eine unaußsprechliche Vereinigung oder Gemeinschafft des Vaters und des Sohns/ und wird vielleicht deßwegen ein Geist genennet/ dieweil dieser Name dem Vater und Sohne auch kan gegeben werden.
4. AEternitas,Die Ewigkeit/ daß Er ist ein ewiger Geist; dann daß er nicht neulich erst erschaffen: nicht allererst angefangen zu seyn/ da er sichtbar in der Taube/ im Athem Christi/ im Feuer erschienen/ sondern langst zuvor gewest/ das bekennet unserSymbolum in diesen Worten/ da es saget/ Er habe durch die Propheten geredet/ dann der Geist2. Sam. 23, v. 2. des Herren redete durch David/ und alle Propheten ins gemein/ dahin auch gehören alle dialogi divini, alle Göttliche Gespräch/ da der HeiligeLuc. 3, 68. Geist der revelator und Verkündiger gewest; daß Er aber ewig seye/ einEph 3, 5. ewiger Geist/ dasselbe bekennen wir in den Worten/ der vom Vater und1. Petr. 1, 10. 11. Sohn außgehet/ durch eine ewige procession und Außgang/ wie wir2. Pet. 1, v. ult. nächst zu erweisen haben/ ietzs nur setzen als ein aitema und glaubwür- dige Vor-Lehr.
Hebr. 9, 14.
III. Operibus divinis,Mit den Göttlichen Wercken/ als da ist die Lebendigmachung; Aus nichts etwas und das tode lebendig machen/ aus eigener Krafft zu eigener Ehr/ die geistlich-tode lebendig machen ist ein Göttlich Werck; Nun ist der Heilige Geist/ derEph. 1, 19. 20. anfangs sich über das erste Chaos/ den ersten Welt-Klumpen/ als eine Henn über die Eyer geleget/ alle Creaturen außgebrütet/ lebendig gemacht was leben solte/ und herfür und ans Liecht gebracht/ wird auch am jüngsten Tage wiederumb alles Fleisch durch sein allmächtiges Anhauchen wieder-Gen. 1, 2. umb lebendig machen und auffrichten. 2. Die Heiligmachung/Psal. 33, 6. in der Versamlung der Christlichen Kirchen/ Vergebung der Sün-Ioh. 6, 54. den/ in der Heiligen Tauffe/ dann darumb werden diese Werck im dritten Articul erzehlet/ als Wercke des Heiligen Geistes/ in dero Ansehen und Genuß wir in Jhn glauben sollen; Nun ist der Heilige Geist der StiffterAct, 20, 28. des Heiligen Predig-Ampts/ der Werber und Samler der ChristenheitRom. 1, 4. aus allen Völckern/ der Vrheber der Gemeinschafft der Heiligen/ der Schatz-Herr über den Ablaß der Sünden/ der collator und Geber des ewigen Lebens.
IV. Cultu religioso,Mit der Ehr des Anbetens; wie unser Symbolum saget/ der mit dem Vater und Sohn zugleich angebetet und zugleich mit solcher Ehr/ die sich in die erste Tafel ziehet/ geehret wird. Daß alleine der wahre lebendige Gott rechtmässiger
Weise
Sechster Theil. E
Predigt.
eine unaußſprechliche Vereinigung oder Gemeinſchafft des Vaters und des Sohns/ und wird vielleicht deßwegen ein Geiſt genennet/ dieweil dieſer Name dem Vater und Sohne auch kan gegeben werden.
4. Æternitas,Die Ewigkeit/ daß Er iſt ein ewiger Geiſt; dañ daß er nicht neulich erſt erſchaffen: nicht allererſt angefangen zu ſeyn/ da er ſichtbar in der Taube/ im Athem Chriſti/ im Feuer erſchienen/ ſondern langſt zuvor geweſt/ das bekennet unſerSymbolum in dieſen Worten/ da es ſaget/ Er habe durch die Propheten geredet/ dann der Geiſt2. Sam. 23, v. 2. des Herren redete durch David/ und alle Propheten ins gemein/ dahin auch gehoͤren alle dialogi divini, alle Goͤttliche Geſpraͤch/ da der HeiligeLuc. 3, 68. Geiſt der revelator und Verkuͤndiger geweſt; daß Er aber ewig ſeye/ einEph 3, 5. ewiger Geiſt/ daſſelbe bekennen wir in den Worten/ der vom Vater und1. Petr. 1, 10. 11. Sohn außgehet/ durch eine ewige proceſſion und Außgang/ wie wir2. Pet. 1, v. ult. naͤchſt zu erweiſen haben/ ietzs nur ſetzen als ein αἴτημᾳ und glaubwuͤr- dige Vor-Lehr.
Hebr. 9, 14.
