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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Die Zwey und Viertzigste (Erste)
der HErr geboren worden/ oder vom Trajano, welcher durch das Gebet des
Gregorii wider aufferwecket worden seyn soll. Noch gleichwol ist diese Lugend
Baron. ad
martyr.
p.
471.
im Römischen Calender canonisiret/ und schreibet Baronius, Es sey dem/
wie ihm woll/ es verhalte sich also oder nit/ so sagen wir mit gutem Fug und
Recht/ daß so wohl die Lateiner als die Griechen aller dieser Heiligen erwor-
bene folennität und Fest-Zeit heilig verehren und feyerlich begehen. Ja es
wird noch wohl ein Glaubens-Articul darauff fundirt/ im Römischen
Märterer-Buch stehen diese Wort: Daraus erscheinet eine grosse
und gewisse Zeugnüß Göttlichen Gewalts und Christlichen
Glaubens von Aufferstehung der Toden/ auch eine grosse
Stärckung deren/ die in GOTT trauen und von ihm be-
wahret werden.

O des armen Zeugnüß! des grundlosen Glaubens/ der schwachen
Stärckung! hätten wir nicht bessere fundamenta, wehe uns! Die War-
heit bedarff keiner Lügen/ in Gottes Wort finden wir dormientes und
Schläffer/ nicht sieben/ sondern alle die aus Adams Geblüte entsprungen/
so da schlaffen biß an den Jüngsten Tag und aufferwecket werden/ wann
sie der Tod wird außwürgen/ das Meer außspeyen/ und sie alles gar anders
als zuvor sehen werden. Jst eine Histori der Vernunfft zwar seltzam und
abentheuerlich/ aber in der That und Werck allerdings warhafftig/ wie
dann wir anietzo solche Warheit der Aufferstehung fürgenommen
zu illuminiren/ und nach Anleitung unsers Symboli Nicaeni zu be-
haupten to An sit? daß unser Glaube recht dran sey/ und nicht
Col. 1, 18.
Apoc.
1, 5.
vergebens warte auff die Aufferstehung des Fleisches. Chri-
stus der Erstgeborne von den Toden;
welcher uns durch seine
Aufferstehung des ewigen Lebens theilhafftig gemacht; wolle uns verhelf-
fen/ daß wir uns seiner Aufferstehung in wahrem Glauben getröstet/ an
ihn halten/ und dermahl eins in der andern Auffer stehung folgen mögen
ins ewige Freuden-Leben/ umb seiner siegreichen Aufferstehung willen/
Amen.

DAß nun warhafftig eine allgemeine Aufferstehung der
Toden zu erwarten seye/
und nicht irgend eine lang- und
falsch-geglaubte Mähr/ das bejachzen die zween Chori und
Schaaren der Göttlichen Bekenner und Zeugen Altes und
Neues Testaments;
Vnd zwar aus dem Alten Testament wird

diese

Die Zwey und Viertzigſte (Erſte)
der HErr geboren worden/ oder vom Trajano, welcher durch das Gebet des
Gregorii wider aufferwecket wordẽ ſeyn ſoll. Noch gleichwol iſt dieſe Lugend
Baron. ad
martyr.
p.
471.
im Roͤmiſchen Calender canoniſiret/ und ſchreibet Baronius, Es ſey dem/
wie ihm woll/ es verhalte ſich alſo oder nit/ ſo ſagen wir mit gutem Fug und
Recht/ daß ſo wohl die Lateiner als die Griechen aller dieſer Heiligen erwor-
bene folennitaͤt und Feſt-Zeit heilig verehren und feyerlich begehen. Ja es
wird noch wohl ein Glaubens-Articul darauff fundirt/ im Roͤmiſchen
Maͤrterer-Buch ſtehen dieſe Wort: Daraus erſcheinet eine groſſe
und gewiſſe Zeugnuͤß Goͤttlichen Gewalts und Chriſtlichen
Glaubens von Aufferſtehung der Toden/ auch eine groſſe
Staͤrckung deren/ die in GOTT trauen und von ihm be-
wahret werden.

