Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Die zwölffte Jtem für wen ist das Blut Christi vergossen? Für viel (Außerwählte)nicht für alle Communicanten: Summa/ wer ein absolut Außerwählter ist/ der darff deß Siegels nicht/ wer ein absolut verworffener ist/ dem ist (*) ad Matt. 26. p. 147.der Siegel nichts nutz. Piscator (*) schreibt in seiner Herbornischen Bibel/ Christus habe nicht für alle Menschen/ sondern für viele (nemlich seine Außerwählten) sein Blut vergiessen las- sen. Drum auch nicht allen das heilige Abendmahl nütz ist: Dann wo einer nicht Theil hat am Gut/ und dasselbige nicht durch den Glauben besitzt/ dem wird auch kein Brieff und Siegel über dasselbige von GOtt gegeben. Darum man sich hüten soll/ und nicht Gemeinschafft haben mit solcher irrenden Kirchen/ dann die Sacramenta sind sigilla diakritika & distinctiva, Unterschei- dungs-Siegel/ dadurch die wahre Kirche von der falschen unterschieden wird. Die Beschneidung war gleichsam ein Zaum/ darin GOtt das Jüdische Volck geführet/ damit sie von den Heydnischen Völckern unter- schieden/ und mit ihnen nicht vermenget würden/ wie Chrysostomus da- von geurtheilet (*) Sollen auch den Jrrglaubigen weder die Sacramenta geben/ noch von ih- Quae sententia jam olim in Ecclesia contra Affricanos obtinuit, quorum vos (*) Homil. 39. in Gen. proeipon ton paroikian, philaken tina me-
khanatai te [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]semeia, ina tois d[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]usebesin anamigentes me diaphtheirosi ten [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]geoian, all' eis to semeion orontes, asbeson toun d[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]edokotos toun[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt] ton mnemen phulattosi. Theodoret. q 67. Die zwoͤlffte Jtem fuͤr wen iſt das Blut Chriſti vergoſſen? Fuͤr viel (Außerwaͤhlte)nicht fuͤr alle Communicanten: Summa/ wer ein abſolut Außerwaͤhlter iſt/ der darff deß Siegels nicht/ wer ein abſolut verworffener iſt/ dem iſt (*) ad Matt. 26. p. 147.der Siegel nichts nutz. Piſcator (*) ſchreibt in ſeiner Herborniſchen Bibel/ Chriſtus habe nicht fuͤr alle Menſchen/ ſondern fuͤr viele (nemlich ſeine Außerwaͤhlten) ſein Blut vergieſſen laſ- ſen. Drum auch nicht allen das heilige Abendmahl nuͤtz iſt: Dann wo einer nicht Theil hat am Gut/ und daſſelbige nicht durch den Glauben beſitzt/ dem wird auch kein Brieff und Siegel uͤber daſſelbige von GOtt gegeben. Darum man ſich huͤten ſoll/ und nicht Gemeinſchafft haben mit ſolcher irrenden Kirchen/ dann die Sacramenta ſind ſigilla διακριτικὰ & diſtinctiva, Unterſchei- dungs-Siegel/ dadurch die wahre Kirche von der falſchen unterſchieden wird. Die Beſchneidung war gleichſam ein Zaum/ darin GOtt das Juͤdiſche Volck gefuͤhret/ damit ſie von den Heydniſchen Voͤlckern unter- ſchieden/ und mit ihnen nicht vermenget wuͤrden/ wie Chryſoſtomus da- von geurtheilet (*) Sollen auch den Jrꝛglaubigen weder die Sacramenta geben/ noch von ih- Quæ ſententia jam olim in Eccleſia contra Affricanos obtinuit, quorum vos (*) Homil. 39. in Gen. ϖροειϖὼν τὸν παροικίαν, ϕιλακήν τινα μη-
