Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Fünff und Dreissigste (Siebende) sie spricht in ihrem Hertzen: Jch sitz und bin eine Königin/ vers. 7.Dio l. 51.ja gar eine Göttin/ gestalt dann (als Dio bezeuget) der Heydnischen Statt Rom anders nicht als wie der grossen Dianae zu Epheso geopffert worden; geschiehet dem Päpstischen Rom noch; Könige/ Fürsten und Herren ziehen dahin/ neigen sich gegen ihr/ und unterwerffen ihre Häupter diesem einigem Haupt; Was sag ich von Menschen und Fürsten? Die Geister in der Lufft/ ja die untersten Geister oder die genii ehren und erzittern für ihr/ und erkennen ihre himmlische Gewalt und Macht/ so sie auff Erden Lipsius in praefat. admir.führet/ So streichet sie Lipsius der Römische Schmarutzer heraus. Groß ist sie catholico cultu & nomine, der allgemeinen Verehrung und Namen nach/ daß sie sich nennet catholicam Ecclesiam, eine allgemeine Kirche; dann damit pranget das Bellarm. l. 4. de Eccl. c. 4. Tanner. part. 2. anat. A. C. demonstr. 1. n. 21.Papstumb. Dieses/ schreibet Bellarminus, seye die vornemste/ und erste oder höchste nota und Kenn-Zeichen der Kirchen; diesen Namen wollen sie uns nicht gestehen noch gönnen. Der Jesuit Tannerus schreibet: Vn- sere Kirche hat den Titul catholica gebraucht und von ihr außgeschrieben nun in die funffzehen hundert Jahr. Als in dem neulichen Colloquio charitativo, in dem Gespräch und Spiegelfechten zu Thoren in Preussen/ dem Päpstischem Theil zugemuthet worden/ sie solten sich Römisch Catho- Schön- hoff. sess. 22.lisch nennen Vnterscheids halber; dawider protestirt Schönhoff der Je- suit und saget/ es seye dieser Name Catholicus nun in sechszehen hundert Jahr bey ihnen ohne Streit/ in friedlicher Besitzung gebräuchlich gewesen; er könte demnach in keine Neuerung einwilligen. Lasset uns/ meine Liebsten/ vielmehr vernehmen veram magni- Es ist
Die Fuͤnff und Dreiſſigſte (Siebende) ſie ſpricht in ihrem Hertzen: Jch ſitz und bin eine Koͤnigin/ verſ. 7.Dio l. 51.ja gar eine Goͤttin/ geſtalt dann (als Dio bezeuget) der Heydniſchen Statt Rom anders nicht als wie der groſſen Dianæ zu Epheſo geopffert worden; geſchiehet dem Paͤpſtiſchen Rom noch; Koͤnige/ Fuͤrſten und Herren ziehen dahin/ neigen ſich gegen ihr/ und unterwerffen ihre Haͤupter dieſem einigem Haupt; Was ſag ich von Menſchen und Fuͤrſten? Die Geiſter in der Lufft/ ja die unterſten Geiſter oder die genii ehren und erzittern fuͤr ihr/ und erkennen ihre himmliſche Gewalt und Macht/ ſo ſie auff Erden Lipſius in præfat. admir.fuͤhret/ So ſtreichet ſie Lipſius der Roͤmiſche Schmarutzer heraus. Groß iſt ſie catholico cultu & nomine, der allgemeinen Verehrung und Namen nach/ daß ſie ſich nennet catholicam Eccleſiam, eine allgemeine Kirche; dann damit pranget das Bellarm. l. 4. de Eccl. c. 4. Tanner. part. 2. anat. A. C. demonſtr. 1. n. 21.Papſtumb. Dieſes/ ſchreibet Bellarminus, ſeye die vornemſte/ und erſte oder hoͤchſte nota und Kenn-Zeichen der Kirchen; dieſen Namen wollen ſie uns nicht geſtehen noch goͤnnen. Der Jeſuit Tannerus ſchreibet: Vn- ſere Kirche hat den Titul catholica gebraucht und von ihr außgeſchrieben nun in die funffzehen hundert Jahr. Als in dem neulichen Colloquio charitativo, in dem Geſpraͤch und Spiegelfechten zu Thoren in Preuſſen/ dem Paͤpſtiſchem Theil zugemuthet worden/ ſie ſolten ſich Roͤmiſch Catho- Schön- hoff. ſeſſ. 22.liſch nennen Vnterſcheids halber; dawider proteſtirt Schoͤnhoff der Je- ſuit und ſaget/ es ſeye dieſer Name Catholicus nun in ſechszehen hundert Jahr bey ihnen ohne Streit/ in friedlicher Beſitzung gebraͤuchlich geweſen; er koͤnte demnach in keine Neuerung einwilligen. Laſſet uns/ meine Liebſten/ vielmehr vernehmen veram magni- Es iſt
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Die Fuͤnff und Dreiſſigſte (Siebende)
ſie ſpricht in ihrem Hertzen: Jch ſitz und bin eine Koͤnigin/ verſ. 7.
