GEliebte in Christo: Ein schön epitheton und Nach- namen gibt St. Petrus 2. Petr. 1. dem Berge/ auff wel- chen der Herr Christus sich transfigurirt/ dem Berge Thabor/ wie man dafür hält; Er nennet ihn kat' exokhen Sanctum, den heiligen Berg. Jch sage dem Berg/ dem edlen Gold-Berg Thabor; dann der ists vermuthlich ge- west/ als erscheinet theils aus den Vmbständen der Histori; dann daß diese Geschicht fürgangen in Galilea/ erhellet daher/ dieweil Er vom Ber- ge hinab gegangen gen Capernaum/ welche Statt die nächste an diesem Matth. 17, 23. v. Ioseph, l. 4. de bell. c. 2.Berge gelegen/ Matth. 17. Nun ist dieser Berg ein sehr hoher Berg ge- west; kein höher Berg aber war in Galilea/ als Thabor. Theils aus der beständigen und einhelligen tradition (ob wohl etliche von den neuen Leh- rern Jacobus, Faber Stapulensis und Fr. Lucas Burgensis etwas sonders gehabt) so stehet doch auff unserer Part Hieronymus, Damascenus, Euthimius, Beda.
Nun diesen edlen Gold-Berg Thabor (dann das heisset er auff Teutsch) nennet St. Petrus montem Sanctum, einen heiligen Berg: Heilig 1. Typice, Vorbildsweise; Dieser Berg ists gewest/ auff welchen Barak der Blitz-Held und Strahl-Mann/ wie sein Name lautet/ seine zehen tausend Mann wider Sissera gesamlet/ gemustert und außgezogen: Christus Jesus ist derselbe Barak/ der Glantz der Herrligkeit Got- Hebr. 1, 3.tes/ Hebr. 1. der da fulgurirt/ und seine geistliche Obersten nicht nur da- mals/ sondern auch auf seinem öffentlichen Reichstag/ den er gehalten/ und Matth. 28, 16.wider den höllischen Sissera außgezogen/ in Galilea in der achten Erschei-
nung
Die Sieben und Viertzigſte (Dritte)
Die Sieben und Viertzigſte Predigt/
Vber den dritten Articul. Von dem ewigen Leben/
Die Dritte Predigt/
Von der zukuͤnfftigen Welt und dero- ſelben Ort.
2. Pet. 1, 18.
GEliebte in Chriſto: Ein ſchoͤn epitheton und Nach- namen gibt St. Petrus 2. Petr. 1. dem Berge/ auff wel- chen der Herr Chriſtus ſich transfigurirt/ dem Berge Thabor/ wie man dafuͤr haͤlt; Er nennet ihn κατ᾽ ἐξοχὴν Sanctum, den heiligen Berg. Jch ſage dem Berg/ dem edlen Gold-Berg Thabor; dann der iſts vermuthlich ge- weſt/ als erſcheinet theils aus den Vmbſtaͤnden der Hiſtori; dann daß dieſe Geſchicht fuͤrgangen in Galilea/ erhellet daher/ dieweil Er vom Ber- ge hinab gegangen gen Capernaum/ welche Statt die naͤchſte an dieſem Matth. 17, 23. v. Ioſeph, l. 4. de bell. c. 2.Berge gelegen/ Matth. 17. Nun iſt dieſer Berg ein ſehr hoher Berg ge- weſt; kein hoͤher Berg aber war in Galilea/ als Thabor. Theils aus der beſtaͤndigen und einhelligen tradition (ob wohl etliche von den neuen Leh- rern Jacobus, Faber Stapulenſis und Fr. Lucas Burgenſis etwas ſonders gehabt) ſo ſtehet doch auff unſerer Part Hieronymus, Damaſcenus, Euthimius, Beda.