χανᾶται τῇ [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]σεμείᾳ, ἵνα τοῖς δ[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]υσεϐέσιν ἀναμιγέντες μὴ διαφθείρωσι τήν [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]γεοίαν, ἄλλ᾽ εἰς τὸ σημεῖον ὁρῶντες, ἄσϐεςον του̃ δ[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]εδωκότος του̃[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt] τὸν μνήμην ϕυλάττωσι. Theodoret. q 67. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0222" n="200"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die zwoͤlffte</hi></fw><lb/> Jtem fuͤr wen iſt das Blut Chriſti vergoſſen? Fuͤr viel (Außerwaͤhlte)<lb/> nicht fuͤr alle Communicanten: Summa/ wer ein <hi rendition="#aq">abſolut</hi> Außerwaͤhlter<lb/> iſt/ der darff deß Siegels nicht/ wer ein <hi rendition="#aq">abſolut</hi> verworffener iſt/ dem iſt<lb/><note place="left">(*) <hi rendition="#aq">ad Matt.<lb/> 26. p.</hi> 147.</note>der Siegel nichts nutz. <hi rendition="#aq">Piſcator</hi> (*) ſchreibt in ſeiner Herborniſchen<lb/> Bibel/ <hi rendition="#fr">Chriſtus habe nicht fuͤr alle Menſchen/ ſondern fuͤr<lb/> viele (nemlich ſeine Außerwaͤhlten) ſein Blut vergieſſen laſ-<lb/> ſen. Drum auch nicht allen das heilige Abendmahl nuͤtz iſt:<lb/> Dann wo einer nicht Theil hat am Gut/ und daſſelbige nicht<lb/> durch den Glauben beſitzt/ dem wird auch kein Brieff und<lb/> Siegel uͤber daſſelbige von GOtt gegeben.</hi> Darum man ſich<lb/> huͤten ſoll/ und nicht Gemeinſchafft haben mit ſolcher irrenden Kirchen/<lb/> dann die Sacramenta ſind <hi rendition="#aq">ſigilla</hi> διακριτικὰ <hi rendition="#aq">& diſtinctiva,</hi> Unterſchei-<lb/> dungs-Siegel/ dadurch die wahre Kirche von der falſchen unterſchieden<lb/> wird. Die Beſchneidung war gleichſam ein Zaum/ darin GOtt das<lb/> Juͤdiſche Volck gefuͤhret/ damit ſie von den Heydniſchen Voͤlckern unter-<lb/> ſchieden/ und mit ihnen nicht vermenget wuͤrden/ wie <hi rendition="#aq">Chryſoſtomus</hi> da-<lb/> von geurtheilet <note place="foot" n="(*)"><hi rendition="#aq">Homil. 39. in Gen.</hi> ϖροειϖὼν τὸν παροικίαν, ϕιλακήν τινα μη-<lb/> χανᾶται τῇ <gap reason="fm" unit="chars" quantity="1"/>σεμείᾳ, ἵνα τοῖς δ<gap reason="fm" unit="chars" quantity="1"/>υσεϐέσιν ἀναμιγέντες μὴ διαφθείρωσι τήν<lb/><gap reason="fm" unit="chars" quantity="1"/>γεοίαν, ἄλλ᾽ εἰς τὸ σημεῖον ὁρῶντες, ἄσϐεςον του̃ δ<gap reason="fm" unit="chars" quantity="1"/>εδωκότος του̃<gap reason="fm" unit="chars" quantity="1"/> τὸν μνήμην<lb/> ϕυλάττωσι. <hi rendition="#aq">Theodoret. q</hi> 67.</note></p><lb/> <p>Sollen auch den Jrꝛglaubigen weder die Sacramenta geben/ noch von ih-<lb/> nen annehmen/ auſſer dem Nothfall in der H. Tauffe/ <hi rendition="#aq">Piſc. ad 1. Cor.</hi> 10, 18.<lb/> Welche die Opffer eſſen/ ſind die nicht in der Gemeinſchafft des Altars?<lb/> Es haben ſich die Schweitzer zu Zuͤrch viel redlicher erklaͤrt/ als die Frantzo-<lb/> ſen zu <hi rendition="#aq">Charenton,</hi> jene wollen (laut eines Schreibens deß gantzen Zuͤr-<lb/><note place="left">(*) <hi rendition="#aq">vid.</hi><lb/> Straßb.<lb/> Kirchen-<lb/> Ordn. <hi rendition="#aq">pag.</hi><lb/> 50.</note>chiſchen <hi rendition="#aq">Miniſterii</hi> an den Kirchen-Convent zu Straßburg (*) daß die<lb/> jenigen/ welche ſie ſtudirens halben hiehero geſchickt/ in der hieſigen Kir-<lb/> chen nicht communiciren ſollen/ dieweil ſie nicht einerley Glauben von den<lb/> Sacramenten mit uns haben; Dieſe wollens zulaſſen? Jch ſage auſſer<lb/> dem einigen Nothfall der Tauffe/ als welche man auch/ wann es die un-<lb/> umgaͤngliche Nothwendigkeit erfordert/ und kein reiner Prediger vorhan-<lb/> den/ von einem ſonſt Jrꝛglaubigen/ ohne Verluſt der Seligkeit empfan-<lb/> gen kan/ wann nur die <hi rendition="#aq">ſubſtantia</hi> und weſentliche Stuͤcke derſelben be-<lb/> halten werden.