O des armen Zeugnuͤß! des grundloſen Glaubens/ der ſchwachen
Staͤrckung! haͤtten wir nicht beſſere fundamenta, wehe uns! Die War-
heit bedarff keiner Luͤgen/ in Gottes Wort finden wir dormientes und
Schlaͤffer/ nicht ſieben/ ſondern alle die aus Adams Gebluͤte entſprungen/
ſo da ſchlaffen biß an den Juͤngſten Tag und aufferwecket werden/ wann
ſie der Tod wird außwuͤrgen/ das Meer außſpeyen/ und ſie alles gar anders
als zuvor ſehen werden. Jſt eine Hiſtori der Vernunfft zwar ſeltzam und
abentheuerlich/ aber in der That und Werck allerdings warhafftig/ wie
dann wir anietzo ſolche Warheit der Aufferſtehung fuͤrgenommen
zu illuminiren/ und nach Anleitung unſers Symboli Nicæni zu be-
haupten τὸ An ſit? daß unſer Glaube recht dran ſey/ und nicht
Col. 1, 18.
Apoc.
1, 5.
vergebens warte auff die Aufferſtehung des Fleiſches. Chri-
ſtus der Erſtgeborne von den Toden;
welcher uns durch ſeine
Aufferſtehung des ewigen Lebens theilhafftig gemacht; wolle uns verhelf-
fen/ daß wir uns ſeiner Aufferſtehung in wahrem Glauben getroͤſtet/ an
ihn halten/ und dermahl eins in der andern Auffer ſtehung folgen moͤgen
ins ewige Freuden-Leben/ umb ſeiner ſiegreichen Aufferſtehung willen/
Amen.

DAß nun warhafftig eine allgemeine Aufferſtehung der
Toden zu erwarten ſeye/
und nicht irgend eine lang- und
falſch-geglaubte Maͤhr/ das bejachzen die zween Chori und
Schaaren der Goͤttlichen Bekenner und Zeugen Altes und
Neues Teſtaments;
Vnd zwar aus dem Alten Teſtament wird

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[514/0546] Die Zwey und Viertzigſte (Erſte) der HErr geboren worden/ oder vom Trajano, welcher durch das Gebet des Gregorii wider aufferwecket wordẽ ſeyn ſoll. Noch gleichwol iſt dieſe Lugend im Roͤmiſchen Calender canoniſiret/ und ſchreibet Baronius, Es ſey dem/ wie ihm woll/ es verhalte ſich alſo oder nit/ ſo ſagen wir mit gutem Fug und Recht/ daß ſo wohl die Lateiner als die Griechen aller dieſer Heiligen erwor- bene folennitaͤt und Feſt-Zeit heilig verehren und feyerlich begehen. Ja es wird noch wohl ein Glaubens-Articul darauff fundirt/ im Roͤmiſchen Maͤrterer-Buch ſtehen dieſe Wort: Daraus erſcheinet eine groſſe und gewiſſe Zeugnuͤß Goͤttlichen Gewalts und Chriſtlichen Glaubens von Aufferſtehung der Toden/ auch eine groſſe Staͤrckung deren/ die in GOTT trauen und von ihm be- wahret werden. Baron. ad martyr. p. 471. O des armen Zeugnuͤß! des grundloſen Glaubens/ der ſchwachen Staͤrckung! haͤtten wir nicht beſſere fundamenta, wehe uns! Die War- heit bedarff keiner Luͤgen/ in Gottes Wort finden wir dormientes und Schlaͤffer/ nicht ſieben/ ſondern alle die aus Adams Gebluͤte entſprungen/ ſo da ſchlaffen biß an den Juͤngſten Tag und aufferwecket werden/ wann ſie der Tod wird außwuͤrgen/ das Meer außſpeyen/ und ſie alles gar anders als zuvor ſehen werden. Jſt eine Hiſtori der Vernunfft zwar ſeltzam und abentheuerlich/ aber in der That und Werck allerdings warhafftig/ wie dann wir anietzo ſolche Warheit der Aufferſtehung fuͤrgenommen zu illuminiren/ und nach Anleitung unſers Symboli Nicæni zu be- haupten τὸ An ſit? daß unſer Glaube recht dran ſey/ und nicht vergebens warte auff die Aufferſtehung des Fleiſches. Chri- ſtus der Erſtgeborne von den Toden; welcher uns durch ſeine Aufferſtehung des ewigen Lebens theilhafftig gemacht; wolle uns verhelf- fen/ daß wir uns ſeiner Aufferſtehung in wahrem Glauben getroͤſtet/ an ihn halten/ und dermahl eins in der andern Auffer ſtehung folgen moͤgen ins ewige Freuden-Leben/ umb ſeiner ſiegreichen Aufferſtehung willen/ Amen. Col. 1, 18. Apoc. 1, 5. DAß nun warhafftig eine allgemeine Aufferſtehung der Toden zu erwarten ſeye/ und nicht irgend eine lang- und falſch-geglaubte Maͤhr/ das bejachzen die zween Chori und Schaaren der Goͤttlichen Bekenner und Zeugen Altes und Neues Teſtaments; Vnd zwar aus dem Alten Teſtament wird dieſe

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/546>, abgerufen am 22.11.2024.