Nun dieſen edlen Gold-Berg Thabor (dann das heiſſet er auff Teutſch) nennet St. Petrus montem Sanctum, einen heiligen Berg: Heilig 1. Typicè, Vorbildsweiſe; Dieſer Berg iſts geweſt/ auff welchen Barak der Blitz-Held und Strahl-Mann/ wie ſein Name lautet/ ſeine zehen tauſend Mann wider Siſſera geſamlet/ gemuſtert und außgezogen: Chriſtus Jeſus iſt derſelbe Barak/ der Glantz der Herrligkeit Got- Hebr. 1, 3.tes/ Hebr. 1. der da fulgurirt/ und ſeine geiſtliche Oberſten nicht nur da- mals/ ſondern auch auf ſeinem oͤffentlichen Reichstag/ den er gehalten/ und Matth. 28, 16.wider den hoͤlliſchen Siſſera außgezogen/ in Galilea in der achten Erſchei-
nung
<TEI><text><body><pbfacs="#f0610"n="578"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Sieben und Viertzigſte (Dritte)</hi></fw><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="1"><head><hirendition="#fr">Die Sieben und Viertzigſte Predigt/</hi></head><lb/><argument><p><hirendition="#c"><hirendition="#fr">Vber den dritten Articul.<lb/>
Von dem ewigen Leben/</hi></hi></p></argument><lb/><divn="2"><head><hirendition="#fr">Die Dritte Predigt/</hi></head><lb/><argument><p><hirendition="#c"><hirendition="#fr">Von der zukuͤnfftigen Welt und dero-<lb/>ſelben Ort.</hi></hi></p></argument><lb/><noteplace="left">2. <hirendition="#aq">Pet.</hi> 1, 18.</note><p><hirendition="#in">G</hi>Eliebte in Chriſto: Ein ſchoͤn <hirendition="#aq">epitheton</hi> und Nach-<lb/>
namen gibt St. Petrus 2. Petr. 1. dem Berge/ auff wel-<lb/>
chen der <hirendition="#g"><hirendition="#k">Herr</hi></hi> Chriſtus ſich <hirendition="#aq">transfigur</hi>irt/ dem Berge<lb/>
Thabor/ wie man dafuͤr haͤlt; Er nennet ihn κατ᾽ἐξοχὴν<lb/><hirendition="#aq">Sanctum,</hi> den heiligen Berg. Jch ſage dem Berg/ dem<lb/>
edlen Gold-Berg Thabor; dann der iſts vermuthlich ge-<lb/>
weſt/ als erſcheinet theils aus den Vmbſtaͤnden der Hiſtori; dann daß<lb/>
dieſe Geſchicht fuͤrgangen in Galilea/ erhellet daher/ dieweil Er vom Ber-<lb/>
ge hinab gegangen gen Capernaum/ welche Statt die naͤchſte an dieſem<lb/><noteplace="left"><hirendition="#aq">Matth. 17,<lb/>
23.<lb/>
v. Ioſeph,<lb/>
l. 4. de bell.<lb/>
c.</hi> 2.</note>Berge gelegen/ Matth. 17. Nun iſt dieſer Berg ein ſehr hoher Berg ge-<lb/>
weſt; kein hoͤher Berg aber war in Galilea/ als Thabor. Theils aus der<lb/>
beſtaͤndigen und einhelligen <hirendition="#aq">tradition</hi> (ob wohl etliche von den neuen Leh-<lb/>
rern <hirendition="#aq">Jacobus, Faber Stapulenſis</hi> und <hirendition="#aq">Fr. Lucas Burgenſis</hi> etwas ſonders<lb/>
gehabt) ſo ſtehet doch auff unſerer Part <hirendition="#aq">Hieronymus, Damaſcenus,<lb/>
Euthimius, Beda.</hi></p><lb/><p>Nun dieſen edlen Gold-Berg Thabor (dann das heiſſet er auff<lb/>
Teutſch) nennet St. Petrus <hirendition="#aq">montem Sanctum,</hi> einen heiligen Berg:<lb/>
