Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Predigt. heit; Veritas veritatum, charitas charitatum, claritas claritatum, nicht Jst eine nothwendige Lehr zur Verwahrung und War- 2. Es bleibt dieselbe unbekant und geheim/ was an- nüsse B b b b 3
Predigt. heit; Veritas veritatum, charitas charitatum, claritas claritatum, nicht Jſt eine nothwendige Lehr zur Verwahrung und War- 2. Es bleibt dieſelbe unbekant und geheim/ was an- nuͤſſe B b b b 3
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Predigt.
heit; Veritas veritatum, charitas charitatum, claritas claritatum, nicht
mehr vanitas vanitatum. Hie ſitzt man wohl/ gleichſam an der Tafel/
und genieſſen Welt-Guͤter/ aber ſie ſaͤttigen nicht/ quô plus ſunt potæ
plus ſitiuntur aquæ; ie mehr man trinckt/ ie mehr duͤrſtet man/ Vrſach/
alle Creatur iſt der Eitelkeit unterworffen. Allein das ewige Gut macht
rechten Muth/ das ſaͤttiget ohne Eckel/ und genuͤget ohn auffhoͤren. Sol-
ches muß man glauben wider die Atheiſten/ Epicureer/ Cainiten/ die kein
Leben nach dieſem Leben glauben wollen/ und demnach erlangen werden/
fuͤr das ewige Leben/ das ewige darneben. Von Johanne XXIII. er-
zehlet das Concilium Baſileenſe, daß er offt vor unterſchiedlichen Præla-
ten gelehret und vorgegeben/ es ſey kein ewiges oder anderes Leben nach
dieſem Leben.
Seſſ. II,
Conc. Baſ.
Jſt eine nothwendige Lehr zur Verwahrung und War-
nung wider das ſichere/ epicuriſche Sau-Leben/ hingegen aber
zur Vermahnung und Auffmunterung zu einem frommen/
Gott-gefaͤlligen Leben/ daß wir allezeit unſerer unſterblichen Seel
wohl warnehen/ und die Gerechtigkeit lehren und fortpflantzen. Noth-
wendig auch zum Troſt in allem Creutz und Truͤbſal. Hoffen
wir in dieſem Leben allein auff Chriſtum/ ſo ſind wir die elen-
deſten unter allen Menſchen/ wohl dem Volck des der HErr
ein Gott iſt. Jſt eine Lehr-wuͤrdige Lehr; So Columbus,
nach dem er einen aus der neuen Welt anwehenden Wind geſpuͤret/
nicht nachgelaſſen/ ſein Haupt nicht ſanfft geleget/ biß er die neue Welt
erforſchet/ ob er gleich noch nicht gewuſt/ was es fuͤr eine Beſchaffenheit da-
mit hatte; wie vielmehr ſollen wir/ die wir himmliſchen Wind haben/ nach-
ſetzen. Ja/ ſprichſtu: Es iſt doch noch in keines Menſchen Hertz
kommen/ was Gott bereitet hat denen/ die ihn lieben; Wie ſoll
man dann weiter nachforſchen? Antwort: Freylich iſt dieſe Lehr nicht
im menſchlichen Hertzen gewachſen/ ſie bleibt der Vernunfft ihr ſelbſt gelaſ-
ſen unbekant/ uns aber/ etwas davon vorſchauens- und vorſchmacks-
weiſe/ hat uns Gott geoffenbaret durch ſeinen Geiſt/ ſpricht
St. Paulus.
1. Cor. 15,
19.
Pſ. 144. v.
ult.
1. Cor. 2. 10.
2. Es bleibt dieſelbe unbekant und geheim/ was an-
langet die vollkommene Wiſſenſchafft/ iedoch wiſſen wir et-
was davon ſtuͤck- und gleichſam raͤtzels-weiſe/ durch Gleich-
nuͤſſe
B b b b 3
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