ja gar eine Goͤttin/ geſtalt dann (als Dio bezeuget) der Heydniſchen Statt
Rom anders nicht als wie der groſſen Dianæ zu Epheſo geopffert worden;
geſchiehet dem Paͤpſtiſchen Rom noch; Koͤnige/ Fuͤrſten und Herren
ziehen dahin/ neigen ſich gegen ihr/ und unterwerffen ihre Haͤupter dieſem
einigem Haupt; Was ſag ich von Menſchen und Fuͤrſten? Die Geiſter
in der Lufft/ ja die unterſten Geiſter oder die genii ehren und erzittern fuͤr
ihr/ und erkennen ihre himmliſche Gewalt und Macht/ ſo ſie auff Erden
fuͤhret/ So ſtreichet ſie Lipſius der Roͤmiſche Schmarutzer heraus.
Groß iſt ſie catholico cultu & nomine, der allgemeinen
Verehrung und Namen nach/ daß ſie ſich nennet catholicam
Eccleſiam, eine allgemeine Kirche; dann damit pranget das
Papſtumb. Dieſes/ ſchreibet Bellarminus, ſeye die vornemſte/ und erſte oder
hoͤchſte nota und Kenn-Zeichen der Kirchen; dieſen Namen wollen ſie
uns nicht geſtehen noch goͤnnen. Der Jeſuit Tannerus ſchreibet: Vn-
ſere Kirche hat den Titul catholica gebraucht und von ihr außgeſchrieben
nun in die funffzehen hundert Jahr. Als in dem neulichen Colloquio
charitativo, in dem Geſpraͤch und Spiegelfechten zu Thoren in Preuſſen/
dem Paͤpſtiſchem Theil zugemuthet worden/ ſie ſolten ſich Roͤmiſch Catho-
liſch nennen Vnterſcheids halber; dawider proteſtirt Schoͤnhoff der Je-
ſuit und ſaget/ es ſeye dieſer Name Catholicus nun in ſechszehen hundert
Jahr bey ihnen ohne Streit/ in friedlicher Beſitzung gebraͤuchlich geweſen;
er koͤnte demnach in keine Neuerung einwilligen.
Dio l. 51.
Lipſius in
præfat.
admir.
Bellarm. l.
4. de Eccl.
c. 4.
Tanner.
part. 2.
anat. A. C.
demonſtr.
1. n. 21.
Schön-
hoff. ſeſſ.
22.
Laſſet uns/ meine Liebſten/ vielmehr vernehmen veram magni-
tudinem Eccleſiæ Chriſti, die warhafftige Groͤſſe der reinen
Kirchen Chriſti/ die Groͤſſe des Nutzens aus den geiſtlichen
Gnaden-Gaben/ damit ſie gezieret; die Majeſtaͤt aus ihrer
Heiligkeit; den Catholiciſmum aus der Verwandſchafft der
reinen Lehre/ mit dem uralten rechten Catholiſchen Apoſto-
liſchen Glauben; Von welchem ietzo in der Furcht des Herren
fruchtbarlich zu handeln/ wolle uns der warhafftige allgemeine Koͤnig
Chriſtus/ der von einem Meer zum andern/ uͤber Himmel und Erden
herrſchet/ mit ſeiner Gnade erſcheinen/ daß alles gereiche
zu ſenen Ehren/ Amen.
Es iſt
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