Heilig 1. <hirendition="#aq">Typicè,</hi> Vorbildsweiſe; Dieſer Berg iſts geweſt/ auff welchen<lb/>
Barak der Blitz-Held und Strahl-Mann/ wie ſein Name lautet/ ſeine<lb/>
zehen tauſend Mann wider Siſſera geſamlet/ gemuſtert und außgezogen:<lb/>
Chriſtus Jeſus iſt derſelbe Barak/ <hirendition="#fr">der Glantz der Herrligkeit Got-</hi><lb/><noteplace="left"><hirendition="#aq">Hebr.</hi> 1, 3.</note><hirendition="#fr">tes/</hi> Hebr. 1. der da <hirendition="#aq">fulgur</hi>irt/ und ſeine geiſtliche Oberſten nicht nur da-<lb/>
mals/ ſondern auch auf ſeinem oͤffentlichen Reichstag/ den er gehalten/ und<lb/><noteplace="left"><hirendition="#aq">Matth.</hi> 28,<lb/>
16.</note>wider den hoͤlliſchen Siſſera außgezogen/ in Galilea in der achten Erſchei-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nung</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[578/0610]
Die Sieben und Viertzigſte (Dritte)
Die Sieben und Viertzigſte Predigt/
Vber den dritten Articul.
Von dem ewigen Leben/
Die Dritte Predigt/
Von der zukuͤnfftigen Welt und dero-
ſelben Ort.
GEliebte in Chriſto: Ein ſchoͤn epitheton und Nach-
namen gibt St. Petrus 2. Petr. 1. dem Berge/ auff wel-
chen der Herr Chriſtus ſich transfigurirt/ dem Berge
Thabor/ wie man dafuͤr haͤlt; Er nennet ihn κατ᾽ ἐξοχὴν
Sanctum, den heiligen Berg. Jch ſage dem Berg/ dem
edlen Gold-Berg Thabor; dann der iſts vermuthlich ge-
weſt/ als erſcheinet theils aus den Vmbſtaͤnden der Hiſtori; dann daß
dieſe Geſchicht fuͤrgangen in Galilea/ erhellet daher/ dieweil Er vom Ber-
ge hinab gegangen gen Capernaum/ welche Statt die naͤchſte an dieſem
Berge gelegen/ Matth. 17. Nun iſt dieſer Berg ein ſehr hoher Berg ge-
weſt; kein hoͤher Berg aber war in Galilea/ als Thabor. Theils aus der
beſtaͤndigen und einhelligen tradition (ob wohl etliche von den neuen Leh-
rern Jacobus, Faber Stapulenſis und Fr. Lucas Burgenſis etwas ſonders
gehabt) ſo ſtehet doch auff unſerer Part Hieronymus, Damaſcenus,
Euthimius, Beda.
Matth. 17,
23.
v. Ioſeph,
l. 4. de bell.
c. 2.
Nun dieſen edlen Gold-Berg Thabor (dann das heiſſet er auff
Teutſch) nennet St. Petrus montem Sanctum, einen heiligen Berg:
Heilig 1. Typicè, Vorbildsweiſe; Dieſer Berg iſts geweſt/ auff welchen
Barak der Blitz-Held und Strahl-Mann/ wie ſein Name lautet/ ſeine
zehen tauſend Mann wider Siſſera geſamlet/ gemuſtert und außgezogen:
Chriſtus Jeſus iſt derſelbe Barak/ der Glantz der Herrligkeit Got-
tes/ Hebr. 1. der da fulgurirt/ und ſeine geiſtliche Oberſten nicht nur da-
mals/ ſondern auch auf ſeinem oͤffentlichen Reichstag/ den er gehalten/ und
wider den hoͤlliſchen Siſſera außgezogen/ in Galilea in der achten Erſchei-
nung
Hebr. 1, 3.
Matth. 28,
16.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 578. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/610>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.