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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Predigt.
führen ihn im Wetter hinauff gen Himmel/ nicht irgend in Paradiß-
Garten/ da er mit Enoch auff die Erscheinung des Antichrists warten/
und am Ende der Welt herfür brechen/ wider den Antichrist zeugen/ und
alßdann allererst sein Leben einbüssen müste/ wie im Papstumb in patria
fabularum
und Reich der Finsternüß fabulirt wird/ sondern in Himmel
versetzt.

Ob wohl/ sag ich/ dieses phaenomenon schön in die Au-
gen geleuchtet/ und ein lustiges Wunder-
spectacul gewest:
so kommt doch den geistreichen Elisaeis/ den erleuchteten Adlers-Augen viel
schöner und lieblicher für das Mysterium und Geheimnüß/ so
durch diß
phaenomenon bedeutet worden/ nemlich das Geheim-
nüß von der Aufffahrt Christi/
welcher gleicher gestalt mit jauchzen
hinauff gefahren/ Der Wagen Gottes/ laut der Psalmen/ ist vielPs. 47, 6.
Ps.
68, 18.

tausend mal tausend/ der HERR ist unter ihnen im heiligen
Sinai. 2. Das Geheimnüß des heiligen Predig-Ampts;

Wie Elias von sich selbst sich nicht erheben können/ er hätte wohl drunten
bleiben müssen/ wo Gott seinen Wagen nicht herab geschickt/ da er sich
auff denselben setzen lassen/ ist er wohl bonis anheris, mit seligen Gefärten
hinauff gefahren: Also bekennen wir im dritten Articul unsers Apo-
stolischen Glaubens: Jch glaube/ daß ich nicht aus eigener
Vernunfft/ noch Krafft an Jesum Christum meinen HErren
glauben/ oder zu ihm kommen kan/ sondern der Heilige Geist
hat mich durchs Evangelium beruffen/ etc.
Jtem in der an-
dern Bitte: Dein Reich komme!
Wann derowegen Gott der
HERR selbst Wagen Jsrael und seine Reuter/
das ist/ das
Heil-werthe ministerium abfertiget/ als Engel/ die uns Gottes Gutsch für
die Thür bringen/ wehe dem/ der solche Gutschen von sich stosset und diesel-
ben abweiset/ der fahret endlich übel: Wohl fahrt aber der/ der sich erhalten/
erheben/ Berg hinauff setzen und führen lässet/ der kommt als ein Sohn/ der
von seinem lieben Vater aus der Wanderschafft abgeholet worden/ dem
Allerhöchsten in seinen Gnaden-Schos/ in das himmlische Jerusalem/
in die Pforten und Vorhof des Himmels. 3. Das Geheimnüß der
seligen Todes-Fahrt;
dann gewiß/ wer wol fahrt in das Reich der Gna-
den/ und da verharrt der fahrt auch wol in das Reich der ewigen Glori und
Herrligkeit: und wie Gott den sichtbaren Feuer-leuchtenden Englischen
Wagen herab sendet/ und Eliam abholet in Himmel: Also pfleget Er noch

heutiges
Sechster Theil. N n n

Predigt.
fuͤhren ihn im Wetter hinauff gen Himmel/ nicht irgend in Paradiß-
Garten/ da er mit Enoch auff die Erſcheinung des Antichriſts warten/
und am Ende der Welt herfuͤr brechen/ wider den Antichriſt zeugen/ und
alßdann allererſt ſein Leben einbuͤſſen muͤſte/ wie im Papſtumb in patriâ
fabularum
und Reich der Finſternuͤß fabulirt wird/ ſondern in Himmel
verſetzt.

Ob wohl/ ſag ich/ dieſes phænomenon ſchön in die Au-
gen geleuchtet/ und ein luſtiges Wunder-
ſpectacul geweſt:
ſo kommt doch den geiſtreichen Eliſæis/ den erleuchteten Adlers-Augen viel
ſchoͤner und lieblicher fuͤr das Myſterium und Geheimnuͤß/ ſo
durch diß
phænomenon bedeutet worden/ nemlich das Geheim-
nuͤß von der Aufffahrt Chriſti/
welcher gleicher geſtalt mit jauchzen
hinauff gefahren/ Der Wagen Gottes/ laut der Pſalmen/ iſt vielPſ. 47, 6.
Pſ.
68, 18.

tauſend mal tauſend/ der HERR iſt unter ihnen im heiligen
Sinai. 2. Das Geheimnuͤß des heiligen Predig-Ampts;

