>
Chri&#x017F;ti &#x017F;eyn; Der das Heydenzende Pab&#x017F;tum weyden &#x017F;oll<lb/>
mit dem Zungen-Schwerdt des Go&#x0364;ttlichen Worts/ mit der<lb/>
glu&#x0364;cklich durchdringenden Ganß-Feder: deme der Sathan<lb/>
zwar mit Li&#x017F;t und Gewalt ge&#x017F;ucht und zuge&#x017F;etzt/ aber</hi> <hi rendition="#aq">fru&#x017F;trà</hi><lb/><hi rendition="#fr">leer Stroh gedro&#x017F;chen/ weil er</hi> <hi rendition="#aq">in c&#x0153;le&#x017F;tibus,</hi> <hi rendition="#fr">in Go&#x0364;ttlicher<lb/>
Verwahrung geblieben: Die&#x017F;elbe Per&#x017F;on i&#x017F;t vom Heiligen<lb/>
Gei&#x017F;t zu be&#x017F;agtem gro&#x017F;&#x017F;en her&#xA75B;lichen Werck</hi> <hi rendition="#aq">calculo Divino<lb/>
auctorirt, vocirt</hi> <hi rendition="#fr">und beruffen.</hi> Nun &#x017F;ehe man &#x017F;ich in allen Hi-<lb/>
&#x017F;torien um/ man nehme die <hi rendition="#aq">experientz</hi> und <hi rendition="#aq">event,</hi> als <hi rendition="#aq">clarum in-<lb/>
terpretem</hi> vor &#x017F;ich/ und betrachte/ ob einige Per&#x017F;on jemal in der<lb/>
Welt gewe&#x017F;en/ von deren erzehlte <hi rendition="#aq">prædicata</hi> alle&#x017F;ampt mit Warheit/<lb/>
in allen Um&#x017F;ta&#x0364;nden Spiegel-klar <hi rendition="#aq">verificirt</hi> und im Werck ge&#x017F;chehen:</p><lb/>
          <cit>
            <quote>Was der Zweybru&#x0364;cki&#x017F;che Berichter/ in &#x017F;einem Bericht wider die Straß-<lb/>
burgi&#x017F;che Kirchen-Ordnung/ von <hi rendition="#aq">Zwinglio</hi> daher ge&#x017F;udelt/ und die&#x017F;em die Ehre<lb/>
der er&#x017F;ten Reformation und Offenbarung des Antichri&#x017F;ts zuge&#x017F;chrieben/ da&#x017F;&#x017F;elb<lb/>
hat weyland <hi rendition="#aq">D. Pappus</hi> mit dem Lo&#x0364;&#x017F;ch-Schwammen außgelo&#x0364;&#x017F;cht/ in der war-<lb/>
hafften und wolgegru&#x0364;ndeten Widerlegung <hi rendition="#aq">pag.</hi> 415.</quote>
            <bibl/>
          </cit><lb/>
          <p>Wer kan dann der <hi rendition="#aq">conclu&#x017F;ion</hi> ihren Guß und Fluß &#x017F;perren? So gehe<lb/>
nun hin du gifftiger Fro&#x017F;ch-Quaxer/ &#x017F;chreye und la&#x0364;&#x017F;tere ferner/ <hi rendition="#aq">Lutherus</hi><lb/>
&#x017F;eye ein <hi rendition="#aq">lupus</hi> &#x1F00;&#x03C5;&#x03C4;&#x03CC;&#x03BA;&#x03BB;&#x03B7;&#x03C4;&#x03BF;&#x03C2;, ein &#x017F;elb&#x017F;t-beruffener Wolff/ der ohne Go&#x0364;ttlichen<lb/>
Beruff einge&#x017F;chlichen!</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">II. Signum miraculo&#x017F;um, rarum &amp; &#x017F;upernaturale,</hi><hi rendition="#fr">ein &#x017F;olch<lb/>
Zeichen/</hi> dergleichen nicht zuvermuthen geweßt/ und men&#x017F;chlicher Wei&#x017F;e<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[386/0410] APPENDIX. derſelbe Meſſias/ auff welchen beſagte Zeichen einig und allein zutreffen: So feſt Johannes der Taͤuffer ſeinen Beruff auß dem Propheten Eſaia 40/ 3. bekraͤfftiget/ ſein Hertz und Gewiſſen vergewiſſern koͤnnen/ daß er zu ſeinem Lehr- und Tauff-Ampt/ einen rechtmaͤſſigen Goͤttlichen Beruff ha- be; Eben ſo/ laͤſſet ſich nunmehr kraͤfftig von Luthero ſchlieſſen: Die je- nige Perſon/ von dero der H. Geiſt durch Johannem 1400. Jahr zuvor geweiſſaget/ daß ſie nach dem gefaͤllten Stern/ rauchenden Abgrund verfinſterter Sonn der Warheit; den außgeheckten Heuſchrecken/ den zween Zeugen der Warheit/ ſoll in der ſtreitenden Kirchen/ und von derſelben als einer (wie wol unſichtbaren/ und fuͤr der Welt verborgenen) noch Jungfraͤulichen Kirchen/ der Roͤmiſchen Kirch entgegen ge- ſetzt/ ſoll mit Ach und Wehe/ mit Seufftzen und Wintzeln/ ſoll gebohren werden als ein Helden-Knab/ und rechter Mar- tinus/ ein ſtreitbarer durch Gottes Krafft/ mit Mund und Weißheit außgerůſtet/ ſoll ein maͤchtiger Streiter JEſu Chriſti ſeyn; Der das Heydenzende Pabſtum weyden ſoll mit dem Zungen-Schwerdt des Goͤttlichen Worts/ mit der gluͤcklich durchdringenden Ganß-Feder: deme der Sathan zwar mit Liſt und Gewalt geſucht und zugeſetzt/ aber fruſtrà leer Stroh gedroſchen/ weil er in cœleſtibus, in Goͤttlicher Verwahrung geblieben: Dieſelbe Perſon iſt vom Heiligen Geiſt zu beſagtem groſſen herꝛlichen Werck calculo Divino auctorirt, vocirt und beruffen. Nun ſehe man ſich in allen Hi- ſtorien um/ man nehme die experientz und event, als clarum in- terpretem vor ſich/ und betrachte/ ob einige Perſon jemal in der Welt geweſen/ von deren erzehlte prædicata alleſampt mit Warheit/ in allen Umſtaͤnden Spiegel-klar verificirt und im Werck geſchehen: Was der Zweybruͤckiſche Berichter/ in ſeinem Bericht wider die Straß- burgiſche Kirchen-Ordnung/ von Zwinglio daher geſudelt/ und dieſem die Ehre der erſten Reformation und Offenbarung des Antichriſts zugeſchrieben/ daſſelb hat weyland D. Pappus mit dem Loͤſch-Schwammen außgeloͤſcht/ in der war- hafften und wolgegruͤndeten Widerlegung pag. 415. Wer kan dann der concluſion ihren Guß und Fluß ſperren? So gehe nun hin du gifftiger Froſch-Quaxer/ ſchreye und laͤſtere ferner/ Lutherus ſeye ein lupus ἀυτόκλητος, ein ſelbſt-beruffener Wolff/ der ohne Goͤttlichen Beruff eingeſchlichen! II. Signum miraculoſum, rarum & ſupernaturale, ein ſolch Zeichen/ dergleichen nicht zuvermuthen geweßt/ und menſchlicher Weiſe nicht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/410
Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/410>, abgerufen am 19.05.2024.