III. Operibus divinis,Mit den Goͤttlichen Wercken/ als da iſt die Lebendigmachung; Aus nichts etwas und das tode lebendig machen/ aus eigener Krafft zu eigener Ehr/ die geiſtlich-tode lebendig machen iſt ein Goͤttlich Werck; Nun iſt der Heilige Geiſt/ derEph. 1, 19. 20. anfangs ſich uͤber das erſte Chaos/ den erſten Welt-Klumpen/ als eine Henn uͤber die Eyer geleget/ alle Creaturen außgebruͤtet/ lebendig gemacht was lebẽ ſolte/ und herfuͤr und ans Liecht gebracht/ wird auch am juͤngſten Tage wiederumb alles Fleiſch durch ſein allmaͤchtiges Anhauchen wieder-Gen. 1, 2. umb lebendig machen und auffrichten. 2. Die Heiligmachung/Pſal. 33, 6. in der Verſamlung der Chriſtlichen Kirchen/ Vergebung der Suͤn-Ioh. 6, 54. den/ in der Heiligen Tauffe/ dann darumb werden dieſe Werck im dritten Articul erzehlet/ als Wercke des Heiligen Geiſtes/ in dero Anſehen und Genuß wir in Jhn glauben ſollen; Nun iſt der Heilige Geiſt der StiffterAct, 20, 28. des Heiligen Predig-Ampts/ der Werber und Samler der ChriſtenheitRom. 1, 4. aus allen Voͤlckern/ der Vrheber der Gemeinſchafft der Heiligen/ der Schatz-Herr uͤber den Ablaß der Suͤnden/ der collator und Geber des ewigen Lebens.
IV. Cultu religioſo,Mit der Ehr des Anbetens; wie unſer Symbolum ſaget/ der mit dem Vater und Sohn zugleich angebetet und zugleich mit ſolcher Ehr/ die ſich in die erſte Tafel ziehet/ geehret wird. Daß alleine der wahre lebendige Gott rechtmaͤſſiger
Weiſe
Sechſter Theil. E
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Predigt.
eine unaußſprechliche Vereinigung oder Gemeinſchafft des Vaters und
des Sohns/ und wird vielleicht deßwegen ein Geiſt genennet/ dieweil
dieſer Name dem Vater und Sohne auch kan gegeben werden.
4. Æternitas, Die Ewigkeit/ daß Er iſt ein ewiger Geiſt;
dañ daß er nicht neulich erſt erſchaffen: nicht allererſt angefangen zu ſeyn/
da er ſichtbar in der Taube/ im Athem Chriſti/ im Feuer erſchienen/ ſondern
langſt zuvor geweſt/ das bekennet unſer Symbolum in dieſen Worten/
da es ſaget/ Er habe durch die Propheten geredet/ dann der Geiſt
des Herren redete durch David/ und alle Propheten ins gemein/ dahin
auch gehoͤren alle dialogi divini, alle Goͤttliche Geſpraͤch/ da der Heilige
Geiſt der revelator und Verkuͤndiger geweſt; daß Er aber ewig ſeye/ ein
ewiger Geiſt/ daſſelbe bekennen wir in den Worten/ der vom Vater und
Sohn außgehet/ durch eine ewige proceſſion und Außgang/ wie wir
naͤchſt zu erweiſen haben/ ietzs nur ſetzen als ein αἴτημᾳ und glaubwuͤr-
dige Vor-Lehr.
2. Sam. 23,
v. 2.
Luc. 3, 68.
Eph 3, 5.
1. Petr. 1, 10.
11.
2. Pet. 1, v.
ult.
III. Operibus divinis, Mit den Goͤttlichen Wercken/
als da iſt die Lebendigmachung; Aus nichts etwas und das tode
lebendig machen/ aus eigener Krafft zu eigener Ehr/ die geiſtlich-tode
lebendig machen iſt ein Goͤttlich Werck; Nun iſt der Heilige Geiſt/ der
anfangs ſich uͤber das erſte Chaos/ den erſten Welt-Klumpen/ als eine
Henn uͤber die Eyer geleget/ alle Creaturen außgebruͤtet/ lebendig gemacht
was lebẽ ſolte/ und herfuͤr und ans Liecht gebracht/ wird auch am juͤngſten
Tage wiederumb alles Fleiſch durch ſein allmaͤchtiges Anhauchen wieder-
umb lebendig machen und auffrichten. 2. Die Heiligmachung/
in der Verſamlung der Chriſtlichen Kirchen/ Vergebung der Suͤn-
den/ in der Heiligen Tauffe/ dann darumb werden dieſe Werck im dritten
Articul erzehlet/ als Wercke des Heiligen Geiſtes/ in dero Anſehen und
Genuß wir in Jhn glauben ſollen; Nun iſt der Heilige Geiſt der Stiffter
des Heiligen Predig-Ampts/ der Werber und Samler der Chriſtenheit
aus allen Voͤlckern/ der Vrheber der Gemeinſchafft der Heiligen/ der
Schatz-Herr uͤber den Ablaß der Suͤnden/ der collator und Geber des
ewigen Lebens.
Eph. 1, 19.
20.
Gen. 1, 2.
Pſal. 33, 6.
Ioh. 6, 54.
Act, 20, 28.
Rom. 1, 4.
IV. Cultu religioſo, Mit der Ehr des Anbetens;
wie unſer Symbolum ſaget/ der mit dem Vater und Sohn zugleich
angebetet und zugleich mit ſolcher Ehr/ die ſich in die erſte Tafel ziehet/
geehret wird. Daß alleine der wahre lebendige Gott rechtmaͤſſiger
Weiſe
Sechſter Theil. E
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/65>, abgerufen am 25.11.2024.
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