Wie Elias von ſich ſelbſt ſich nicht erheben koͤnnen/ er haͤtte wohl drunten
bleiben muͤſſen/ wo Gott ſeinen Wagen nicht herab geſchickt/ da er ſich
auff denſelben ſetzen laſſen/ iſt er wohl bonis anheris, mit ſeligen Gefaͤrten
hinauff gefahren: Alſo bekennen wir im dritten Articul unſers Apo-
ſtoliſchen Glaubens: Jch glaube/ daß ich nicht aus eigener
Vernunfft/ noch Krafft an Jeſum Chriſtum meinen HErren
glauben/ oder zu ihm kommen kan/ ſondern der Heilige Geiſt
hat mich durchs Evangelium beruffen/ ꝛc.
Jtem in der an-
dern Bitte: Dein Reich komme!
Wann derowegen Gott der
HERR ſelbſt Wagen Jſrael und ſeine Reuter/
das iſt/ das
Heil-werthe miniſterium abfertiget/ als Engel/ die uns Gottes Gutſch fuͤr
die Thuͤr bringen/ wehe dem/ der ſolche Gutſchen von ſich ſtoſſet und dieſel-
ben abweiſet/ der fahret endlich uͤbel: Wohl fahrt aber der/ der ſich erhalten/
erheben/ Berg hinauff ſetzen und fuͤhren laͤſſet/ der kommt als ein Sohn/ der
von ſeinem lieben Vater aus der Wanderſchafft abgeholet worden/ dem
Allerhoͤchſten in ſeinen Gnaden-Schos/ in das himmliſche Jeruſalem/
in die Pforten und Vorhof des Himmels. 3. Das Geheimnuͤß der
ſeligen Todes-Fahrt;
dañ gewiß/ wer wol fahrt in das Reich der Gna-
den/ und da verharrt der fahrt auch wol in das Reich der ewigen Glori und
Herrligkeit: und wie Gott den ſichtbaren Feuer-leuchtenden Engliſchen
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heutiges
Sechſter Theil. N n n
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[465/0497] Predigt. fuͤhren ihn im Wetter hinauff gen Himmel/ nicht irgend in Paradiß- Garten/ da er mit Enoch auff die Erſcheinung des Antichriſts warten/ und am Ende der Welt herfuͤr brechen/ wider den Antichriſt zeugen/ und alßdann allererſt ſein Leben einbuͤſſen muͤſte/ wie im Papſtumb in patriâ fabularum und Reich der Finſternuͤß fabulirt wird/ ſondern in Himmel verſetzt. Ob wohl/ ſag ich/ dieſes phænomenon ſchön in die Au- gen geleuchtet/ und ein luſtiges Wunder-ſpectacul geweſt: ſo kommt doch den geiſtreichen Eliſæis/ den erleuchteten Adlers-Augen viel ſchoͤner und lieblicher fuͤr das Myſterium und Geheimnuͤß/ ſo durch diß phænomenon bedeutet worden/ nemlich das Geheim- nuͤß von der Aufffahrt Chriſti/ welcher gleicher geſtalt mit jauchzen hinauff gefahren/ Der Wagen Gottes/ laut der Pſalmen/ iſt viel tauſend mal tauſend/ der HERR iſt unter ihnen im heiligen Sinai. 2. Das Geheimnuͤß des heiligen Predig-Ampts; Wie Elias von ſich ſelbſt ſich nicht erheben koͤnnen/ er haͤtte wohl drunten bleiben muͤſſen/ wo Gott ſeinen Wagen nicht herab geſchickt/ da er ſich auff denſelben ſetzen laſſen/ iſt er wohl bonis anheris, mit ſeligen Gefaͤrten hinauff gefahren: Alſo bekennen wir im dritten Articul unſers Apo- ſtoliſchen Glaubens: Jch glaube/ daß ich nicht aus eigener Vernunfft/ noch Krafft an Jeſum Chriſtum meinen HErren glauben/ oder zu ihm kommen kan/ ſondern der Heilige Geiſt hat mich durchs Evangelium beruffen/ ꝛc. Jtem in der an- dern Bitte: Dein Reich komme! Wann derowegen Gott der HERR ſelbſt Wagen Jſrael und ſeine Reuter/ das iſt/ das Heil-werthe miniſterium abfertiget/ als Engel/ die uns Gottes Gutſch fuͤr die Thuͤr bringen/ wehe dem/ der ſolche Gutſchen von ſich ſtoſſet und dieſel- ben abweiſet/ der fahret endlich uͤbel: Wohl fahrt aber der/ der ſich erhalten/ erheben/ Berg hinauff ſetzen und fuͤhren laͤſſet/ der kommt als ein Sohn/ der von ſeinem lieben Vater aus der Wanderſchafft abgeholet worden/ dem Allerhoͤchſten in ſeinen Gnaden-Schos/ in das himmliſche Jeruſalem/ in die Pforten und Vorhof des Himmels. 3. Das Geheimnuͤß der ſeligen Todes-Fahrt; dañ gewiß/ wer wol fahrt in das Reich der Gna- den/ und da verharrt der fahrt auch wol in das Reich der ewigen Glori und Herrligkeit: und wie Gott den ſichtbaren Feuer-leuchtenden Engliſchen Wagen herab ſendet/ und Eliam abholet in Himmel: Alſo pfleget Er noch heutiges Pſ. 47, 6. Pſ. 68, 18. Sechſter Theil. N n n

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/497>, abgerufen am 22.11.2024.