</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Quæ ſententia jam olim in Eccleſia contra Affricanos obtinuit, quorum<lb/> vota in Concil. Carthag. legas in operibus Cyprian. edit. Gelaſii p. m. 405. to-<lb/> tam hiſtoriam apud Euſeb. L. 7, 2. & ſq. confer Cyprian. L. 7, 2. Ep. 6. L. 6, 12.<lb/> L. 2. Ep. 1. L. 4. Ep. 7. Repetendæ hîc diſputationes Auguſtini contra Donatiſt næ-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">vos</hi> </fw><lb/> </quote> </cit> </div> </body> </text> </TEI> [200/0222]
Die zwoͤlffte
Jtem fuͤr wen iſt das Blut Chriſti vergoſſen? Fuͤr viel (Außerwaͤhlte)
nicht fuͤr alle Communicanten: Summa/ wer ein abſolut Außerwaͤhlter
iſt/ der darff deß Siegels nicht/ wer ein abſolut verworffener iſt/ dem iſt
der Siegel nichts nutz. Piſcator (*) ſchreibt in ſeiner Herborniſchen
Bibel/ Chriſtus habe nicht fuͤr alle Menſchen/ ſondern fuͤr
viele (nemlich ſeine Außerwaͤhlten) ſein Blut vergieſſen laſ-
ſen. Drum auch nicht allen das heilige Abendmahl nuͤtz iſt:
Dann wo einer nicht Theil hat am Gut/ und daſſelbige nicht
durch den Glauben beſitzt/ dem wird auch kein Brieff und
Siegel uͤber daſſelbige von GOtt gegeben. Darum man ſich
huͤten ſoll/ und nicht Gemeinſchafft haben mit ſolcher irrenden Kirchen/
dann die Sacramenta ſind ſigilla διακριτικὰ & diſtinctiva, Unterſchei-
dungs-Siegel/ dadurch die wahre Kirche von der falſchen unterſchieden
wird. Die Beſchneidung war gleichſam ein Zaum/ darin GOtt das
Juͤdiſche Volck gefuͤhret/ damit ſie von den Heydniſchen Voͤlckern unter-
ſchieden/ und mit ihnen nicht vermenget wuͤrden/ wie Chryſoſtomus da-
von geurtheilet (*)
(*) ad Matt.
26. p. 147.
Sollen auch den Jrꝛglaubigen weder die Sacramenta geben/ noch von ih-
nen annehmen/ auſſer dem Nothfall in der H. Tauffe/ Piſc. ad 1. Cor. 10, 18.
Welche die Opffer eſſen/ ſind die nicht in der Gemeinſchafft des Altars?
Es haben ſich die Schweitzer zu Zuͤrch viel redlicher erklaͤrt/ als die Frantzo-
ſen zu Charenton, jene wollen (laut eines Schreibens deß gantzen Zuͤr-
chiſchen Miniſterii an den Kirchen-Convent zu Straßburg (*) daß die
jenigen/ welche ſie ſtudirens halben hiehero geſchickt/ in der hieſigen Kir-
chen nicht communiciren ſollen/ dieweil ſie nicht einerley Glauben von den
Sacramenten mit uns haben; Dieſe wollens zulaſſen? Jch ſage auſſer
dem einigen Nothfall der Tauffe/ als welche man auch/ wann es die un-
umgaͤngliche Nothwendigkeit erfordert/ und kein reiner Prediger vorhan-
den/ von einem ſonſt Jrꝛglaubigen/ ohne Verluſt der Seligkeit empfan-
gen kan/ wann nur die ſubſtantia und weſentliche Stuͤcke derſelben be-
halten werden.
(*) vid.
Straßb.
Kirchen-
Ordn. pag.
50.
Quæ ſententia jam olim in Eccleſia contra Affricanos obtinuit, quorum
vota in Concil. Carthag. legas in operibus Cyprian. edit. Gelaſii p. m. 405. to-
tam hiſtoriam apud Euſeb. L. 7, 2. & ſq. confer Cyprian. L. 7, 2. Ep. 6. L. 6, 12.
L. 2. Ep. 1. L. 4. Ep. 7. Repetendæ hîc diſputationes Auguſtini contra Donatiſt næ-
vos
(*) Homil. 39. in Gen. ϖροειϖὼν τὸν παροικίαν, ϕιλακήν τινα μη-
χανᾶται τῇ _σεμείᾳ, ἵνα τοῖς δ_υσεϐέσιν ἀναμιγέντες μὴ διαφθείρωσι τήν
_γεοίαν, ἄλλ᾽ εἰς τὸ σημεῖον ὁρῶντες, ἄσϐεςον του̃ δ_εδωκότος του̃_ τὸν μνήμην
ϕυλάττωσι. Theodoret. q 67.
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